
Unternehmenstag an der Oberschule Lamstedt: 25 Betriebe werben um Nachwuchs
Wenn 25 Unternehmen an einer Schule um junge Talente buhlen, wird der Klassenraum zum Karrieresprungbrett. Doch warum fehlt bei dieser Veranstaltung ausgerechnet die Gastronomie? Und warum wird eine Schülerin zur Mentorin?
Ein reges Treiben herrschte in den Klassenräumen der Oberschule Lamstedt: Beim Unternehmenstag wurden Gespräche geführt, Flyer verteilt und erste Kontakte geknüpft. Für die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen bot dieser etwas andere Schultag die Gelegenheit, sich intensiv mit der beruflichen Zukunft auseinanderzusetzen.
Bereits zum wiederholten Male organisierte Lehrerin Carolin Pappe die Veranstaltung, die in diesem Jahr mit 25 teilnehmenden Unternehmen so groß war wie nie zuvor. "Wir hatten noch nie so viele Anfragen", freut sich Carolin Pappe. Große Firmen wie Airbus, Aldi, die AOK und die Bundeswehr waren ebenso vertreten wie kleinere, ortsansässige Handwerksbetriebe sowie Vertreter aus der Pflege und dem technischen Bereich. Besonders letzterer erfreute sich hoher Nachfrage bei den Schülerinnen und Schülern. "Was uns fehlt, ist die Gastronomie - die würde ich mir noch für den Unternehmenstag wünschen. Dass wir keine Vertreter hier haben, liegt aber auch daran, dass wir in Lamstedt keine Gastronomie haben", erklärte Carolin Pappe.
Berufsorientierung auch auf Messebesuchen
Die Unternehmen nutzen den Tag, um Nachwuchs für ihre Ausbildungsplätze zu gewinnen. In den meisten Fällen entstehen aber nur einige Praktikumsplätze. "Wir bieten damit eine Berufsorientierung an, damit die Schüler sich damit beschäftigen, was sie nach der Schule machen können", so Pappe weiter. Die Schule setzt zudem auf weitere Maßnahmen, wie den Besuch von Berufsorientierungsmessen an den Berufsbildenden Schulen.

Von der Schülerin zur Auszubildenden
Ein Beispiel für den Erfolg dieses Konzepts ist die 16-jährige Patrycia Berger. Noch vor zwei Jahren nahm sie selbst als Schülerin am Unternehmenstag teil - heute steht sie als Auszubildende bei der AOK vor den Schülern. Im vergangenen Sommer absolvierte sie ihren Realschulabschluss und begann im August ihre Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte. "Der Besuch von Messen und der Unternehmenstag haben mir auf jeden Fall etwas gebracht. Ich habe dadurch die AOK kennengelernt, mich beworben und den Ausbildungsplatz bekommen", berichtet die 16-Jährige. Nun möchte sie andere Schülerinnen und Schüler motivieren, sich frühzeitig mit ihrer beruflichen Zukunft auseinanderzusetzen.
Zum ersten Mal kamen alle noch einmal zusammen
Eine Premiere gab es in diesem Jahr ebenfalls: Zum Abschluss des Vormittags wurde eine Messe ausgerichtet, auf der alle Unternehmen und Schüler noch einmal zusammenkommen konnten. So erhielten auch diejenigen Betriebe eine Chance, sich vorzustellen, die nicht direkt von den Schülern ausgewählt wurden. "Bisher waren am Ende des Tages immer alle zufrieden", fasst Carolin Pappe ihre Erfahrungen zusammen.
Während sich die Schülerinnen und Schüler des achten und neunten Jahrgangs auf ihre berufliche Zukunft vorbereiteten, waren die anderen Klassen auf Ausflügen unterwegs. Die Zehntklässler hingegen nutzten den Tag für einen Studientag und bereiteten sich auf ihre Abschlussprüfungen vor - einige von ihnen haben bereits einen Ausbildungsplatz sicher.