
Stadtsparkasse Cuxhaven plant Neubauten - und weitet ihr Filialnetz wieder aus
Die Stadtsparkasse Cuxhaven erweitert ihr Filialnetz. Geplant sind Neubauten und modernisierte Standorte sowie SB-Pavillons, um den Kundenservice zu verbessern und Marktanteile zu sichern. Ein Mix aus Tradition und Innovation prägt die Strategie.
Landauf, landab wird Dienstleistung digitalisiert, persönliche Beratung abgebaut oder verlagert. Die Stadtsparkasse Cuxhaven geht einen anderen Weg und will ihre Präsenz in den Stadtteilen ausweiten. Dazu zählt auch der Neubau von Filialen.
Modernisierung bestehender Standorte und Verstärkung der Präsenz
2020 vollführte die Stadtsparkasse einen harten Schnitt und schloss acht Zweigstellen im Stadtgebiet - Kostengründe aber auch die rückläufige Nutzung der Filialen hatten den Ausschlag gegeben. Die Schließung hatte für eine Welle der Empörung gesorgt. Nun, fünf Jahre später, ändert die Stadtsparkasse ihre Strategie: "Wir starten eine Kundenoffensive", sagt Vorstandsvorsitzender Kai Mangels. Die ruht auf zwei Säulen: Modernisierung bestehender Standorte und Verstärkung der Präsenz in Stadtteilen, in denen der Bedarf erkennbar groß ist.

Bilanzsumme in fünf Jahren um ein Drittel gewachsen
"Wir haben unsere Bilanzsumme in den letzten fünf Jahren um ein Drittel steigern können und verzeichnen in allen Geschäftsbereichen Wachstum. Deshalb wollen wir nun in den Service und das Kundenerlebnis investieren und weiter wachsen", sagt Mangels. "Der Verwaltungsrat sieht darin den richtigen Weg", sagt Uwe Santjer, Oberbürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender. "Wir halten ein Versprechen ein, das wir vor fünf Jahren abgegeben haben, nämlich die Standorte laufend zu prüfen. Das werden wir auch weiterhin tun. Die positive wirtschaftliche Entwicklung gibt der Stadtsparkasse Spielräume, die im Sinne der Zufriedenheit für die Kunden wie für die Mitarbeitenden genutzt werden."
Konkret soll es schon bald in Altenbruch werden. Dort soll die arg in die Jahre gekommene Zweigstelle abgerissen und durch einen Neubau am selben Platz ersetzt werden. Noch in diesem Jahr soll das Vorhaben gestartet werden. Bis Mai des kommenden Jahres soll der Neubau fertig sein. Die barrierefreie Filiale wird auf rund 230 Quadratmetern Fläche neben vier Beratungszimmern und Arbeitsplätzen für die Mitarbeitenden auch einen Service- sowie einen SB-Bereich bieten. Die Zweigstelle erhält einen Arbeitsplatz mehr als bisher.

Während der Bauphase bleibt die Stadtsparkasse unmittelbar neben der Baustelle mit einer Übergangslösung für Selbstbedienungs- und Servicetätigkeiten vor Ort.
Neue Zweigstellen für Altenbruch und Sahlenburg
Eine neue Filiale soll auch Sahlenburg bekommen. Auch hier entspricht das alte Gebäude nicht mehr den modernen Anforderungen. Das Projekt soll nach Fertigstellung der Altenbrucher Zweigstelle ab Mitte 2026 angegangen werden. Unklar ist bislang, wie der Neubau umgesetzt werden könnte. Eine Variante wäre, ein neues Gebäude nach dem Altenbrucher Muster zu errichten. Da die Grundstücksgröße aber auch andere Überlegungen ermöglicht, wird über den Bau von zwei Wohnhäusern mit elf Mietwohnungen sowie integrierter Zweigstelle nachgedacht. Ein Bauvoranfrage hat die Stadtsparkasse bereits gestellt.
Das Kreditinstitut würde in dem Fall das Projekt an einen Generalunternehmer übergeben und selbst als Mieter einziehen. "Noch ist nichts entschieden. Klar ist nur, dass wir das alte Gebäude abreißen werden", sagt Vorstand Kai Mangels. "Aber es ist ja so, dass wir in Cuxhaven neuen Wohnraum brauchen." Während der Bauphasen sollen so genannte SB-Pavillons übergangsweise für rund sechs Monate aufgestellt werden.
Vier SB-Pavillons werden im Stadtgebiet aufgestellt
An anderer Stelle sollen solche Pavillons zur Dauerlösung werden. Das gilt zum einen für Döse-Mitte. Hier soll die Service- und SB-Filiale zeitweise mit Personen besetzt werden. Weitere SB-Pavillons mit leistungsfähiger Technik sollen im Grodener Ortskern, im Stadtgebiet und an der Kurparkhalle aufgestellt werden. Die genauen Standorte stehen noch nicht bei allen Pavillons fest, hier seien noch Gespräche zu führen. In vier bis acht Wochen soll darüber Gewissheit herrschen.
Vorstand und Verwaltungsrat der Stadtsparkasse legen Wert auf die Feststellung, dass die "Serviceoffensive" aus eigenem Impuls heraus gestartet wird und nicht politisch motiviert ist. "Wir wollen unsere Marktanteile ausbauen", erklärt Vorstandsmitglied Axel Lohmeier. "Wir brauchen die Präsenz in den Stadtteilen für eine gute Marktbearbeitung." Und es gehe auch um die öffentliche Wahrnehmung der Stadtsparkasse. Der Ausbau der Digitalisierung und des bargeldlosen Zahlungsverkehrs stünden dem nicht entgegen. Aber: "Wir wollen auch das Bargeld nicht vergessen", so Lohmeier.