
Öffentliche Uhr tickt wieder: Warum sich Cuxhaven für eine Reparatur entschied
Nach Jahren des Stillstands tickt die Normaluhr auf dem Karl-Olfers-Platz in Cuxhaven wieder zuverlässig. Die Stadt entschied sich für eine Instandsetzung - und gegen einen Abbau.
Jahrelang funktionierte sie eher schlecht als recht. Seit Ende vergangener Woche zeigt die Normaluhr auf dem Karl-Olfers-Platz allerdings wieder zuverlässig die Zeit an. Im Rathaus hatte man sich für eine Instandsetzung entschieden.
Das alte Uhrwerk war "durch", streng genommen hatte man sogar in Erwägung gezogen, die gesamte Uhr zu demontieren. Ein Schritt, der (so Norbert Henn vom städtischen Fachbereich für Straße und Verkehr) ebenfalls Kosten verursacht - und im Zweifelsfall einen größeren finanziellen Aufwand bedeutet hätte als die kürzlich erfolgte Instandsetzung.
Einst anlässlich einer Platzerneuerung gestiftet
Davon abgesehen - in diesem Punkt sind sich Henn, Hilke von der Reith (Standortmarketing) und Olaf Raffel (Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH) einig - wäre es schade um dieses Stück Stadtgeschichte gewesen. Selbst wenn Letzteres ein wenig jünger sein dürfte, als es der Form und dem Design nach aussieht: Dem Vernehmen nach stammt die Normaluhr nämlich keineswegs aus der Ära der von der Cuxhavener Bauhütte durchgeführten Stadterweiterungsmaßnahmen. Installiert wurde sie, als der in den Sechzigerjahren nach Karl Olfers (ehemaliger OB und zeitweiliger Präsident des Niedersächsischen Landtages) benannte Platz eine Frischzellenkur erhielt.

Inzwischen denkt man im Rathaus abermals darüber nach, das Karree attraktiver zu gestalten. Mit diesen Plänen hat die Restaurierung der Normaluhr allerdings nichts zu tun. Abgesehen von dem eingangs erwähnten Rechenexempel bildeten die auf dem Olfers-Platz stehenden Straßenlaternen so etwas wie eine "Ausgangslage". Weil die Masten der Laternen etwas Farbe benötigten, entschloss man sich dazu, die Trägerkonstruktion der auf einem konisch verlaufenden Pfeiler ruhenden Uhr im selben Aufwasch mitstreichen zu lassen. Sorge dafür, dass Passanten auf dem Karl-Olfers-Platz wieder die Zeit ablesen können (das A und O bei solch einer Normaluhr), trug eine Cuxhavener Elektro-Fachfirma: Nachdem eine Reparatur wenig realistisch erschien, besorgte das Unternehmen Riebe und Witt ein neues Uhrwerk, das funkgesteuert nachreguliert wird. Auch die Ende des Monats erfolgende Zeitumstellung wird demnach vollautomatisch erfolgen und kein manuelles Zurücksetzen erfordern.

Feinheiten entscheiden über den "runden" Lauf
Seit Donnerstag (2. Oktober 2025) zeige die renovierte Uhr die richtige Zeit an - auf allen vier Seiten wohlgemerkt, betont Norbert Henn. Keine Selbstverständlichkeit nach seinen Worten - müssen doch die Zeiger ihrer Länge nach exakt auf den Antrieb abgestimmt sein, damit keine Unwucht entsteht und die Uhr tatsächlich rundläuft.

Ebenfalls neu ist das rote Cuxhaven-"X" unterhalb der Zifferblätter. Selbst im Vorbeifahren springt es sofort ins Auge - und hat das Logo der einstigen Stifter der Uhr (Stadtsparkasse Cuxhaven) ersetzt. Nachdem das Geldinstitut nicht darauf bestanden haben soll, die Uhr weiterhin als Werbeträger zu verwenden, entschieden die Verantwortlichen im Bereich Stadtmarketing auf dem Gehäuse einen Claim in eigener Sache zu platzieren: "Starke Stadt, starke Zukunft" prangt neben dem "X", das seit Kurzem vor einem kleinen Registriert-Symbol begleitet wird. Dieser Zusatz signalisiere nun unmissverständlich, dass es sich beim Cuxhaven-Logo um ein geschütztes Markenzeichen handele.
In seiner Rolle als Geschäftsführer der Nordseeheilbad GmbH kündigte Raffel außerdem an, dass die Darstellung von Cuxhavens Vorzügen künftig verstärkt über diese Wort-Bild-Marke (ergänzt um unterschiedliche, auf Handlungsfelder wie Wirtschaft, Tourismus oder Kultur abgestimmte Slogans) erfolgen soll.