
Stimmungsvoll: Deutschland - und Cuxhaven - singen und klingen am Tag der Einheit
Wie in über 200 Städten in Deutschland kamen auch in Cuxhaven am 3. Oktober zahlreiche Menschen zusammen, um den Tag der Deutschen Einheit musikalisch zu feiern. In der einbrechenden Dunkelheit erklangen ihre Stimmen zusammen mit vier Chören.
Mehrere Hundert Cuxhavenerinnen und Cuxhavener hatten sich auf dem Rathaus-Innenhof versammelt, um gemeinsam Lieder zu singen, die glücklich, aber auch nachdenklich machten - vor allem aber Gemeinschaftssinn und Identität stifteten.
Überall in Deutschland erklangen dieselben Lieder
Im Rathaus-Innenhof sangen Beteiligte aller Altersgruppen auch gegen die Kälte an. Die verteilten Liederzettel wurden dabei stimmungsvoll mit Windlichtern beleuchtet. "Deutschland singt und klingt" heißt die Initiative, die auch in Cuxhaven seit mehreren Jahren die Menschen am Feiertag auf die Beine bringt. Hierbei ertönten überall in Deutschland, auch bei der zentralen Feier der 35 Jahre deutscher Einheit in Saarbrücken, dieselben Lieder.

Texte auf dem Smartphone angezeigt
"Auch eine Gelegenheit, das Repertoire eines Chores zu erweitern", verriet Sabine Rönnfeld, als der von ihr geleitete Gospelchor "Faith, Hope & Love" zum ersten Mal das Spiritual "Go down, Moses" intonierte - natürlich wie alle Titel begleitet durch das Publikum. "Sie applaudieren hier auch sich selbst", ermunterte die Chorleiterin die vollständige Sangesgemeinde. Alle Texte konnten auch per QR-Code heruntergeladen und auf dem Smartphone angezeigt werden.

Gemeinsames Singen schweißt zusammen
Lieder wie "Von guten Mächten wunderbar geborgen" mit dem Text von Dietrich Bonhoeffer, der vor 80 Jahren - vier Wochen vor Kriegsende - von den Nazis ermordet wurde und Michaels Jacksons "Heal the World" auf Deutsch und Englisch erzeugten Gänsehaut und schweißten zusammen. Die Hintergründe vieler Titel wurden vielen erst durch die kurzen Einführungen der Chorleiterinnen und der Hauptmoderatorin Britta Quaiser vor Augen geführt - so griff beispielsweise Udo Jürgens mit "Griechischer Wein" einst die Lage vieler deutscher Gastarbeiter auf.

Es ist auch eine Verpflichtung aller
Den Wert und die Errungenschaften der deutschen Einheit, aber auch die Verpflichtung, sich weiter für demokratische Rechte und Verständigung einzusetzen, stellte außerdem Ulrike Hogrefe, SPD-Ratsfrau und Vorsitzende des Ausschusses für Jugend, Soziales, Familie und Gleichstellung sowie des kommunalen Präventionsrats, in einer kurzen Ansprache den Vordergrund.

Die Hauptrolle gebührte jedoch der Kraft der Stimmen und der Gemeinschaft, mehrfach mit fliegenden Wechseln (überlappenden Auftritten) der vier beteiligten Chöre - der LiG-Harmonics vom Lichtenberg-Gymnasium (Leitung: Sabine Rönnfeld), dem Pop- und Rockchor "Stimmstärke 10" (Leitung: Frederike Weis), "Faith, Hope & Love" (Sabine Rönnfeld) und der "Sohl'nborger Büttpedder" (Britta Quaiser).
Das richtige Maß gefunden
Die gemeinsam gesungene Nationalhymne und die Europahymne (Ode an die Freude) beschlossen ein Programm, das auch in seiner Kompaktheit überzeugte: "Genau das richtige Maß", stellten viele Anwesende bei der Verabschiedung fest. Applaus gab es auch für die Kräfte der Stadt und der Agentur "kulturyard" von Jörg Flehnert, die die Veranstaltung organisiert hatten und für guten Ton und Sicherheit sorgten. Der Abend bildete außerdem den Abschluss der Interkulturellen Woche.