Großprojekt in Otterndorf: Sanierungsarbeiten am Großen Specken haben begonnen
Otterndorf. Der Große Specken in Otterndorf hat sich in den vergangenen Tagen erkennbar verändert. Der Wellrad-Hafenkran wurde herausgehoben und abtransportiert - ein weithin sichtbares Zeichen dafür, dass die Sanierung des Uferbereichs beginnt.
Ganz langsam hebt sich der fünf Meter hohe Wellrad-Hafenkran in die Luft, Zentimeter um Zentimeter. Am Haken eines Spezialkrans wird die voluminöse Fracht punktgenau auf einem Trecker-Anhänger abgesetzt und abtransportiert. Dann ist der erste wichtige Schritt der Bauarbeiten am Großen Specken geschafft.
Der Abbau des Holzkrans am Anlegeplatz für die Medemschiffe am vergangenen Freitag steht am Anfang einer umfangreichen Sanierungs- und Attraktivierungsmaßnahme, die rund 1,5 Millionen Euro kostet. Die Stadt Otterndorf hat sich für die dringend notwendige Erneuerung der Uferbefestigung einen großen Schluck aus dem Fördertopf "Perspektive Innenstadt" gesichert, nämlich fast 800.000 Euro. Allerdings drängt die Zeit. Um die Fördergelder abrufen zu können, muss das Bauprojekt offiziell bis zum 31. März 2023 fertig sein.
Schwerpunkt der Baumaßnahme ist die Ufermauer, die seit Jahren in einem schlechten Zustand ist. "Die Ufereinfassung weist auf der Wasserseite diverse größere Risse und Ausbrüche einzelner Steine sowie ausgespülte Fugen auf", berichtet Florian Heitsch, Teamleiter Tiefbau im Bauamt. Außerdem gebe es zahlreiche Durchwurzelungen, die die Struktur der gemauerten Wand schwächen.
Leichte Neigung der Mauer in Richtung Wasser festgestellt
Die Experten aus dem Bauamt hatten zu Jahresbeginn eine leichte Neigung der Mauer in Richtung Wasser festgestellt und als kritisch eingestuft. Eine punktuelle Ausbesserung der Wand mache keinen Sinn, lautete das Urteil des Bauamtes. "Die beobachteten Schäden würden voraussichtlich innerhalb kurzer Zeit wieder auftreten", so Heitsch. Deswegen kommt jetzt die "große Lösung" - eine Kompletterneuerung der Ufermauer. Geplant ist eine Trägerbohlwand mit vorgehängten Stahlbetonfertigteilen. Die Arbeiten übernimmt die Firma J.D. Hahn aus Hechthausen.
Nicht nur die Ufermauer wird erneuert, sondern der komplette Uferbereich am Großen Specken. Mit Unterstützung eines Landschaftsarchitekten will die Stadt den Uferbereich naturnah und insektenfreundlich gestalten. Rund 92.500 Euro sind für die Herstellung und Planung der Grünflächen eingeplant. Bei diesen Maßnahmen geht es auch darum, die Aufenthaltsqualität am Großen Specken zu steigern.
Trotz der Bauarbeiten am Großen Specken kann das Advent-Fackelschwimmen am Sonnabend, 26. November ganz normal stattfinden, versichert das Otterndorfer Bauamt. Zwar wird die Uferkante abgesperrt, aber der "Specken", das Zentrum der Traditionsveranstaltung, bleibt offen.