Waffen, Kokain & Bargeld - Ermittlungen nach Massenschlägerei in Cuxhaven ausgeweitet
Nach einer Massenschlägerei am Karl-Olfers-Platz in Cuxhaven ermittelt die Polizei nun gegen sieben Beschuldigte - es geht um Landfriedensbruch, Waffen und Drogen. Bei Durchsuchungen stellten die Beamten umfangreiches Beweismaterial sicher.
Die Polizei Cuxhaven hat die Ermittlungen nach der Massenschlägerei am Karl-Olfers-Platz in der Nacht zum 31. August 2025 deutlich ausgeweitet. Wie die Polizei mitteilt, richten sich die Verfahren inzwischen gegen insgesamt sieben Personen aus Cuxhaven.
Auseinandersetzung mit rund 30 Beteiligten
In der Tatnacht war es im Bereich des Karl-Olfers-Platzes und der Poststraße zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen mit rund 30 Beteiligten gekommen. Nach Angaben der Polizei Cuxhaven kam es dabei auch zu einem tätlichen Angriff und Widerstand gegen Einsatzkräfte - zwei Polizeibeamte wurden leicht verletzt. Der damals flüchtige Angreifer konnte zunächst nicht identifiziert werden.
Um weitere Erkenntnisse zu gewinnen, wandte sich die Polizei Cuxhaven mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit und stellte ein Hinweisportal zur Verfügung. Nach Angaben der Beamten gingen zwar Rückmeldungen ein, diese führten jedoch zunächst zu keinem verwertbaren Hinweis auf den flüchtigen Angreifer. Parallel dazu meldeten sich nach Polizeiangaben jedoch unabhängige Zeugen, die angaben, mindestens eine Person habe in der Tatnacht eine Schusswaffe mitgeführt.
Sieben Beschuldigte und erweiterte Strafermittlungen
Wie die Polizei Cuxhaven weiter berichtet, wurde durch anschließende intensive Ermittlungen der Beschuldigte des tätlichen Angriffs ermittelt - ein 17-jähriger Cuxhavener. Zudem erhärtete sich ein Tatverdacht gegen zwei weitere Personen wegen des Führens einer Schusswaffe in der Tatnacht. In der Folge gerieten weitere Personen aus dem Umfeld der Beteiligten in den Fokus. Insgesamt wird nun gegen vier Männer im Alter von 17 bis 31 Jahren und drei Frauen im Alter von 18 bis 32 Jahren ermittelt. Nach Angaben der Polizei umfassen die Strafverfahren neben Landfriedensbruch, Körperverletzung, Widerstand und tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte auch den Verdacht des illegalen Waffenbesitzes sowie Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz bis hin zu möglichem Handeltreiben.

Durchsuchungen an drei Adressen in Cuxhaven
Auf Grundlage der bisherigen Erkenntnisse ließ die Polizei Cuxhaven nach eigenen Angaben über die Staatsanwaltschaft beim Amtsgericht Stade drei Durchsuchungsbeschlüsse erwirken. Diese wurden am Mittwoch (3. Dezember 2025) zeitgleich in der Hermann-Allmers-Straße, im Westerwischweg und in der Küddowstraße in Cuxhaven vollstreckt. Nach Informationen von cnv-medien.de fand die Durchsuchung in der Küddowstraße in einem der drei dortigen Hochhäuser statt.
Die Einsatzkräfte stellten dabei umfangreiches Beweismaterial sicher: mehrere Schuss- und Stichwaffen - darunter nach derzeitiger Einschätzung auch die in der Tatnacht mitgeführte Schreckschusswaffe -, Betäubungsmittel (unter anderem Kokain und Cannabis) mit einem geschätzten Straßenverkaufswert von rund 120.000 Euro, Bargeld im fünfstelligen Eurobereich sowie diverse digitale Datenträger.

Warum keine Haftbefehle?
Wie die Polizei Cuxhaven mitteilt, wurden die Beschuldigten mangels Haftgründen nach Abschluss der Maßnahmen wieder entlassen. Auf Nachfrage von CNV-Medien erklärte Polizeisprecher Stephan Hertz von der Polizei Cuxhaven, dass die Auswertung der Beweismittel noch laufe. Das weitere Verfahren - und damit auch die Frage, ob Haftbefehle beantragt werden - hänge von den Ergebnissen dieser Auswertung ab.
Die gesicherten Waffen, Betäubungsmittel, Geldbeträge und Datenträger werden nun umfassend ausgewertet. Ziel der Polizei Cuxhaven ist es nach eigener Darstellung, die Abläufe der Tatnacht detailliert zu rekonstruieren, die Rollen der einzelnen Beteiligten zu klären und mögliche weitere Straftaten nachzuweisen.