
Im Schul- und Wohngebiet in Cuxhaven: "Schnellstraße" für Rats-Koop keine Option
Durchgangsverkehr passt schlecht zu einem Gebiet, das von Schul- und Wohnbebauung geprägt sein wird: Damit hat sich die Ratsmehrheit aus SPD, Grünen und der Fraktion "Die Cuxhavener" in der Debatte um die künftige "Querspange Döse" zu Wort gemeldet.
Das Straßenbauvorhaben ist zum Synonym von Meinungsverschiedenheiten zwischen den politischen Lagern geworden, unabhängig davon eint es den Rat in der Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Döser Zentrums.
Zu den Anrainern der künftigen "Querspange" wird die Schule am Meer zählen. Als ärgerlich stufte Mehrheitssprecher Gunnar Wegener ein, dass sich der Landkreis als Schulträger noch nicht bezüglich des benötigten Raumbedarfs positioniert habe. Dass ein Neubau benötigt werde, stehe allerdings außer Frage, betonte Wegener und wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, dass die nahe gelegene Döser Schule mittelfristig womöglich ebenfalls zusätzliche Kapazitäten benötige: Ab dem Jahr 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung im Grundschulbereich greifen.
Zwei Interessenten für das Marktprojekt
"Wir haben immer gesagt, dass dort auch Wohnen stattfinden soll", sagte der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende - auf die weitere Nutzung des Areals zwischen Bäderring und Strichweg anspielend. Für SPD, Grüne und "Die Cuxhavener" hat eine Mehrfamilienhaus-Bebauung Priorität: Sei man sich doch einig darüber, dass in Cuxhaven besonderer Bedarf an preiswertem und sozialem Wohnraum bestehe. Mit dem Ziel, den vorhandenen Platz bestmöglich auszunutzen, favorisiert die SPD eine Kombi-Lösung: Technisch sei es durchaus machbar, einen Lebensmittelmarkt (der an der Querspange ebenfalls einen Platz finden soll) um zwei Etagen mit Wohnungen aufzustocken. Dem Vernehmen nach gibt es gegenwärtig zwei Interessenten, die es sich zutrauen, eine derartige Immobilie zu realisieren.
Das Schulgelände auf der einen und eine Art neues dörfliches Zentrum auf der anderen Straßenseite: Angesichts solcher Pläne müsste aus Wegeners Sicht an und für sich klar sein, "dass hier keine Schnellstraße gebaut wird". An der Frage, welchen Stellenwert die geplante "Querspange Döse" für den Autoverkehr haben soll, entzweien sich seit Wochen die verschiedenen politischen Lager im Rat: Während die CDU/Die Demokraten-Gruppe auf eine Ventilfunktion der zwischen Strichweg und Bäderring angesiedelten Quertrasse hinweist (und nach einer dazu passenden Ausbaustufe verlangt), will die Rats-SPD das Tempo auf der künftigen Querspange auf 30 Kilometer pro Stunde drosseln.