
Verkehrslösung für Döse polarisiert zwischen den Partnern
Was die "Schule am Meer" und einen für deren Zwecke vorgesehenen Neubau angeht, herrscht Konsens. An einer Verkehrsverbindung, die ebenfalls in den Geltungsbereich des Bebauungsplans Nummer 229 fällt, scheiden sich allerdings die Geister.
Es geht um die Dimensionen und den Stellenwert dieser Straße, und Differenzen gibt es in diesem Fall zwischen den Partnern der Mehrheitskooperation.
Vor Jahresfrist war noch von einer "Querspange" die Rede, mittlerweile drückt sich auch die Verwaltung vorsichtiger aus. Und der SPD-Ratsfraktionsvorsitzende weist darauf hin, dass man sich so ein Bindeglied zwischen Bäderring und Strichweg mitnichten als Schnellstraße denken dürfe. "Da ist doch eine Schule!", gibt Gunnar Wegener zu bedenken und sprach von einer "Wegverbindung über das ehemalige Bunde-Gelände", die seine Fraktion - ja - auch für den Autoverkehr freigeben möchte.
Den Grünen geht das zu schnell
Zumindest unter den Rats-Grünen gibt es Gesprächsbedarf, was dieses Verkehrsthema angeht: Im Namen seiner Fraktion hob Norbert Welker am Montag hervor, dass seine Fraktion Schwierigkeiten mit der Kurzfristigkeit der Beschlussfassung habe. Im Bauausschuss stand Auslegung des Bebauungsplans zur Abstimmung. Eine Vertreterin der ebenfalls zur "Koop" zählenden Fraktion "Die Cuxhavener" enthielt sich; Welker votierte schlussendlich dagegen - nicht ohne zuvor nach einer Variante gesucht zu haben: Mit Rücksicht auf die Belange der "Schule am Meer" hatte er sich dafür ausgesprochen, einen Teil der zum Beschlussvorschlag zählenden Unterpunkte auszuklammern. So schlug der Grünen-Ratsherr unter anderem auch vor, über die zum Bebauungsplan gehörende Skizze nicht abzustimmen.
Widerspruch kam vom Ausschussvorsitzenden: Enak Ferlemann (CDU) wies darauf hin, dass man ohne Planskizze (einem elementaren Bestandteil der Unterlagen) gar nicht auszulegen brauche. Er nutzte die Gelegenheit, um auf das Ende einer Hängepartie hinzuweisen, das sich nun, da die Gremien zur Beschlussfassung schreiten, aus Sicht der Schule endlich abzeichnet.
SPD spricht von einem Meilenstein für Döse
Für die SPD sprach Michael Stobbe von einem Meilenstein für Döse - und meinte damit das Gesamtprojekt, also Schulneubau, die nach wie vor im Gespräch befindliche Option eines Nahversorgers, aber eben auch die Verbindung zwischen Döser Feldweg und Strichweg.
Aus Sicht des Grünen Norbert Welker steht fest, dass eine Querspange nicht zu der von SPD-Seite erwarteten Entlastung führen wird. Er warnte stattdessen vor einer Zunahme des Verkehrsgeschehens und kritisierte in diesem Zusammenhang auch die von einem externen Büro gelieferte Prognose: Ein Verkehrszählung, auf welcher die Schätzwerte beruhen, sei völlig unzureichend.
Dennoch empfahl die Mehrheit der Ausschussmitglieder am Montag einem Auslegungsbeschluss beizutreten - sowohl, was den Bebauungsplan angeht als auch für den im selben Bereich geltenden Flächennutzungsplan. Die finale Entscheidung trifft der Verwaltungsausschuss.