Galt Myxomatose bisher als Erkrankung für Kaninchen, wurde das Virus im Landkreis Stade auch bei einem Feldhasen nachgewiesen. Foto: Karen Miether
Galt Myxomatose bisher als Erkrankung für Kaninchen, wurde das Virus im Landkreis Stade auch bei einem Feldhasen nachgewiesen. Foto: Karen Miether
Tierwelt

Myxomatose: Erstmals Kaninchenpest auch bei Hasen im Kreis Stade nachgewiesen

23.04.2025

Die Tierseuche Myxomatose, auch als Kaninchenpest bekannt, ist erstmals bei Feldhasen im Landkreis Stade entdeckt worden. Was die Veterinärbehörde rät.

Bisher befiel die Tierseuche vornehmlich Kaninchen, inzwischen wird sie aufgrund einer neuen Virusvariante auch für Hasen gefährlich: die Myxomatose, bekannt als Kaninchenpest. Jetzt wurde der Erreger bei einem Feldhasen auf der Stader Geest nachgewiesen.

Toter Feldhase im März in Bargstedt gefunden

"Es handelt sich um den ersten Nachweis der Myxomatose bei einem Feldhasen im Landkreis Stade", sagt Amtsärztin Dr. Sibylle Witthöft. Das Tier wurde Ende März verendet im Neubaugebiet "Nördlich Achtern Hogen" in Bargstedt aufgefunden. Ende August 2024 wurden die wohl ersten Nachweise der Erkrankung bei Feldhasen in Deutschland registriert: im Kreis Wesel in Nordrhein-Westfalen.

Für den Menschen ist die Myxomatose ungefährlich. Die Erkrankung ist bisher überwiegend bei Kaninchen aufgetreten, seit Herbst vergangenen Jahres wurden jedoch auch in Niedersachsen einzelne Fälle beim Feldhasen nachgewiesen. Die Übertragung der Krankheit erfolgt bei den Hasen etwa durch direkten Kontakt zu infizierten Tieren, durch kontaminiertes Futter oder durch Stechmücken.

Erkrankung an Myxomatose endet meist tödlich

Die Myxomatose wird durch das Myxomavirus verursacht, einem Erreger aus der Familie der Pockenviren. Eine Infektion führt laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) zu Schwellungen und Entzündungen im Bereich der Augenlider, des Mundes und der Nase, der Ohren und des Genitalbereiches. Die Erkrankung endet meist tödlich.

"Erkrankte Tiere wirken häufig apathisch, zeigen Fressunlust und trinken wenig", erklärt Dr. Witthöft, die beim Landkreis Stade das Amt Veterinärwesen und Verbraucherschutz leitet.

Ihre dringende Empfehlung: potenziell erkrankte Tiere nicht anfassen. Kadaver von möglicherweise mit dem Virus befallenen Hasen oder Kaninchen sollten der Veterinärbehörde gemeldet werden. Gegebenenfalls wird eine Untersuchung beim LAVES veranlasst.

Wer Hauskaninchen hält, dem wird empfohlen, seine Tiere gegen Myxomatose impfen zu lassen. (sal/vdb)

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