
Solarpark Lüdingworth - direkt an der A27: Wie 47 Megawatt die Region verändern
Der Bau des Solarparks Lüdingworth schreitet voran und könnte bald Tausende Haushalte versorgen. Dank neuer Regelungen entfällt das übliche Genehmigungsverfahren, was den Weg für erneuerbare Energien erleichtert.
Den Strombedarf einer fünfstelligen Zahl von Haushalten soll der Solarpark nach seiner Inbetriebnahme decken können; mit der Umsetzung des auf Lüdingworther Gebiet liegenden Projekts ist bereits im Gange: Noch im alten Jahr hatte der Vorhabensträger Enerparc AG mit der Montage des Ständerwerks begonnen - nur einen Steinwurf von der A27 entfernt.
Nicht wenige Autofahrer rätseln seither, was dort wohl entstehe. Dass die Bauarbeiten direkt neben der Fahrbahn in Richtung Bremerhaven ihren Anfang genommen haben, ist beileibe kein Zufall: Im Jahr 2023 hatte der Gesetzgeber entschieden, dass auf die im Regelfall obligatorischen Bauleitplanverfahren verzichtet werden darf, sobald Freiflächen-Fotovoltaik-Anlagen in einem 200 Meter breiten Korridor entlang von Bundesautobahnen oder mehrgleisigen Schienentrassen errichtet werden.
17 Hektar liegen im privilegierten Bereich
Diese Regelung machen sich die Planer des unter dem Arbeitstitel "Solarpark Nördlich Lüderskooper Strom" firmierenden Energieprojektes zunutze - zum Teil jedenfalls. Nach Angaben der örtlichen Bauverwaltung liegen circa 17 Hektar im privilegierten Bereich. Das ist etwas mehr als ein Drittel des mit rund 47 Hektar veranschlagten Gesamtprojektes, das sich im nördlichen Bereich an die A27 schmiegt, um Richtung Südwesten in einer rechteckförmigen Fläche auszulaufen. In dem der Autobahn abgewandten Bereich muss Baurecht geschaffen werden, bevor die übrigen Solartische montiert werden können.

Zu diesem Zweck hatten die städtischen Gremien bereits im Sommer vergangenen Jahres einen Durchführungsvertrag verabschiedet, der in einen vorhabensbezogenen Bebauungsplan münden soll und gleichzeitig vorsieht, das Areal unter nutzungsrechtlichen Vorzeichen zu einem "Sondergebiet Solarpark" zu deklarieren. Wann die Enerparc AG, ein in Hamburg ansässiger und global aktiver Fotovoltaik-Projektierer, die Baugenehmigung erhält, ist aktuell noch nicht genau absehbar. Aus dem Rathaus hieß es jedoch am Dienstag, dass das für den außerhalb des 200-Meter-Gürtels liegenden Parkteil nötige B-Plan-Verfahren bereits im Monat März starten soll.
Park bekommt ein eigenes Umspannwerk
Selbst wenn ein Teil der Solartische bis dahin bereits steht und mit Fotovoltaik-Modulen bestückt werden könnte - Energie liefern wird der 47 Megawatt leistende Lüdingworther Solarpark wohl frühestens Ende des Jahres. Um den gewonnenen Sonnenstrom ins Netz einspeisen zu können - darauf hatte Enerparc-Projektleiter Fabian Frieler bereits im vorigen Sommer in einer Ortsratssitzung hingewiesen - bedarf es nämlich noch eines Umspannwerkes. Gebaut werden soll es direkt im Solarpark.