Aktuell "auf der Reservebank": Warum es mit Cuxhavens Zukunftsakademie noch hakt
Die Zukunftsakademie in Cuxhaven steht vor Herausforderungen: Mit der Realisierung der geplanten Hochschule kann es bisher nicht losgehen. Das hat einen bestimmten Grund.
Im Mittelpunkt der diesjährigen Versammlung der Tourismuswirtschaftsgemeintschaft (TWG) standen die Weiterentwicklung von Cuxhaven zu einem Hochschulstandort sowie aktuelle Herausforderungen im Bereich der Tourismusfinanzierung.
Während die Gründung der Trägergesellschaft und die in Aussicht gestellte finanzielle Unterstützung durch die Stadt im vergangenen Jahr das Ziel, die Zukunftsakademie (ZAC) in Cuxhaven zu etablieren, näher rücken ließen, bleibt die dringend benötigte Anschubfinanzierung bislang aus. Der Rat der Stadt zeigt sich noch weiter unschlüssig, da das vorgelegte Konzept bislang nicht die breite Zustimmung gefunden hat.
Vorstandswahlen und Anschubfinanzierung
Die Trägergesellschaft der ZAC ist eine gemeinnützige GmbH und zu 100 Prozent im Besitz der TWG, die Geschäftsführung obliegt Tanja Plambeck. Im Februar stellte sie im Rahmen eines Themenabends den Fahrplan für die nächsten Monate vor und stellte den neuen wissenschaftlichen Beirat vor. Dieser sei aktuell "auf der Reservebank", wie Norbert Plambeck erläuterte. Dies bedeutet, dass der Beirat derzeit nicht aktiv werden könne, da noch keine Mittel zur Verfügung stehen, um seine Arbeit zu finanzieren - alle Hoffnungen liegen weiterhin auf der noch ausstehenden Anschubfinanzierung.

Die Themenbereiche der geplanten Hochschule sollen aktuell unter anderem Künstliche Intelligenz im Bereich Kreuzfahrt und Hospitality sowie Drohnenschulungen für den Einsatz in der Luft und unter Wasser umfassen.
Ein weiteres Thema des Abends war die Entwicklung Cuxhavens als Kreuzfahrtstandort. Oliver Schmidt, der sich intensiv mit der Positionierung der Stadt in der Kreuzfahrtbranche beschäftigt, gab einen Ausblick auf das kommende Kreuzfahrtforum im Jahr 2026. Schmidt betonte, dass Cuxhaven ein veritabler Kreuzfahrtstandort sei.
Die Vorstandswahlen standen ebenfalls auf der Tagesordnung. Jan Fitter und Klaus Großmann wurden für zwei weitere Jahre in ihren Ämtern bestätigt.
Für Diskussionsstoff sorgte der Vortrag von Kristian Kamp, Mitglied der TWG und Vorsitzender des Dehoga (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) Cuxhaven. Kamp thematisierte die derzeitige Praxis der "Bettensteuer", die neben dem Gäste- und Tourismusbeitrag in Cuxhaven erhoben wird. In Deutschland gibt es nur wenige Orte, an denen zusätzlich zu den üblichen Gästebeiträgen eine Übernachtungssteuer erhoben werden darf - Cuxhaven gehört aufgrund einer "Sonderrolle" zu diesen Ausnahmen.
Diese Regelung ist jedoch zeitlich begrenzt, und Politik und Verwaltung müssen sich daher bald auf eine neue Lösung einigen. Die mögliche Streichung der Bettensteuer würde Cuxhaven erhebliche Einnahmeausfälle bescheren, die dringend benötigt werden. Kamp betonte, dass nun Gespräche mit der Politik gesucht werden müssten, um gemeinsam eine nachhaltige Lösung zu finden.
Die Veranstaltung verdeutlichte einmal mehr die aktuellen Herausforderungen und Chancen für die Stadt Cuxhaven, die sich sowohl im Bereich der Hochschulentwicklung als auch in der Tourismusfinanzierung in einer entscheidenden Phase befindet.