Heftiges Unwetter über Cuxhaven: Das ist in der Sturm-Nacht passiert
In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag fegte ein verheerender Sturm über Cuxhaven und sorgte für erhebliche Schäden. Orkanböen und Starkregen führten zu einer umfassenden Einsatzlage für die Rettungskräfte.
In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag erlebte die Stadt Cuxhaven ein heftiges Unwetter, das die gesamte Region vor erhebliche Herausforderungen stellte. Oberbürgermeister Uwe Santjer informierte am Sonntagmorgen via Social Media über die Ereignisse und die Rettungsmaßnahmen, die von den lokalen Einsatzkräften geleistet wurden.
Umfangreiche Schäden in der Stadt
Das Unwetter, das mit Orkanböen und Starkregen über Cuxhaven zog, verursachte umfangreiche Schäden in der Stadt. "Bäume stürzten um, Dächer wurden abgedeckt. Umherfliegende Teile, welche die Sicherheit gefährdeten, mussten gesichert werden", heißt es. Besonders betroffen war ein Zeltlager in Duhnen, das aufgrund der extremen Wetterbedingungen evakuiert werden musste. Die rund 500 Personen, darunter viele Kinder, wurden in der Turnhalle der Berufsbildenden Schulen Cuxhaven untergebracht.

Bürgermeister Uwe Santjer zeigte sich in seiner Mitteilung beeindruckt
Die Einsatzkräfte arbeiteten bis spät in die Nacht, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. "Durch die hervorragende Arbeit der Hilfskräfte konnten alle Sportlerinnen und Sportler in der Turnhalle der BBS untergebracht werden. In 'Windeseile' wurde die Halle zu einem Notquartier hergerichtet, so dass alle sicher durch die Nacht gekommen sind", so Santjer auf Instagram weiter. Im Hafen habe man keine größeren Schäden festgestellt.
Die Feuerwehren im Dauereinsatz
Thomas Pfeiffer, Wachabteilungsleiter der Berufsfeuerwehr Cuxhaven, berichtet über die dramatischen Ereignisse der Nacht. Ab etwa 21 Uhr, als der Sturm seinen Höhepunkt erreichte, wurden insgesamt 17 Einsätze durchgeführt. Die Feuerwehr musste sich um umgestürzte Bäume kümmern, die Straßen blockierten oder gegen Gebäude zu fallen drohten. Zudem wurden Fälle von abgedeckten Dächern und einem Baugerüst, das zu stürzen drohte, bearbeitet. "Neben der Evakuierung der Kinder in Duhnen war auch der Bericht über ein vermisstes Kind, das angeblich von einer Böe verweht worden war, besonders alarmierend - glücklicherweise wurde es schnell gefunden", so Pfeiffer. Neben der Berufsfeuerwehr Cuxhaven waren auch die Freiwilligen Feuerwehren Mitte, Döse, Duhnen-Stickenbüttel, Sahlenburg, Groden und Altenbruch im Einsatz.
Auch für den Sonntag vermeldet Pfeiffer am Nachmittag weitere Sturmschäden: "Bis 14 Uhr hatten wir bereits zehn Einsätze" - darunter zahlreiche Baumeinsätze und Dachschäden.
Glimpflichere Lage im Landkreis
Im Vergleich zur Stadt war die Lage im Landkreis Cuxhaven weniger dramatisch. Auch dort war es stürmisch, jedoch wurden keine größeren Schäden gemeldet - lediglich einige Äste lagen auf den Straßen. Die Integrierte Regionalleitstelle Unterweser-Elbe berichtete, dass in der Region der Wurster Nordseeküste vor allem am Sonnabendabend kleinere Sturmeinsätze erforderlich waren.
Alarmierung durch Sirenen: Hintergrund und Einsatz
Während des Sturms ertönten in der Nacht zu Sonntag mehrere Sirenen in Cuxhaven. Thomas Pfeiffer erklärt, dass die Sirenen zusätzlich zur Handyalarmierung genutzt wurden, um möglichst viele Einsatzkräfte zu erreichen: "Dies war besonders wichtig, da bei schweren Unwetterlagen Handystörungen auftreten können, die die Alarmierung über Mobiltelefone beeinträchtigen."
Allerdings dienten die Sirenen nicht nur als Alarmmittel für die Freiwilligen Feuerwehren in den küstennahen Stadtteilen, sondern auch als allgemeine Warnung für die Bevölkerung.