
Niedersachsens Innenministerin Behrens lobt Arbeit in der Hauptfeuerwache Cuxhaven
Innenministerin Daniela Behrens besichtigt die Hauptfeuerwache in Cuxhaven und findet anerkennende Worte für die hochspezialisierte Arbeit. Angesichts der räumlichen Enge sind die Pläne für einen neuen, größeren Standort weit fortgeschritten.
Hoher Besuch bei der Hauptfeuerwache an der Schulstraße. Die Niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens (SPD) gab sich die Ehre und besichtigte den Gebäudekomplex, machte sich ein Bild von der Ausrüstung und der Einsatzbereitschaft, wollte aber auch wissen, welche Erwartungen die Berufsfeuerwehr an das Land hat.
Die Ministerin wurde von Oberbürgermeister Uwe Santjer (SPD), dem Leiter der Berufsfeuerwehr Stefan Matthäus, Stadtbrandmeister Dennis Joost sowie weiteren Vertretern von Politik und Verwaltung erwartet. Den hochkomplexen Aufgaben der Berufsfeuerwehr, die sich die Wache mit der Freiwilligen Feuerwehr Mitte teilt, mit Brandschutz, Rettungsdienst, technischer Hilfeleistung sowie den Spezialaufgaben der Schiffsbrandbekämpfung, der Watt- und Wasserrettung und der Höhenrettung stehen die baulichen Verhältnisse gegenüber. "Die Enge ist spürbar", sagte Stefan Matthäus. Dabei werden die Aufgaben nicht weniger. Angesichts des demografischen Wandels müsse über eine Ausweitung des Rettungsdienstes nachgedacht werden. Der Bedarf sei schon jetzt nachweislich da und müsse gegenüber den Kostenträgern deutlich gemacht werden.
Erweiterung am vorhandenen Standort nicht möglich
Die hochgradige Spezialisierung bei gleichzeitiger Querschnittkompetenz - jedes Mitglied der Berufsfeuerwehr ist zugleich Notfallsanitäter - finde in dieser Qualität in Deutschland kaum ihresgleichen, lobte OB Santjer. Doch alles hat seine räumlichen Grenzen. Die Wache platzt mit ihren 6500 Quadratmetern aus allen Nähten. Eine Machbarkeitsstudie habe vor Jahren festgestellt, dass eine Erweiterung am vorhandenen Standort nicht möglich sei.
Die Planung für den neuen Standort an der Theodor-Heuss-Allee sei inzwischen weit fortgeschritten. 24.000 Quadratmeter könnten dort von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr und Rettungsdienst genutzt werden. Stadtbrandmeister Joost erklärte: "Wir ergänzen uns. Wenn die Berufsfeuerwehr im Havariefall eingesetzt wird, übernehmen wir von der Freiwilligen Feuerwehr." An der Schulstraße seien die Bedingungen jedoch so, dass es nur 40 Umkleiden für 60 Personen gebe. Räume und Duschen für weibliche Feuerwehrmitglieder gebe es gar nicht. Und auch eine Jugendfeuerwehr könne wegen der Platzprobleme in Mitte nicht gegründet werden.
Zum Jahresende den Bieterwettbewerb starten
Dezernatsleiterin Petra Wüst erläuterte, dass 37,5 Millionen Euro für den Neubau der Hauptfeuerwache eingeplant seien, die bis 2028 verbaut werden sollen. In Arbeitsgruppen ist eine detaillierte Raumplanung erstellt worden. Bis Ende des Jahres soll der Bieterwettbewerb für die Auftragserteilung an einen Generalunternehmer gestartet werden.
Sie sehe eine bemerkenswerte Entwicklung bei der Cuxhavener Berufsfeuerwehr, sagte Ministerin Behrens. Die einstige Entscheidung, die hauptamtliche Feuerwache in eine Berufsfeuerwehr umzuwandeln, habe sich angesichts der Aufgabenfülle als wegweisend erwiesen. Umso wichtiger sei es, dass die räumliche und sachliche Ausstattung der Feuerwehr diesen Anforderungen gerecht wird. Die Unterstützung und Ausstattung der Feuerwehren sei generell nicht gesetzliche Aufgabe des Landes. Dennoch habe die Landesregierung ein hohes Interesse daran, dass die Wehren funktionsfähig seien. 8 Millionen Euro stellt das Land daher zur Verfügung, um die Ausrüstung zu verbessern, etwa zur Waldbrandbekämpfung oder für Druckpumpen bei Hochwasserkatastrophen. Es gehe um technische Ertüchtigung und das möglichst standardisiert, um die Beschaffung effizient und kostengünstig zu gestalten. Für solche Gespräche stehe sie auch Cuxhaven gerne zur Verfügung, sagte Behrens. Das Land könne und werde sich allerdings nicht finanziell am Neubau der Feuerwache beteiligen.
