Bei dem Theaterprojekt der Interkulturellen Woche in der Schule Süderwisch führt eine improvisierte Zeitmaschine die Kinder in magische Welten voller Respekt und Mut. Foto: Brettschneider
Bei dem Theaterprojekt der Interkulturellen Woche in der Schule Süderwisch führt eine improvisierte Zeitmaschine die Kinder in magische Welten voller Respekt und Mut. Foto: Brettschneider
Interkulturelle Woche

Theaterworkshop an der Süderwischschule Cuxhaven: Mit Fantasie gegen das Böse 

von Bengta Brettschneider | 12.09.2025

In der Aula der Süderwischschule in Cuxhaven entsteht im Rahmen der Interkulturellen Woche ein magisches Theaterstück. Kinder reisen in Fantasiewelten und lernen, wie Respekt, Mut und Zusammenhalt auch im echten Leben wirken.

Im Rahmen der Interkulturellen Woche 2025 findet in Cuxhaven ein besonderer Theaterworkshop an der Schule Süderwisch statt. Der Workshop "Für Respekt und Toleranz" richtet sich an Kinder und Jugendliche und will Werte wie Zusammenhalt, Vielfalt und gegenseitigen Respekt erlebbar machen - und das nicht nur mit Worten, sondern mit Bewegung, Stimme und viel Fantasie. Er bietet einen sicheren Raum, in dem die Kinder über Konflikte, Ausgrenzung und eigene Vorurteile nachdenken und sich ausprobieren können.

Die Leitung übernehmen Irfan Taufik von "TheVo" Nürnberg, Theaterpädagoge, Regisseur und Schauspieler, sowie die "Respect Coaches" Dorota Mrusek und Daniela Fontein vom Jugendmigrationsdienst (JMD) des Paritätischen Cuxhaven. Gemeinsam begleiten sie die Kinder durch fünf Tage voller Spiele, Improvisationen und gemeinsamer Erfahrungen.

Theater als Lernraum

Schon beim Betreten der Aula spürt man die Aufregung. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6B sowie ihre Klassenlehrerin Marina Bachmann setzen sich in einen großen Kreis. "Schon allein das andere Setting führt dazu, dass die Kinder sich anders kennenlernen", erklärt Taufik. Auch Kinder, die sonst zurückhaltend und schüchtern sind, würden auftauen und sich ganz neu entdecken. 

Tanzende Bäume, mutige Kinder und jede Menge Kreativität: Mit ihrem Theaterstück zeigen die Schülerinnen und Schüler, wie Zusammenhalt und Freundschaft stärker sein können als das Böse. Foto: Brettschneider

Zum Start gibt es Aufwärmübungen. Irfan Taufik gibt ein Geräusch und eine Geste an das nächste Kind weiter, und die Bewegung wandert durch den Kreis. Das Tempo steigt, die Aufgaben werden kniffliger - und schon nach kurzer Zeit lachen alle, stolpern, improvisieren und fühlen sich sichtbar wohler.

Dann geht es ans Schauspielern. Die Kinder haben für ihr Stück die Themen Hilfsbereitschaft, Mut, Freundschaft und Respekt gewählt. Mit einer Zeitmaschine wollen sie in einen Zauberwald reisen - und nach und nach entsteht die Maschine im Kopf jedes Kindes: eine Mischung aus Fantasie, Improvisation und Teamgeist.

Fantasiegeschichten mit Botschaft

"Ich wollte eigentlich ein Stromkabel sein", sagt eines der Kinder und legt sich kurzerhand auf den Boden. "Aber eigentlich brauchen wir kein Kabel, wir haben Batterien eingebaut", ergänzt ein anderes. Die Ideen sprudeln nur so. Hexen, ein magisches Baumhaus und sogar Minecraft tauchen auf. Die Geschichte, die entsteht, erzählt von einer Welt, die böse geworden ist - beherrscht von einem mächtigen Mann - und davon, wie Kinder diese Welt retten müssen. 

Ein sprechender, mutiger Fuchs hilft den Kindern in ihrem Stück dabei, die böse Zauberwelt zu retten - Fantasie und Theater verschmelzen in der Aula der Süderwischschule. Foto: Brettschneider

Als die Probezeit vorbei ist, sind die Kinder enttäuscht. Gerne würden sie weiterproben. Am Ende der Woche soll das Stück dann den fünften Klassen der Süderwischschule vorgespielt werden. 

Der Theaterworkshop "Für Respekt und Toleranz" für Kinder und Jugendliche an der Süderwischschule findet im Rahmen der Interkulturellen Woche 2025 in Cuxhaven statt. Gefördert wird er durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Lokal umgesetzt wird das Programm von der Stadt Cuxhaven als federführendem Amt sowie dem KulturYard als externe Koordinierungs- und Fachstelle. Der Jugendmigrationsdienst (JMD) des Paritätischen Cuxhaven setzt das Projekt zusätzlich im Rahmen des Bundesprogramms "Respect Coaches" um.

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Bengta Brettschneider

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