1. Hunde-Badetag in Sahlenburg: Von der Fleischschlachtung zum glücklichen Leben
Der 1. Hunde-Badetag im Waldfreibad im Cuxhavener Stadtteil Sahlenburg war ein voller Erfolg. Dabei war auch ein Vierbeiner, der eigentlich in der Fleischschlachtung hatte landen sollen.
So mancher zottelige Vierbeiner wurde zum Helden und sprang unerschrocken ins kühle Nass, dass die Ohren nur so flogen: 330 Hunde und ihre zweibeinigen Begleiter sind zum Abschluss der Badesaison ins Waldfreibad Sahlenburg gekommen. Der Hundeschwimmtag stand an.
Eine Woche nach der regulären Schließung durften die Vierbeiner das Wasser im Waldfreibad zum ersten Mal in seiner über 50-jährigen Geschichte unsicher machen und die Freibadsaison ausklingen lassen. Gemeinsam mit gleich gesinnten Kumpels und neu gewonnenen Freunden konnten sie nach Herzenslust im chlorfreien Wasser schwimmen, spielen und sich auf dem Außengelände austoben.

Organisiert hatte das Event die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH. Christian Hubert, seit sieben Jahren Fachangestellter für Bäderbetriebe und elf Jahre lang Rettungsschwimmer, hatte das muntere Treiben stets im Blick. Über die 25 Meter lange Einstiegstreppe ging es hinein ins Vergnügen. Denn auch für Hunde galt: nicht vom Beckenrand springen.

Nach anfänglichem Bellen und Schnuppern gaben alle Tiere ihrem Spieldrang nach - wie Labradoodle "Fietje" und Golden Retriever "Kalle" aus England. "Sein Vater war ein Lord", betont das Frauchen. Beide Tiere sind von klein auf befreundet.
Sabine Münch, gebürtige Kölnerin, ließ es sich nicht nehmen, ihrem Hund einen Nachmittag Hundespaß zu schenken. "Peanuts", ein zweijähriger Toy-Pudel und hat nur noch ein Auge, kommt aus Shanghai aus dem Wao-En-Tempel. Dort retten Mönche die Hunde vor der Fleischschlachtung. Peanuts wurde bei seinem Frauchen noch mal ein schönes Leben geschenkt.
Das reinste Hundevergnügen folgte nach dem Verlassen des Wassers. Je nach Felllänge flogen die Wassertropfen meterweit, sodass Umstehende ungewollt eine spezielle Hundedusche abbekamen. "Da sind fünf Liter Wasser drin im Hund", wusste ein tropfnasses Herrchen.

Mit dem Einsetzen des Regens um 15 Uhr begannen die letzten Gäste des Jahres, das Bad zu verlassen, das nun auf den nächsten Sommer wartet. "Das Wasser bleibt drin - wegen des Badwasserdruckes, damit das Becken intakt bleibt. Die Filter werden zurückgespült und hochgechlort", so Sascha Bange, Bereichsleiter für die Cuxhavener Bäder, der sich über den Zuspruch freute: 330 Hunde und 670 Herrchen sowie Frauchen waren seinen Angaben zufolge gekommen. "Das hat alle meine Erwartungen übertroffen und bestätigt uns darin, dass wir diese Veranstaltung auch im nächsten Jahr wiederholen werden."

"Eine tolle Aktion", resümierte Inka Roes, die mit "Mara", einem Australian Shepherd, aus Geestland gekommen war. "Das nächste Mal sind wir wieder dabei!", versprach sie. Informations- und Verkaufsstände rund um die Themen Hundegesundheit, Ernährung und Zubehör rundeten die Veranstaltung ab. Die Einnahmen, 2 Euro pro Hund, gehen an das Tierheim.
Von Joachim Tonn