
Cuxhaven setzt auf Zusammenhalt: Zukunft des Zentrums in Süderwisch gesichert
Eine Entscheidung des Cuxhavener Rats sichert die Zukunft eines zentralen Treffpunkts im Stadtteil Süderwisch. Doch es fehlt eine wichtige Position - die Pläne zur Behebung könnten das Viertel nachhaltig verändern.
Der Stadtteil Süderwisch darf aufatmen: Das Herzstück des Quartiers - das Begegnungszentrum am Schneidemühlplatz 7 - bleibt erhalten. Der Rat der Stadt Cuxhaven hat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen, den Mietvertrag für die Erdgeschossräume von der Siedlungsgesellschaft Cuxhaven AG um drei Jahre zu verlängern, bis zum 31. Dezember 2028.
Damit wird ein Stück Kontinuität gesichert in einem Viertel, das sich seit Jahren im Wandel befindet. Seit 25 Jahren ist das Stadtteilzentrum ein sozialer Ankerpunkt im Süden Cuxhavens. Hier treffen sich Kinder und Jugendliche, Senioren und Familien, Alteingesessene und Zugezogene. Hier wird Deutsch gelernt, gemeinsam gekocht, gefeiert und diskutiert. Kurse, Freizeitangebote und Stadtteilfeste machen das Zentrum zu einem Ort, an dem Integration und Nachbarschaft keine Schlagworte, sondern gelebte Realität sind.
Kontakte zu Vermietern pflegen
"Das Stadtteilzentrum in Süderwisch ist für uns genauso wichtig, wie das Bürgerzentrum im Lehfeld", sagte SPD-Ratsfrau Ulla Bergen im Rat der Stadt. Sie begrüßte die Verlängerung ausdrücklich - mahnte aber zugleich Nachbesserungen an: "Uns fehlt nach wie vor ein Quartiersmanager. Wir brauchen ihn dringend, um Kontakte zu den Vermietern zu pflegen und die Wohnqualität im Viertel zu verbessern."
Die Verwaltung plant, diese Position künftig direkt im Begegnungszentrum anzusiedeln. Der Quartiersmanager soll als Ansprechpartner vor Ort wirken - als Bindeglied zwischen Bürgerschaft, Verwaltung und sozialen Einrichtungen. Im Rahmenplan Süderwisch ist die Stelle als Schlüsselfunktion für die Entwicklung des Stadtteils vorgesehen.
Quartiersmanager soll neuen Schwung bringen
Finanziert wird die Arbeit über das Städtebauförderprogramm "Sozialer Zusammenhalt", das bis 2035 läuft. Es unterstützt die Sanierung und soziale Stabilisierung des Viertels - und damit auch die Fortführung der Stadtteilarbeit. Die jährlichen Mietkosten für das Zentrum betragen laut Verwaltung 24.231,84 Euro. Geld, das nach Ansicht vieler Ratsmitglieder gut investiert ist.
Denn ohne einen Ort wie das Begegnungszentrum, darin sind sich alle Fraktionen einig, verliert ein Stadtteil schnell seine Mitte. Hier finden Menschen Raum, um miteinander ins Gespräch zu kommen - unabhängig von Herkunft, Alter oder Einkommen.
Mit der Entscheidung bekennt sich der Rat zu einem klaren Ziel: Süderwisch soll nicht nur baulich erneuert, sondern auch sozial gestärkt werden. "Damit Süderwisch mehr bleibt als ein Sanierungsgebiet - nämlich ein lebendiges Viertel", sagte Bergen abschließend.