
Hundebadetag in Cuxhaven-Sahlenburg: 343 Hunde erobern Waldfreibad (Fotos & Video)
Im Waldfreibad Sahlenburg tummelten sich beim Hundebadetag 2025 Vierbeiner im Wasser, während ihre Besitzer staunend zusahen. Ein Tag in Cuxhaven voller Spaß und Freundschaften im kühlen Nass. (mit Fotos und Video)
Ausnahmezustand im Waldfreibad Sahlenburg: Statt Badegästen mit Schwimmbrille stürzten sich Fellraketen, Plansch-Champions und Ball-Junkies ins Becken. Beim zweiten Hundebadetag der Nordseeheilbad Cuxhaven (NHC) GmbH machten sie das Bad zum Ende der Freibadsaison zur größten Wasserspielwiese der Küste.

Kaum war um 11 Uhr das Becken freigegeben, flogen auch schon die ersten Fellnasen im Sturzflug vom Beckenrand. Dackel "Ashra", bisher nur an das Watt gewöhnt, nahm es hingegen gemütlich: erstmal alle Treppen ausprobiert. Schließlich hatte die NHC extra hundegerechte Ausstiege eingebaut. Im ungechlorten Wasser wurde gebellt, gespritzt, geschwommen und gerannt, als gäbe es kein Morgen. Hier galt: Je nasser, desto besser. Ob beim wilden Herumtollen im Wasser oder beim Sprung ins Becken - es zählte nur eines: Freude am Moment - und die Menschen durften nur staunen.
Mit den Kumpels den Bällen nachjagen? Unbedingt. Kopfüber ins Wasser springen? Na logo! Vom vorsichtigen Pfotenplanscher bis zum waghalsigen Wellenjäger: Alle Vierbeiner zeigten, wie Lebensfreude aussieht. Manch einer schluckte vor Freude zu viel Wasser. Kleine Wettrennen, wilde Sprünge und übermütige Beller waren dabei. Grenzen lernen die Hunde spielerisch. Freundschaften schließen sie im Galopp.


Würzige Wernerwaldluft, spritziges Wasser zwischen den paddelnden Pfoten und fröhliches Chaos überall: Mehr Lebensfreude geht kaum. "Mein Hund liebt es, hier durchs Bad zu preschen. Und ich liebe es, zuzusehen!", freute sich eine Urlauberin, während Labrador "Leo" schon wieder Vollgas gab. "Pippo", ein Jagdterrier aus Hagen (Westfalen) entpuppte sich als wasserscheu - ganz im Gegensatz zu seinem Frauchen, das jeden Tag schwimmen geht.

Doch das Spektakel spielte sich nicht nur im Wasser ab: Auf der Liegewiese mit 13 Ausstellern herrschte Stimmung wie auf einem Hunde-Festival. Am Agility-Parcours gaben zwei Border Collies im Affenzahn Vollgas und bewiesen, dass "Hundeschule" auch in Hochgeschwindigkeit geht. Ein gemütlicher Berner Sennenhund hingegen verweigerte konsequent die Mitarbeit.

Am Stand mit Hundeeis dagegen gab es kein Halten mehr: Manche Vierbeiner probierten gleich alle Sorten. "Bine" und "Bailey", Rettungshunde aus Lunestedt, bewiesen wahren Gourmet-Geschmack: Kokos-Mango und Heidelbeer-Hanf.


"Es ist faszinierend zu beobachten, wie Hunde miteinander kommunizieren: mal vorsichtig, mal voller Übermut", stellte Hundebesitzerin Gaby fest, die mit "Mats", einem Australian Sheperd, aus Otterndorf gekommen war. "Spielerisch lernen die Hunde, Grenzen zu respektieren und Freundschaften zu schließen. Die Menschen können sich daran ein Beispiel nehmen", ergänzte Sabine aus Köln.

Kurdirektor Olaf Raffel strahlte: "Wir wollten einen unvergesslichen Tag schaffen - und wenn man die nassen, glücklichen Hunde sieht, ist klar: Mission erfüllt. Es ist einfach herrlich zu sehen, wie die Hunde hier das Bad erobern."

Als um 16 Uhr das Becken schloss, war die Bilanz eindeutig: 343 klatschnasse Hunde (13 mehr als im Vorjahr), 571 glückliche Halter, etliche verlorene Bälle - und jede Menge Geschichten, die man noch lange weitererzählen wird.
Von Joachim Tonn

