
Warnstreik bei Appel in Cuxhaven: Beschäftigte fordern höhere Löhne & Wertschätzung
Im Appel-Werk in Cuxhaven brodelt es: Die Belegschaft tritt in den Warnstreik, um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Die Gewerkschaft fordert Lohnerhöhungen und sieht den Arbeitgeber in der Pflicht, ein besseres Angebot vorzulegen.
Die Beschäftigten der Maris Food GmbH (Appel) geben ihrer Enttäuschung eine Plattform, teilte die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) mit. Nachdem der Arbeitgeber in drei Verhandlungsrunden nur unzureichende Angebote gemacht habe, legten Beschäftigte am Freitagmorgen, 17. Oktober, in einem vierstündigen Warnstreik die Arbeit nieder.
"Angebote, die in der untersten Lohngruppe weniger als den Mindestlohn bedeuten, schaffen die Unzufriedenheit", erklärte die Gewerkschaft.
Ein Angebot von 2,2 Prozent in diesem Jahr und 2,3 Prozent im nächsten Jahr, sowie vier Monate ohne Erhöhung, die mit 156 Euro ausgeglichen werden sollen, sorgten nicht für ein Gefühl der Wertschätzung bei den Beschäftigten.
NGG-Verhandlungsführer Björn Bauer übersetzt das Angebot, "die untersten Lohngruppen würden bei einem reinen Tariflohn einen Stundenlohn unterhalb des jetzigen Mindestlohns und der kommenden Erhöhungen zu 2026 und 2027 erhalten. Nur durch besonderen Arbeitseinsatz im Akkord könnten diese Beschäftigen die Mindestlohngrenze überschreiten." Auch wenn dies rein rechtlich erlaubt ist, sähen die Maris-Beschäftigten ihren normal geschuldeten Arbeitseinsatz schon weit mehr Wert als nur für Mindestlohn.
Die NGG fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten:
• plus 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt, aber mindestens Einstiegslöhne ab 15 Euro pro Stunde.
• Anhebung der Azubivergütung um 150 Euro.
• 270 Euro Einmalzahlung für Gewerkschaftsmitglieder.
Bauer berichtet aus den Verhandlungen, dass den NGGlern ein Katz- und Mausspiel präsentiert worden sei, in dem jeder Verhandlungsversuch der NGG als zu teuer für den Arbeitgeber abgewiegelt worden sei. "So kommen wir nicht voran und man braucht sich über die Arbeitsniederlegung wundern. Vor allem, weil der Arbeitgeber nach der letzten Verhandlungsrunde die Akkord-Regelung gekündigt hat", stellt Bauer klar.
In der nächsten Verhandlungsrunde am 23. Oktober erwartet die NGG ein klar nachgebessertes Angebot des Arbeitgebers. "Zukunftssicher Entgelte für die Beschäftigten werden erwartet, da die Bereitschaft auf Ausweitung der Arbeitskämpfe uns bereits signalisiert wurden" erklärt Bauer. (red)