Carsten Matthias (links) aus dem Trans-Ocean-Vorstand überreichte Marlene und Bert Frisch den Ocean Award für ihren unermüdlichen Einsatz für den Weltumsegler-Verein. Foto: Trans Ocean/fotoscheune foto event
Carsten Matthias (links) aus dem Trans-Ocean-Vorstand überreichte Marlene und Bert Frisch den Ocean Award für ihren unermüdlichen Einsatz für den Weltumsegler-Verein. Foto: Trans Ocean/fotoscheune foto event
Weltumsegler

Trans-Ocean-Verein feiert in Cuxhaven: Einer der höchsten Preise geht nach Oberndorf

von Christian Mangels | 09.11.2025

Cuxhaven wurde am Sonnabend zum Zentrum der Weltumsegler: Zum 56. Mal zeichnete der Trans-Ocean-Verein herausragende seglerische Leistungen und vorbildliches Engagement aus. Eine der höchsten Preise ging an Marlene und Bert Frisch aus Oberndorf.

Gänsehautmomente, Standing Ovations und fesselnde Reiseabenteuer: Der Festabend des Hochseesegelvereins Trans-Ocean (TO) in den Cuxhavener Hapag-Hallen bot alles, was das Herz von Segelfreunden höher schlagen lässt. Die von Birgit Langhammer moderierte Veranstaltung (NDR Info) wurde über Youtube live im Internet übertragen, sodass auch Seglerinnen und Segler, die derzeit auf den Weltmeeren unterwegs sind, die Preisverleihung mitverfolgen konnten.

Dass die Faszination Blauwasser immer mehr Menschen bewegt, zeigt nicht nur die große Resonanz auf den TO-Festabend, sondern auch die Entwicklung der Mitgliederzahlen. Genau 5510 Mitglieder hat der Verein aktuell - Tendenz steigend. "Wir stellen fest, dass immer mehr junge Menschen dem Verein beitreten", erklärte der Vorstandsvorsitzende Marcus Warnke. "Sie wollen mit der Familie aufbrechen, von Bord arbeiten oder mit ihrer großen Reise nicht erst bis zum Rentenalter warten."

Der Stadtratsvorsitzende Michael Stobbe (Mitte) überreichte die gläserne Kugelbake der Stadt Cuxhaven an Michael und Uta Jungclaus. Foto: Trans Ocean/fotoscheune foto event

Zu den "jungen Wilden" gehört unter anderem der Düsseldorfer Hendrik Lenz, der mit dem "Race Award" ausgezeichnet wurde. In der hochkompetitiven "Classe Mini" konnte er sich mit konsequent guten Regattaergebnissen in der Rangliste auf Platz sieben (von 270) in der französisch dominierten Klasse behaupten. Gerade ist er beim "Mini Transat" auf dem Weg in die Karibik.

Eine Rekordfahrt bei der "Rund Island" konnte Einhandsegler Nicolas Manthos vorweisen und erhielt dafür die Trans-Ocean-Medaille, ebenso wie Hartmut Zoppke für seine Reise auf einem 25-Fuß-Boot nach Südgeorgien sowie Andreas Neumann und Birgit Fernengel für ihre große Pazifikrunde. Gleich zwei Preise heimste der Ismaninger Siegfried-Paul Germ ein, die Trans-Ocean-Medaille und den Weltumseglerpreis. Der Bayer hatte sich trotz Krankheit, widriger Umstände und Corona seinen Traum einer Weltumsegelung erfüllt.

Michael und Uta Jungclaus organisierten Lebensmittelspenden

Apropos Corona: Michael und Uta Jungclaus organisierten auf ihrer Segelreise Lebensmittelspenden für die vom Lockdown betroffene Bevölkerung in Kolumbien. Neben dem Weltumseglerpreis erhielten sie aus den Händen des Stadtratsvorsitzenden Michael Stobbe die gläserne Kugelbake der Stadt Cuxhaven, da ihre Reise in Cuxhaven begonnen hatte und zu Ende gegangen war.

Weitere Weltumseglerpreise gingen an Horst Ablas (Siegen), Inga Hinrichsen und Norbert Damm (Bremen), Finn-Ove Puttensen und Talissa Hackbarth (Winsen/Luhe), Christoph Rechmann (Unkel), Moritz Wichmann (Berlin) sowie an Dr. Thomas Schmidt und Andrea Lammel (Bernried am Starnberger See/München).

Susanne Huber-Curphey, live aus Neuseeland zugeschaltet, wurde mit dem Trans-Ocean-Preis ausgezeichnet. Seit zehn Jahren bereist sie die Weltmeere einhand auf ihrem eigens dafür gebauten Aluminiumschiff. Foto: Mangels

Spannend wie bei der Oscar-Verleihung wurde es am Ende, als die wichtigsten Preise, der Ocean Award und der Trans-Ocean-Preis, vergeben wurden. Laudator für den Trans-Ocean-Preis war der bekannte Weltumsegler Burghard Pieske, selbst vielfach ausgezeichnet. Er würdigte die "Königin des Blauwassersegelns", die Einhandseglerin Susanne Huber-Curphey aus Ingolstadt. Seit zehn Jahren bereist sie die Weltmeere einhand auf ihrem eigens dafür gebauten Aluminiumschiff, das nach der Burg "Nehaj" in Kroatien benannt ist, was so viel bedeutet wie "Fühl dich hier sicher" oder "Hab keine Angst". Schon zum vierten Mal erhielt die Ausnahmeseglerin die höchste Auszeichnung des Trans-Ocean-Vereins. Live aus Neuseeland zugeschaltet, bedankte sie sich für die Ehrung bei "ihrem TO" und sorgte für Standing Ovations im fachkundigen Publikum.

Völlig überrascht und gerührt nahmen Bert und Marlene Frisch den "Ocean Award" entgegen. Es ist eine der höchsten Auszeichnungen des Trans-Ocean-Vereins. Foto: Trans Ocean/fotoscheune foto event

Emotional wurde es, als der "Ocean Award" überreicht wurde und einige Mitglieder plötzlich neongelbe Mützen aufsetzten. Sie sind das Erkennungszeichen von Marlene und Bert Frisch. Seit vielen Jahren engagiert sich das Oberndorfer Paar ehrenamtlich für den Trans-Ocean-Verein und steht den Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite, notfalls auch nachts. Während der Corona-Zeit haben die Frischs die "Online-Micro-Seminare" entwickelt. Hier vermitteln sie mit viel Herzblut und Expertise Fachwissen rund um das Hochseesegeln. Bert und Marlene Frisch waren völlig überrascht von der Auszeichnung. "Ihr erlebt mich zum ersten Mal völlig sprachlos", sagte Bert Frisch.

Während der Festveranstaltung wurde wie üblich für einen guten Zweck gesammelt. Die Saalspende ging an die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Ralf Hahnen von dem in Cuxhaven stationierten Rettungskreuzer "Anneliese Kramer" nahm die Spende entgegen und gab Einblicke in die Arbeit der Seenotretter.

Ralf Hahnen von dem in Cuxhaven stationierten Rettungskreuzer "Anneliese Kramer" (hier im Gespräch mit Birgit Langhammer) gab Einblicke in die Arbeit der Seenotretter. Foto: Mangels

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Christian Mangels

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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