
Masterplan soll Cuxhavens Küstenschutz und Tourismus in der Bucht revolutionieren
Die Grimmershörnbucht von Cuxhaven soll mit einem Masterplan, der nicht nur den Küstenschutz verbessert, sondern auch neue Impulse für Freizeit und Tourismus setzt, fit für die Zukunft gemacht werden. Erste Ideen wurden jetzt präsentiert.
Die Bucht ist für Cuxhaven weit mehr als ein beliebtes Ausflugsziel, sie ist ein bedeutender Küstenschutzabschnitt. Doch das vorhandene Deckwerk ist in die Jahre gekommen und muss dringend saniert und erhöht werden, um den steigenden Herausforderungen des Klimawandels standzuhalten. "Küstenschutz hat oberste Priorität. Der Deich hat eine essenzielle und unverzichtbare Funktion. Das war allen an dem Projekt Beteiligten von Anfang an klar und wurde bei den Planungen berücksichtigt", betonte Luis Lange vom Hamburger Planungsbüro "D&K drost consult GmbH" bei der Präsentation in der Stadtbibliothek.
Neue Verkehrsführung bringt Entlastung
Wie bereits berichtet, hat die Stadt Cuxhaven mit Blick auf die Grimmershörnbucht neue Wege beschritten: Im Rahmen eines breit angelegten kollaborativen Workshopverfahrens haben Landschaftsplaner mit Fachleuten aus dem Bereich Wasserbau, Verkehrsplanung, Deichschutz sowie kommunalen Entscheidungsträgern schon im Vorfeld eng zusammengearbeitet, um die Bucht langfristig zu einem attraktiven und sicheren Küstenbereich weiterzuentwickeln.

Die jetzt im Masterplan zusammengetragenen Elemente bieten die Chance, die Bucht zu einem modernen, multifunktionalen Erlebnisraum weiterzuentwickeln. "Es geht nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Lebensqualität", so ein Sprecher der Stadtverwaltung.
Besonderes Augenmerk liegt auf der unteren Strandpromenade, die von Fußgängern, Radfahrern, E-Scootern und der Strandbahn gleichermaßen genutzt wird. Derzeit führt das nicht selten zu gefährlichen Situationen, die entschärft werden sollen. Die Planer schlagen vor, die Verkehrsströme klar voneinander zu trennen: Ein eigener Bereich für Fußgänger, ein separater Radweg und die Möglichkeit des entschärften Begegnungsverkehres mit der Strandbahn könnten künftig für mehr Sicherheit sorgen.

Auch der schmale Deichkronenweg könnte optimiert werden: Durch eine Verbreiterung auf 2,50 Meter sollen Fußgänger entspannter als bisher aneinander vorbeikommen. Zusätzlich könnten dort neue Sitzgelegenheiten geschaffen werden, um den Deich noch attraktiver zu gestalten.
Frische Ideen für Freizeit und Tourismus
Doch der Masterplan denkt weiter: Die Wasserflächen der Bucht sollen besser zugänglich gemacht werden, etwa durch einen mobilen Steg für Stand-up-Paddler oder geschützte Badezonen für Kinder, zum Beispiel im Bereich des Bauhafens, wo sich die Planer auch einen Wassergarten vorstellen könnten. Auch die Aufwertung des nahe gelegenen Fort Kugelbake mit seinen umliegenden Grünflächen steht zur Diskussion.

Besonders spannend sind die Pläne für das Umfeld der "Buchtbude", das mit neuen Aufenthaltsbereichen und einem ansprechenden Design aufgewertet werden könnte. Stufen im Bereich des Deckwerks könnten zusätzliche Sitzgelegenheiten und eine angenehme Atmosphäre direkt am Wasser schaffen. Ein damit einhergehender Vorteil: diese Stufen dienen auch dazu, die Wellen zusätzlich zu brechen.
Rahmen für die Zukunft gesteckt
Der Masterplan versteht sich dabei nicht als starres Konzept, sondern als flexibler Rahmen, der in den kommenden Jahren je nach Bedarf angepasst und umgesetzt werden kann. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Landschaftsplanern, Wasserbauern und Verkehrsexperten soll gewährleisten, dass Sicherheit, Funktionalität und Ästhetik Hand in Hand gehen.
Mit diesem zukunftsweisenden Ansatz zeigt sich die Grimmershörnbucht als Modellprojekt für nachhaltige Küstengestaltung. "Hier entsteht nicht nur ein sicherer Deich, sondern ein Ort, an dem sich Menschen wohlfühlen und den sie gerne besuchen", so die einhellige Meinung vieler Anwesender. Wie eingangs erwähnt, fließen die in der Stadtbibliothek skizzierten Ideen in den Masterplan mit ein. Bei Bedarf kann auf diese Pläne künftig zurückgegriffen werden.