Von links: Ramona Reichert („Healthy Seas“), Weltmeisterin Leonie Beck und Agate Zake („Healthy Seas“) beim Besuch im WattBZ.
Von links: Ramona Reichert („Healthy Seas“), Weltmeisterin Leonie Beck und Agate Zake („Healthy Seas“) beim Besuch im WattBZ.
Weltmeisterin Leonie Beck

Olympiaschwimmerin in Cuxhaven zu Gast: Schüler erleben Umweltschutz hautnah

02.10.2025

Leonie Beck trainiert täglich stundenlang, schwimmt bei Weltmeisterschaften um Medaillen - und nimmt sich trotzdem Zeit für einen Strandspaziergang mit Jugendlichen in Cuxhaven. Und der hatte einen ganz besonderen Zweck.

"Wo gab es das sauberste Wasser bei deinen Wettkämpfen?", "Schwimmst du lieber in Süß- oder Salzwasser?", "Braucht man ein besonderes Talent, um Leistungssportlerin zu werden?": drei von unzähligen Fragen, die die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen acht und neun des Amandus-Abendroth-Gymnasiums stellten. Und sie beantwortete alle mit großer Kompetenz und Freundlichkeit. Die Schwimmerin Leonie Beck war zu Besuch im UNESCO-Weltkulturerbe - Wattenmeer Besucherzentrum Cuxhaven, kurz WattBZ.

Frühe Leidenschaft fürs Wasser

Die mehrfache Europa- und Weltmeisterin erzählte ihren jungen, sehr interessierten Gästen aus ihrem Leben. Mit drei Jahren lernte sie schwimmen, "um nicht in den Pool der Großeltern zu fallen und zu verunglücken". Damit begann ihre Leidenschaft für das nasse Element, und sie hat bis heute nicht nachgelassen. Die bewusste Entscheidung für den Leistungssport hat aber auch Einschränkungen in ihrem Leben bedeutet. Ein ganz normaler Tagesablauf während der Schulzeit, sogar noch während des Studiums, sah so aus: Um 6 Uhr antreten zum ersten Training bis 7.30 Uhr, dann Unterricht bis 13 Uhr, Mittagessen, ab 15 Uhr wieder Training bis in die Abendstunden, Schularbeit machen und schlafen. "Das macht man nur, wenn man es mit großer Begeisterung tut, erzwingen kann man da nichts."

Fragen ohne Ende - die Schüler wollten alles über den Alltag einer Weltmeisterin wissen. Foto: Inga Kasparek

Erfolge bis hin zu Olympia - und eine Zäsur

Die Folge war: Ein sportlicher Sieg folgte dem nächsten. Sogar dreimal konnte sie sich für Olympia qualifizieren, den Traum aller Sportler. Und genau dort fiel auch die Entscheidung, die Leonie Becks Leben veränderte.

Nach der Teilnahme in Paris im vorigen Jahr entschied sie sich dafür, eine Pause einzulegen, mindestens für ein Jahr oder länger. In dieser Zeit wollte und will sich die junge Frau selbstkritisch hinterfragen, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll. Sie ist natürlich weiterhin dem Sport verbunden, reist zu sportlichen Veranstaltungen und moderiert diese - aber sie engagiert sich auch mittlerweile verstärkt für die Organisation "Healthy seas" deren Fokus darauf liegt, Menschen - besonders junge Menschen - dafür zu sensibilisieren, dass die Zukunft unserer Welt vom Zustand unserer Meere abhängt.

Dafür waren junge Aktivisten der Organisation ebenfalls vor Ort im WattBZ und hatten die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums zu dieser Informationsveranstaltung eingeladen. Sie informierten sehr anschaulich über Ursachen der Meeresverschmutzung und den Zusammenhang zum Artensterben in den Ozeanen dieser Welt. "Ihr seid die Generation, die unsere Welt wieder verbessern und erhalten kann."

Schüler beim Clean-up am Strand von Sahlenburg - gemeinsam aktiv für saubere Meere. Foto: Inga Kasparek

Vom Reden ins Tun: Clean-up in Sahlenburg

Bei der Theorie sollte es aber gar nicht bleiben. Ganz handfest brachten die Organisatoren die erforderliche Ausrüstung mit, damit sich alle im Anschluss mit Mülltüten etc. versorgen und am Strand und an Land ausschwärmen konnten, um Müll zu sammeln. Im Bewusstsein für diesen Zusammenhang und mit der Erkenntnis, dass wir alle jeden Tag zur Umweltverbesserung beitragen können, legten die Jugendlichen hochmotiviert in Sahlenburg los, um ihren kleinen Beitrag zu leisten. Solche sogenannten "Clean-ups" hatten zuvor schon in Italien und in den USA stattgefunden, jetzt waren sie in Cuxhaven angekommen - das Meer direkt vor der Tür und somit sehr anschaulich.

Eine Frau wie Leonie Beck ist sicherlich eine hervorragende Botschafterin in dieser Sache. Denn wer, wenn nicht sie als Freiwasserschwimmerin, ist so direkt von der jeweiligen Wasserqualität betroffen?

Noch einmal zurück zu den Antworten vom Anfang: Das sauberste Wasser überhaupt hat sie rund um Kuba erlebt. Süßwasser ist ihr lieber als Salzwasser. Und dann ist da noch die Frage nach dem Talent: Ja, das braucht es natürlich auch, aber wichtiger als das sind Ausdauer, Arbeitswille und Disziplin. Das sind die Fakten, die aus einem Sportler einen Spitzensportler werden lassen. Und Leidenschaft natürlich, aber die gehört eigentlich zu allem, was man erfolgreich tun will.

Von Inga Kasparek

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