Immer wieder steht der Blitzer-Anhänger an der B 73 an verschiedenen Stellen. In diesem Jahr soll eine Messsäule in Hechthausen installiert werden. Foto: Mangels
Immer wieder steht der Blitzer-Anhänger an der B 73 an verschiedenen Stellen. In diesem Jahr soll eine Messsäule in Hechthausen installiert werden. Foto: Mangels
Weitere Messsäulen in Planung

Blitzer-Anhänger spülen im Kreis Cuxhaven weiterhin ordentlich Geld in die Kasse

von Denice May | 08.05.2024

Was Autofahrer nervt, ist ein Gewinn für die Stadt und den Landkreis Cuxhaven - zumindest aus finanzieller Sicht. Denn noch immer lösen die Blitzer-Anhänger so oft aus, dass sie viel Geld in die Kassen spülen.

Auch wenn sie die sympathischen Namen "Bernd" und "Betti" tragen, Autofahrer mögen die beiden Blitzer-Anhänger, die im Landkreis an wechselnden Standorten stehen, nicht. Trotzdem setzt der Landkreis Cuxhaven auf diese Art der Radarfalle, denn: Die Anschaffungskosten sind zwar hoch, aber die Einnahmen noch höher. Auch der Blitzer-Anhänger der Stadt Cuxhaven profitiert von der mobilen Radarfalle.

Die Blitzer-Anhänger haben große Vorteile gegenüber herkömmlichen Radarfallen. Die Geschwindigkeitsmessungen erfordern im Messbetrieb keinen Personaleinsatz und Messungen können 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche, durchgeführt werden. Regelmäßig wechseln sie dabei ihren Standort. Die Aufstellzeit der Blitzer "Bernd" und "Betti" im Landkreis beträgt zwischen sieben und zwölf Tagen. In der Stadt Cuxhaven steht "Luzie" - wie der Blitzer hier genannt wird - ebenfalls ein bis zwei Wochen am gleichen Ort - je nach Standort und der Anzahl der vorbeifahrenden Fahrzeuge.

Fahrzeuge mit doppelter Geschwindigkeit geblitzt

Gibt es "Raser-Hotspots"? "Es gibt Standorte, an denen Vorbeifahrende mit erhöhter Geschwindigkeit gemessen werden. So wurden beispielsweise auf der Hauptstraße in Altenwalde ein Fahrzeug mit 102 km/h, auf der Straße im Dorf in Holte-Spangen und auf dem Strichweg jeweils ein Fahrzeug mit über 60 km/h bei einer erlaubten Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gemessen. Auf der Papenstraße wurde ein Fahrzeug mit 106 km/h geblitzt", erklärt Marcel Kolbenstetter, Sprecher der Stadt Cuxhaven. Das seien aber Einzelfälle. Die Standorte, an denen "Luzie" platziert wird, sollen nicht nach Hotspots und Einnahmen ausgesucht werden. Die Standorte werden nach Absprache mit der Polizei nach Gefahrenpunkten beziehungsweise Unfallschwerpunkten gewählt, heißt es von der Stadt. 

In den Sommermonaten steigt die Zahl der Raser

Im Kreis Cuxhaven sei zu erkennen, dass eine Steigerung der Fallzahlen gerade an den großen überörtlichen Bundes-, Landes- und Kreisstraßen zu verzeichnen sei. "In den Wintermonaten gehen die Fallzahlen in der Regel zurück; in den Sommermonaten registrieren wir regelmäßig einen Anstieg", erklärt Simone Starke, Pressesprecherin des Landkreises. 

Bis Ende April schon über 600.000 Euro eingenommen

So spülten die Autofahrer, die zu schnell unterwegs waren, im Jahr 2022 bereits 1,1 Millionen Euro in die Landkreis-Kasse. Im vergangenen Jahr waren es knapp 900.000 Euro. Diese Summe dürfte in diesem Jahr wieder geknackt werden, denn bereits Ende April lag die Summe der Verwarn- und Bußgelder bei über 614.000 Euro. Das sind übrigens tägliche Einnahmen in Höhe von durchschnittlich 5.000 Euro.  

Neben den Blitzer-Anhängern gibt es im Kreis Cuxhaven drei stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen. Diese stehen in Hemmoor, Kirchwistedt (Gemeinde Beverstedt) und Heerstedt (ebenfalls Gemeinde Beverstedt). Von diesen dreien wird nur noch die Anlage in Heerstedt betrieben. Simone Starke vom Landkreis verrät: "In diesem Jahr sollen zunächst zwei neue Geschwindigkeitsmesssäulen auf der B 73 in Hechthausen-Bornberg und auf der L 119 in Neuenwalde errichtet werden." Zwar werden sie ihren Standort nicht wechseln, aber trotzdem weiter Geld in die klamme Landkreis-Kasse spülen.

 

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Denice May

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

dmay@no-spamcuxonline.de

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