
Naturschutzbund Cuxhaven: Neue Herausforderungen nach schwerem Verlust
Auch ein Jahr nach dem Tod von Dr. Hans-Joachim Ropers, damals 1. Vorsitzender des Naturschutzbundes in Cuxhaven, hat die Kreisgruppe sein Ausscheiden noch nicht richtig verdaut. Um in ruhiges Fahrwasser zu gelangen, braucht es aktive Mitglieder.
Der plötzliche Tod von Dr. Hans-Joachim Ropers vor einem Jahr hinterließ eine große Lücke im Naturschutzbund (Nabu) Cuxhaven. Kein Treffen, keine Ausstellungseröffnung, keine Exkursion fand ohne ihn statt. "Er war über Jahrzehnte der Motor des Naturschutzbundes Cuxhaven und hat so große Fußstapfen hinterlassen, in die eigentlich keiner treten kann", sagt Jan Richert, 2. Vorsitzender der Nabu-Kreisgruppe. Doch der Verein muss weitermachen - und braucht dringend Unterstützung.
Vorstand übernimmt - mit Herausforderungen
Wenige Monate nach Ropers plötzlichem Ableben formierte sich der Vorstand neu. Matthias Timm übernahm den 1. Vorsitz, während Jan Richert sein Stellvertreter wurde. Beide sind berufstätig und somit kaum in der Lage, all das aufzufangen, was ihr vorheriger Vorsitzender allein bewältigt hat. "Jochen hatte alles im Kopf. Eine Übergabe war letztes Jahr aber kaum möglich. Er hat so viel aufgebaut und wir möchten möglichst viel davon übernehmen", so Jan Richert.
Trotz der schwierigen Ausgangssituation konnte der Verein Projekte wie das Wanhödener Moor, die Streuobstwiese, die Korkkampagne und zahlreiche Exkursionen fortsetzen. "Wir haben Aktive, die seit Jahrzehnten treu ihre Arbeit machen und so viel leisten. Denen müssen wir großen Respekt aussprechen", betont Richert, der sich auch freut, dass viele Neu-Cuxhavener der Gruppe beigetreten sind. Deshalb könne auch noch immer ein breites Programm angeboten werden. Neue Initiativen wie die Arbeitsgruppen "Gartenlust und Blütensaum" erfreuen sich wachsender Beliebtheit. "Trotzdem müssen wir uns überlegen, was können wir in dieser neuen Situation schaffen", so Jan Richert.
Blick in die Zukunft: Konzentration auf lokale Projekte
"Wir müssen neue Ziele definieren und uns stärker auf den Raum Cuxhaven konzentrieren, um unsere Kräfte sinnvoll einzusetzen", sagt Richert. Der Nabu hat rund 1.700 Mitglieder, von denen etwa 50 aktiv mitwirken. "Besonders junge Leute, die frische Ideen einbringen und sich bis hin zur Vorstandsarbeit engagieren möchten, sind herzlich willkommen", betont Richert.
Die Aufgabenbereiche im Nabu sind vielfältig. So können sich alte und neue Mitglieder im kaufmännischen, allgemein verwaltenden, handwerklichen oder gärtnerischen Bereich einbringen. "Gerne auch Ruheständler. Menschen, denen die körperliche Arbeit nicht liegt oder möglich ist, können zum Beispiel mit Ladendiensten oder Vorstandsarbeit einen wertvollen Beitrag für den Umweltschutz leisten", so Richert, der nochmals deutlich macht, dass insbesondere der Vorstand Unterstützung benötigt. "Hier sind Kreativität, Zeit und Geduld die wichtigsten Voraussetzungen."
Grenzen des Ehrenamts
Der Schatzmeister Eckhard Skopnik verweist auf die zunehmende Komplexität vieler Projekte: "Die an uns herangetragenen Aufgaben sind vielseitig und erfordern mitunter professionelle, behördliche Bearbeitung. Als Ehrenamtliche stoßen wir hier an unsere Grenzen." Der Verein möchte daher auf die begrenzten Möglichkeiten eines rein ehrenamtlichen Vorstands aufmerksam machen.
Offene Treffen - auch für Neulinge
Jeden letzten Montag im Monat (außer im Dezember) trifft sich der Nabu um 19 Uhr im Umweltzentrum in der Bahnhofstraße. Interessierte, neue und alte Mitglieder sind willkommen, um gemeinsam den Naturschutz in Cuxhaven voranzubringen. Gemeinsam möchte der Verein die Herausforderungen der Zukunft meistern - im Sinne seines langjährigen Vorsitzenden, Dr. Hans-Joachim Ropers.