
Große Pläne für altes Bauernhaus: Bekommt Cuxhaven-Altenbruch neue Begegnungsstätte?
Cord Hadler, Landwirt aus Cuxhaven-Altenbruch, hat sich ein Riesenprojekt vorgenommen. Der Hermannshof an der Heerstraße soll vom Sanierungsfall zum Schmuckstück werden. So sehen die Pläne aus.
Der Hofnachfolger plant für einen Teil des Niedersachsenhauses aus dem 19. Jahrhundert eine ganz neue Nutzung. Nachweislich wurde das Bauernhaus seit 1878 bewirtschaftet. Es ist nach seinem früheren Besitzer Hermann von Seth benannt. Dieser Hermannshof als steinernes Zeugnis für das Hadfler Marschbauerntum soll vor weiterem Verfall gerettet, saniert und dadurch erhalten werden. Wohnraum für den Eigenbedarf und Feriengäste sowie Büroräume finden dann dort Platz.
Doch für einen Teilbereich des alten Hauses schwebt dem Obst- und Gemüsebauern die neue Nutzung als Café, Versammlungsort, Kulturstätte und außerschulischer Lernort vor. Cord Hadler möchte damit eine Brücke schlagen zwischen Stadt und Land sowie einen Begegnungsort schaffen. Schon jetzt führe er Besuchergruppen und auch Schulklassen über seinen Hof, das gehe aber heute nur bei gutem Wetter, so der Landwirt. Dabei könnten neu geschaffene Räume Abhilfe schaffen.
Für die Baumaßnahme sind bereits Pläne in Arbeit. Der damit betraute Geversdorfer Handwerksunternehmer Ole Pagels ist Spezialist für alte Häuser, ihm sei es wichtig, die Grundstruktur der Häuser zu erhalten.
Daher weil er am historischen Aufbau festhalten. Der alte Anbindestall aus den 1970er Jahren ist abgängig, auf dieser Grundfläche soll wieder ein Anbau entstehen, der auf knapp 300 Quadratmetern das Café, Sanitärräume, Verkaufsbereich sowie die Gastroküche beherbergt
Cord Hadler und Ole Pagels stellten die Pläne der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Hader Region vor. Hintergrund ist der Wunsch, für den Bereich des zu entstehenden multifunktionalen Hofcafés eine Förderung aus dem Leader-Programm zu beantragen. Die veranschlagten Projektkosten sind kein Pappenstiel. Allein für den Teilbereich Begegnungsstätte sehen erste Planungen 750. 000 Euro Nettokosten vor.
Die Präsentation vor der LAG war der erste Aufschlag. Nächste Schritte für die Beantragung sind ein Projektsteckbrief, für den bestimmte Bewertungskriterien nach einem Punktesystem gelten, Co-Finanzierung durch die Kommune, Beurteilung durch die Lenkungsgruppe bis zur Abstimmung in der LAG sowie Antragstellung beim Amt für Regionale Landentwicklung.

Welch aufwändiger Prozess dies bis zum positiven Bescheid und Bauvollendung ist, weiß die Landwirtin Ulrike Woltmann. Jetzt ist sie aber sehr froh. "Ich habe mir hier einen Traum erfüllt, aber ohne die Leader-Förderung hätte ich es nicht geschafft, der Umbau war so teuer wie ein kleines Haus." In den geförderten Räumen in Wingst-Oppeln fand die LAG-Sitzung statt, und der ausdrückliche Dank der Bäuerin galt der LAG-Regionalmanagerin Frauke Zahrte für die Unterstützung.
Familie Woltmann hat ein ehemaliges Stallgebäude mit Leader-Mitteln ausgebaut und in Oppeln einen Begegnungsort geschaffen. Nach Hofbesichtigungen ihres Biobetriebes in Bülkau-Süderende kommen die Gäste jeglichen Alters in den mit einer Küche und ausreichend Sitzgelegenheiten ausgestatteten Raum in Oppeln zusammen, essen, trinken oder basteln hier. Kindergartengruppen von Cuxhaven über Otterndorf bis Hemmoor nutzen gern das bauernhofpädagogische Angebot und erhalten einen Einblick in das bäuerliche Landleben. Auch Kindergeburtstagsfeiern oder Führungen für Senioren bietet Ute Woltmann an.