
Zukunftsprojekt in Cuxhaven: Experten entwickeln Visionen für die Grimmershörnbucht
Die Grimmershörnbucht in Cuxhaven rückt in den Fokus einer umfassenden Machbarkeitsstudie, die innovative Lösungen für Küstenschutz und Aufenthaltsqualität miteinander verbinden soll. Jetzt treffen in der Kugelbake-Halle erneut Fachleute zusammen.
Am Mittwoch stellten Landschaftsplaner aus drei Büros in der Döser Kugelbake-Halle ihre Ideen und Pläne erstmals in einem kleinen Kreis vor. An den Wänden des Veranstaltungssaals hatten sie ihre farbigen Pläne befestigt. Schon vor der internen Präsentation zogen die Pläne viele interessierte Blicke auf sich.
Das Projekt, das den zurückliegenden Wochen im Rahmen eines kollaborativen Workshopverfahrens vorangetrieben wurde, setzt auf die Einbindung von Landschaftsplanern und Fachleuten aus dem Bereich Wasserbau, Verkehrsplanung, Deichschutz sowie kommunalen Entscheidungsträgern, um die Bucht langfristig zu einem attraktiven und sicheren Küstenbereich weiterzuentwickeln.
Das Deckwerk in der Bucht muss erhöht werden
Im Zentrum der Planungen steht eine grundlegende Sanierung und Erhöhung des Deckwerks in der Bucht. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hat diese Maßnahme initiiert, um dem steigenden Meeresspiegel und den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.
Doch die Erneuerung des Küstenschutzes öffnet der Stadt Cuxhaven zugleich neue Gestaltungsspielräume für die Promenadenflächen in der Grimmershörnbucht. "Es geht nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Lebensqualität", heißt es dazu aus dem Rathaus Cuxhaven.
Deswegen hat es in der jüngeren Vergangenheit unter dem Titel "Ideenbucht" eine umfangreiche Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern aus den unterschiedlichen Altersgruppen gegeben. Dieses Beteiligungsverfahren ist Bestandteil des umfangreichen Förderprojektes "Deichband Cuxhaven", über das unser Medienhaus mehrfach ausführlich berichtet hat.

Naturerlebnis und Aufenthaltsqualität in der Bucht verbessern
In einem komplexen Balanceakt will die Stadt den Zugang zum Wasser, das Naturerlebnis und die Aufenthaltsqualität für Einheimische und Touristen in der Bucht verbessern, ohne die Funktionalität des Küstenschutzes zu beeinträchtigen. Dazu wurde eine Machbarkeitsstudie ins Leben gerufen, die nicht nur technische und gestalterische Fragen beantwortet, sondern auch übertragbare Lösungen für andere Küstengemeinden in Niedersachsen entwickeln soll.
Der Arbeitsprozess wird in einem vierteiligen Workshopverfahren organisiert. Nach einer Auftaktveranstaltung mit Ortstermin in der Bucht, bei der die Ziele und Möglichkeiten des Projekts allen Beteiligten vorgestellt wurden, folgte ein zweitägiger Workshop, der zur gemeinsamen Konzeptentwicklung diente. Fachvorträge erweiterten den Kenntnisstand der Teilnehmer.
Besonders hervorzuheben ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Drei Landschaftsarchitekturbüros haben die konzeptionelle Arbeit übernommen und haben eine ganze Reihe kreativer Ansätze entwickelt, die sowohl Schutz als auch Gestaltung berücksichtigen. Sie erhalten Unterstützung durch ein Team von Fachleuten, das jedem der Büros beratend zur Seite steht. Zudem kann das gesamte Workshopgremium bei Bedarf auf die Expertise der Berater zurückgreifen.
Ziel: Masterplan und Vorzugsvariante
Am Ende des Prozesses soll ein umfassender Masterplan stehen, der sowohl technische als auch gestalterische Aspekte im Detail regelt und einen Grundstein für die nächsten Schritte legt. Dazu gehört auch die Entwicklung einer Vorzugsvariante, die das Potenzial für eine Realisierung durch die Stadt Cuxhaven und das NLWKN bietet. Der Masterplan dient als langfristiges Fundament und könnte zukünftig als Vorbild für ähnliche Projekte an anderen Küstenregionen dienen.
Die kollaborative Vorgehensweise soll dabei sicherstellen, dass der Planungsprozess praxisnah und nachhaltig verläuft und die unterschiedlichen Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger, der Umwelt und der Küstensicherung gleichermaßen berücksichtigt. "Mit dieser Machbarkeitsstudie betreten wir Neuland", sagt Marco Lammers von der Stadt Cuxhaven und fügt hinzu: "Wir hoffen, die Grimmershörnbucht so weiterzuentwickeln, dass sie langfristig als attraktiver, sicherer und klimafester Küstenabschnitt wahrgenommen wird." In der 40. bis 43. Kalenderwoche des Jahres 2024 soll der Masterplan finalisiert werden.