
Viele Ideen für die Grimmershörnbucht in Cuxhaven: Junge Kreative äußern Wünsche
Kinder und Jugendliche aus Cuxhaven waren in den vergangenen Wochen dazu aufgerufen, sich Gedanken über die Grimmershörnbucht zu machen. Ihre Ideen und Visionen für den beliebten Grünstrand wurden jetzt bei der "Buchtbude" öffentlich vorgestellt.
Jonas (3 Jahre), Thees (7) und Tiorge (10) haben ganz konkrete Wünsche. Wie viele andere Kinder und Jugendliche in der Stadt Cuxhaven waren sie in den vergangenen Wochen von der Stadtverwaltung aufgerufen, ihre Ideen für eine Umgestaltung der Grimmershörnbucht zu artikulieren oder sie als Zeichnung einzusenden. Via Mail, per Post, per Einwurf oder in persönlichen Befragungen an Schulen wie dem Amandus-Abendroth-Gymnasium, wo Schülerinnen und Schüler der Bucht eine komplette Projektarbeit widmeten, wurden die unterschiedlichen Vorstellungen und Visionen zur Bucht zusammengetragen. Ein Großteil der Ideen konnte jetzt erstmals am Sonnabend auf Cuxhavens schönstem Grünstrand bei der "Buchtbude" öffentlich präsentiert werden.
Nur wenige junge Leute waren dort in der Zeit zwischen 13 und 16 Uhr persönlich anzutreffen. Doch ihre Ideen und Vorstellungen waren auf kleinen Karten, Posts und Zeichnungen auf eine große Stellwand gepinnt. "Wir wünschen uns verschiedene Wasserspiele beziehungsweise einen Wasserspielplatz mit Wasserrutsche, einen großen Spielplatz zentral in der Bucht mit wirklich schönen Geräten, ein Badebassin wie in Altenbruch für die ganz Kleinen zum Planschen ...", schrieben die drei eingangs erwähnten Jungs und der 17 Jahre alte Dominik vermerkte auf seiner Karte "Die Betonsteine könnte man farblich verschönern, die Steinmauer erneuern und mehr Stufen erbauen, die ins Meer beziehungsweise ins Watt führen ..."
Junge Leute wünschen sich "Wakegarden"
Sam (17) wünscht sich für die Bänke, die auf der Deichkrone stehen, Mülleimer sowie Areale, die den Strandgängern im Sommer Schatten spenden. Für den 13-jährigen Finley wäre in den Sommermonaten ein mobiler "Wakegarden" (Wasserspiele-Parcours) eine Attraktion. Auch ein Spielplatz mit einer daneben liegenden Sonnenterrasse hält er für eine gute Idee, damit die "Kinder spielen und die Eltern entspannen" können. Der sieben Jahre alte Bennet liebt es, nach eigenem Bekunden mit seiner kleinen Schwester in Pfützen zu springen und zu spielen. "Es gibt oft welche, die das Wasser macht. Deshalb fände ich auch ein Piratenland toll, mit einer Wasserfläche und vielen Inseln, zu denen man springen kann und einem großen Piratenschiff und Palmen und Hängematten. Vielleicht ein bisschen so wie im Zoo Emmen im Schildkrötenhaus."
Eine Dame reiferen Jahrgangs nutzte die Pinnwand ihrerseits für eine unmissverständliche Botschaft: "Lasst die Bucht wie sie ist!!!" war auf ihrem farbigen DIN-A-4-Blatt zu lesen, das sie in die Mitte der Wunsch-Tafel geklebt hatte. Auch dem Vorstand des Deichverbandes Cuxhaven, Dr. Frank Oehne, war es ein Anliegen, gegenüber unserem Medienhaus noch einmal klipp und klar zu artikulieren, dass die Grünflächen des Deiches in der Bucht und der Deich selbst für keinerlei Planungen zur Verfügung ständen. Es handle sich schließlich um ein Bauwerk zur Verteidigung gegen Sturmfluten.
"Hundewiese" beim Seglerhafen in Überlegungen einbeziehen
Die Sicherheit der Bevölkerung stehe deshalb an erster Stelle. Die Stadtverwaltung hätte dies seiner Meinung nach besser kommunizieren müssen, damit keine Begehrlichkeiten geweckt werden, die ohnehin unrealistisch seien. Er verwies in diesem Zusammenhang auf die am Wasser gelegene "Hundewiese" beim Seglerhafen hin, die seiner Meinung nach viel besser für Freizeitaktivitäten vielerlei Ausprägungen geeignet sei. Die Stadtverwaltung müsse ihrerseits einfach grünes Licht für die schon vielfach angefragten Pläne geben.
Navneet Kaur, Lucas Bing und Torsten Wiemken, die das Projekt "Ideenbucht" von den Hamburger Agenturen LilaSp GmbH und LocationS begleiten, gaben allen Ideen von Jung und Alt Raum. Schließlich geht es in dieser frühen Phase des Projektes darum, möglichst viele Ideen und ganz besonders die der jüngeren Generation erst einmal in Erfahrung zu bringen. Im Laufe des Projektes werden später, wie auch beim Begleitkreis für das Projekt "Deichband Cuxhaven", machbare Szenarien entwickelt werden. Die unmittelbare Bürgerbeteiligung sei jedoch ein wichtiger Aspekt, bei der Entwicklung und Umgestaltung im öffentlichen Raum.
Gesicht der Bucht wird sich verändern
Auf der Deichwiese hatten die beauftragten Agenturen ein überdimensionales Bild der Grimmershörnbucht ausgebreitet. Auch hier nutzten viele Cuxhavener und auch einige Gäste die günstige Gelegenheit, einige ihrer Ideen auf farbige Zettel zu schreiben und diese an die jeweiligen Stellen zu kleben, wo in den kommenden Jahren ein bisschen Zukunftsmusik gespielt werden könnte.
Spätestens wenn die Promenade in der Bucht um etwa einen Meter angehoben wird, um den klimatischen Veränderungen Rechnung zu tragen, wird sich das Gesicht der Bucht, so wie wir sie heute kennen, ohnehin stark verändern. Im Zuge der bereits laufenden vorbereitenden Planungen könnten einige der jetzt angedachten Ideen eine Rolle spielen. Das Projekt "Ideenbucht" ist ein Baustein, Ideen und Anregungen von Bürgerinnen und Bürger verschiedener Altersgruppen abzufragen und in die noch zu führenden Diskussionen rechtzeitig einzubringen.

