
Open Ship auf Windjammer: Omanisches Staatsschiff "Shabab Oman II" besucht Cuxhaven
Unerwartete Attraktion für die maritime Szene Cuxhavens und alle Fans: Das Vollschiff der omanischen Marine "Shabab Oman II" wird vor dem Beginn der "Sail" in Bremerhaven Cuxhaven anlaufen und für zwei Tage hier bleiben.
Der Neubau aus dem Jahr 2014 ist mit 86 Metern Länge und über elf Metern Breite größer als das deutsche Segelschulschiff "Gorch Fock" (82 Meter) und wird mit seinem 52 Meter hoch aufragenden höchsten Mast kaum zu übersehen sein, wie der deutsche Verbindungsoffizier Michael Bittner ankündigt. Nach Kiel (dort nahm es 2022 an der Kieler Woche teil) ist Cuxhaven erst der zweite deutsche Hafen, den das Segelschulschiff der Royal Navy des Sultanats Oman besucht.
Liegeplatz ist öffentlich zugänglich
Es wird am Liegeplatz der Bundespolizei gleich nach der Schleuse im Neuen Fischereihafen festmachen, also an einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Ort. Die "Shabab Oman II" nimmt zurzeit am Tall Ships' Race 2025 teil, das nach der letzten Etappe von Kristiansand (Norwegen) nach Esbjerg (Dänemark) am 9. August zu Ende geht.
Ankunft ist für Sonntag, 10. August, geplant
Von dort aus geht es nach Cuxhaven. Mit der Ankunft ist am Sonntag, 10. September, am späten Vormittag zu rechnen. Cuxhaven-Kenner und -Fan Michael Bittner, der das Schiff während der "Sail" als offizieller Verbindungsoffizier der Bundeswehr betreuen und auch schon in Cuxhaven dabei sein wird, freut sich auf die Visite. Die Stadt Cuxhaven wird das Schiff offiziell empfangen.

Dudelsackmelodien aus dem Orient
Es gibt einiges Außergewöhnliches über das Schiff und seine Besatzung zu berichten: "Wundern Sie sich nicht, wenn Sie uniformierte Dudelsackspieler an Deck sehen", kündigt Michael Bittner an. Im Oman werde tatsächlich Dudelsack gespielt.
Auf dem Schiff befinden sich 54 Soldaten als Crewmitglieder, davon zehn Offiziere, sowie 36 Trainees, nicht nur Marinekadetten, sondern junge Menschen aus verschiedenen Institutionen: Studierende, Pfadfinder, Zoll- oder Polizeibeamte oder Soldaten anderer Waffengattungen des omanischen Militärs.
Erstes arabisches Schiff mit weiblichen Trainees
Zwölf der 36 Trainees sind Frauen, denn die in Rumänien gebaute und 2014 in den Niederlanden ausgerüstete "Oman Shabab II" ("Jugend des Oman") ist das erste Schiff, das aufgrund seiner räumlichen Konditionen weibliche Trainees an Bord nehmen darf. Bei den Diensten werde keinerlei Unterschied gemacht, berichtet Michael Bittner: Die Frauen erkletterten ebenso die Masten wie ihre männlichen Kollegen. Unter Vollzeug, also voll gehissten Segeln, verfügt das Schiff über 34 Segel mit einer Segelfläche von rund 2600 Quadratmetern.
Open Ship am Montag, 11. August
Während das Staatsschiff am Sonntag sowie am Dienstag, 12. August, bis zur Abfahrt gegen 17 Uhr nur von außen betrachtet werden kann, öffnet die Besatzung das Schiff am Montag, 11. August, zweimal zum Open Ship, nämlich von 10 bis 14 Uhr und von 16 bis 20 Uhr. Dann können alle Interessierten das Schiff kennenlernen.
Die junge Crew freut sich schon auf den Besuch in Cuxhaven, der ihr auch Raum für Landgänge, Besichtigungs- und Shoppingtouren bieten wird.

Das Tall Ships' Race führte die teilnehmenden Segelschiffe in diesem Jahr bislang von Le Havre (Frankreich) nach Dünkirchen (Frankreich), Aberdeen (Schottland) und Kristiansand (Norwegen). Am 6. August soll Esbjerg erreicht sein, wo die Flotte noch bis zum 9. August liegen wird.
Traditionen des Landes kennenlernen
Die "Shabab Oman II" hat als schwimmende Botschafterin ihres Landes auch die Mission, die Kultur des Landes zu vermitteln und den Oman als touristisches Ziel bekannt zu machen. Auf dem am 13. August mit der Einlaufparade beginnenden Windjammerfestival "Sail 2025" in Bremerhaven erwarten die Gäste des Staatsschiffs Begegnungen mit Traditionen wie der Henna-Malerei und musikalische Darbietungen.
Wer das Schiff schon mal vorab begleiten will, kann das auf den Online-Plattformen X, Facebook oder Instagram (@shabab_oman_II).