
Gefühlte minus 14 Grad in Cuxhaven: Eisige Winde stören Fährbetrieb
Eisige Winde fegen durch Cuxhaven und lassen die Temperaturen gefühlt in den Keller sinken. Während Passanten frieren, kämpfen Fährbetriebe mit den Auswirkungen. Was bedeutet das für den Verkehr und die kommenden Tage?
Ein eisiger Wind fegt durch Cuxhaven, die Passanten eilen mit hochgezogenen Schultern durch die Straßen. Die Hände tief in den Jackentaschen. Die Temperaturen liegen offiziell nur knapp um den Gefrierpunkt. Minus ein Grad zeigt das Thermometer, doch manche Wetter-Apps melden gefühlte minus 14 Grad. Wie kommt dieser Unterschied zustande?
"Liegt die Hauttemperatur über der Umgebungstemperatur, wird die wärmere, hautnahe Luft vom Wind weggeblasen", heißt es auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD). "Zusätzlich wird dadurch die Verdunstungsrate an der Hautoberfläche erhöht. Dadurch kühlt der Körper bei Wind deutlich schneller aus." Schon ein mäßiger Wind von 25 Stundenkilometern könne eine Temperatur von null Grad wie minus sechs Grad erscheinen lassen. Bei minus zehn Grad fühle es sich laut DWD sogar wie minus 19 Grad an.
Wie geht es weiter mit dem Wetter?
Wetterexperte Frank Kahl vom DWD blickt auf die kommenden Tage: "Mittwoch und Donnerstag ist es überwiegend bedeckt. Es gibt ganz leichte Niederschläge, die - wenn überhaupt - überwiegend als Schnee fallen."
Auch die Temperaturen bleiben konstant: "Am Mittwoch und Donnerstag werden wir bei den Tageshöchsttemperaturen in etwa auf dem Niveau vom Dienstag liegen. Die Tiefstwerte liegen dann bei etwa minus ein Grad. Der Wind weht spürbar aus östlicher Richtung mit etwa zehn Metern pro Sekunde, also Windstärke fünf". Der Wetterexperte rät: "Eine Schicht mehr anziehen ist sicherlich vorteilhaft."
Zum Wochenende hin könne sich das Wetter etwas bessern. Laut Kahl sind Wolkenlücken möglich, so dass die Sonne durchscheinen kann.

Besondere Vorsicht wegen aufkommender Glätte
Wer früh unterwegs ist, sollte besonders vorsichtig sein, rät der Wetterexperte: "Wenn der Boden unterkühlt bis gefroren ist und wir dann etwas Niederschlag darauf bekommen oder auch die Luftfeuchtigkeit darauf gefriert, dann muss man - wie immer im Winter - mit Glätte rechnen. Da sollte man immer ein Auge drauf haben, wenn man früh morgens losfährt, bevor die Streudienste unterwegs sind."
Wetter beeinträchtigt den Fährbetrieb
Die eisigen Temperaturen und der anhaltende Ostwind haben auch zu Einschränkungen im Fährverkehr geführt. Die FRS Elbfähre, die den Fährverkehr zwischen Glückstadt und Wischhafen betreibt, musste am Dienstag wegen extremen Niedrigwassers den Fährbetrieb von 6 bis 10.30 Uhr und von 18.30 bis 22 Uhr einstellen. Außerdem teilte die Reederei mit, dass es auch am Mittwoch zu Verzögerungen kommen kann. Sobald weitere Informationen vorliegen, werden eventuelle Fahrplanänderungen angepasst.
Auch die Reederei Cassen Eils, die die Helgolandfähre von Cuxhaven nach Helgoland betreibt, musste reagieren. Bereits am Montag gab es eine Fahrplanänderung, als die Abfahrt von Helgoland auf 13.30 Uhr vorverlegt wurde. Am Dienstag wurde der Fährverkehr dann komplett eingestellt.