So sollte man sein Fahrrad nicht abstellen: Hier haben Diebe leichtes Spiel. Ein einfaches Faltschloss am Hinterrad hält sie nicht auf. Foto: Larschow
So sollte man sein Fahrrad nicht abstellen: Hier haben Diebe leichtes Spiel. Ein einfaches Faltschloss am Hinterrad hält sie nicht auf. Foto: Larschow
Schwachstelle Faltschloss

Zahl der Fahrraddiebstähle in Cuxhaven gestiegen: Diebe haben teure Räder im Visier

von Tim Larschow | 29.09.2025

In den vergangenen Wochen ist es in Cuxhaven vermehrt zu Fahrraddiebstählen gekommen - kürzlich unter anderem in der Friedrich-Carl-Straße. Die Diebe haben es dabei auf bestimmte Fahrräder abgesehen. So kann man sein Fahrrad am besten schützen.

In den vergangenen Wochen ist es in Cuxhaven vermehrt zu Fahrraddiebstählen gekommen. "Im August waren es rund 30 Taten im gesamten Stadtgebiet und den zugehörigen Ortsteilen, in den Vormonaten nur etwa halb so viele", berichtet Polizeioberkommissar Stephan Hertz, Sprecher der Polizeiinspektion Cuxhaven auf Nachfrage.

Nach Angaben der Polizei kommt es in den touristisch starken Sommermonaten regelmäßig zu einem Anstieg solcher Delikte, da auch mehr Menschen mit Fahrrädern oder Pedelecs unterwegs sind.

Polizei rät zu hochwertigen Schlössern

"Wichtig ist es, die Fahrräder sicher anzuschließen und hierbei auch hochwertige Schlösser zu verwenden. Teilweise kosten Fahrräder mehrere tausend Euro, für ein Schloss werden dann nur wenige Euro ausgegeben, was schnell mit leichtem Werkzeug überwunden werden kann", sagt Stephan Hertz. Eine große Schwachstelle ist das Faltschloss. Erst kürzlich hat die Kieler Polizei eine Serie von Fahrrad-Diebstählen aufklären können. Acht junge Männer sollen in 21 Fällen teure Fahrräder gestohlen haben. Die Täter gingen demnach gezielt gegen Räder vor, die mit Faltschlössern gesichert waren. Mithilfe gestohlener Sattelstangen anderer Räder hebelten sie die Schlösser auf und entwendeten die Fahrräder.

Räder sollten daher immer an einem festen Gegenstand wie einem Fahrradständer angeschlossen und am Rahmen gesichert werden. Zudem empfiehlt es sich, das Rad an belebten und gut einsehbaren Orten abzustellen.

Auch zu Hause sollten Fahrräder nicht ungeschützt abgestellt werden. "Sie gehören in abgeschlossene Garagen, Schuppen oder Kellerräume", so die Polizei. Zudem sei es sinnvoll, Fahrradrahmennummern zu notieren und Kaufunterlagen aufzubewahren.

Hilfreich sind auch Codier-Aktionen, wie sie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Cuxhaven anbietet. Dabei wird das Rad per Gravur mit einer persönlichen Codenummer nach einem bundeseinheitlichen System versehen. Diese enthält verschlüsselt die Anschrift und die Initialen des Besitzers. So kann ein aufgefundenes Rad eindeutig zugeordnet werden.

Der nächste Codier-Termin findet am 2. Oktober im Bürgerbahnhof Cuxhaven von 16 bis 18 Uhr statt. Anschließend gibt es am Sonnabend, 4. Oktober, die Chance, in Hemmoor beim Bürgermarkt von 10 bis 14 Uhr sein Fahrrad codieren zu lassen. Benötigt werden das Fahrrad, ein Kaufbeleg, der Personalausweis, gegebenenfalls Schlüssel für Akku und Packtasche sowie ein ausgefüllter Codierauftrag. Dieser kann auch vor Ort ausgefüllt werden. Eine Gravur kostet 15 Euro. 

Beliebt bei Dieben: Teure E-Bikes

"Entwendete Fahrräder werden zur Fahndung ausgeschrieben. Ebenso erfolgt in manchen Fällen ein Presseaufruf. Je mehr individuelle Merkmale bekannt sind, desto besser", erklärt Hertz.

Besonders im Visier der Täter stehen derzeit hochpreisige E-Bikes. Erst kürzlich wurde einer älteren Dame (Name ist der Redaktion bekannt) in der Friedrich-Carl-Straße ihr E-Bike gestohlen. Eine Nachbarin beobachtete, wie ein Mann das abgeschlossene Fahrrad über den Gehweg schleifte. Der Diebstahl wurde gemeldet, und das Rad konnte wenige Tage später einige Straßen entfernt wieder aufgefunden werden - ein Glücksfall, der jedoch selten ist.

Gerüchte über einen gestoppten Transporter voller gestohlener Fahrräder stellte die Polizei richtig. "In Neuenkirchen wurde Mitte August ein nicht zugelassener Transporter kontrolliert. In diesem befanden sich unter anderem teils schrottreife Fahrräder. Keines der Räder war hierbei als gestohlen oder verloren gemeldet", so Hertz.

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Tim Larschow

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

tlarschow@no-spamcuxonline.de

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