Neues aus dem Tierheim Cuxhaven: "Freud und Leid liegen sehr nah beieinander"
Was tut sich im Tierheim Cuxhaven? Wer ist neu? Wer ist ausgezogen? Wie geht es den Tieren? Immer samstags gibt es die Rubrik "Neues aus dem Tierheim Cuxhaven". Heute: eine Woche, die zeigt, wie nah Freud und Leid beieinanderliegen.
"Freud und Leid lagen in dieser Woche wieder so nah beieinander", berichtet Birgit Block, Vorsitzende des Cuxhavener Tierheim-Vereins "Eine Pfote, ein Versprechen" und erinnert an die besonders emotionale Woche von Tierpflegerin Jaimy.
Am Mittwoch wurden die Tierschützer telefonisch um Hilfe gebeten: Ein Angsthund, der in Sahlenburg total überfordert zwischen Wernerwald und der Straße umherirrte, musste gesichert werden. Sofort machte sich Jaimy mit einer weiteren Kollegin auf den Weg. Die Polizei sicherte die Straße ab, um den kleinen Rüden vor einem Unfall zu bewahren.
"Angsthunde sind panisch und grundsätzlich anders als zutrauliche Hunde zu behandeln", weiß Birgit Block. "Man geht an ihnen vorbei und ignoriert sie im ersten Moment. Man sollte sie nicht ansprechen und sich ihnen seitlich nähern, anstatt direkt auf sie zuzugehen, da sie sonst in Panik geraten und davonlaufen. Es bedarf eines unsagbaren Fingerspitzengefühls, diese Hunde zu lesen und dementsprechend zu handeln." Tierpflegerin Jaimy hatte sich ein paar weitere Leckerlis von einer Tierfreundin vor Ort geben lassen, um auf sich aufmerksam zu machen. "Obwohl der kleine Rüde vor Angst stetig bellte, konnte er dem Geruch und dem Appetit nicht widerstehen", so Block.

Jaimy streckte dem kleinen Hund ihre Hand, ohne ihn zunächst direkt anzusprechen. Nach und nach näherte er sich der Tierpflegerin. "Wir haben Hundeleinen, die man geschickt über den Kopf legen kann, um sie dann passend zuziehen", so Block. "Auch dies ist ihr hervorragend gelungen. Irgendwie fiel dann der ganze Stress bei dem Hund ab und er lief freiwillig mit der Tierpflegerin zum Einsatzwagen."
Parallel riefen die verzweifelten Besitzer im Tierheim an, um nachzufragen, ob ein kleiner Chihuahua abgegeben wurde. Er wurde überglücklich von seinen Besitzern abgeholt.
Einen Tag später ging es Schäferhund Lenny so schlecht, dass er zum Tierarzt gebracht wurde. "Da Jamy ein besonderes Verhältnis zu Lenny hat, tauschten die Tierpfleger durch, um damit dem Schäferhund Lenny Beruhigung und Vertrautheit zu verschaffen", berichtet Birgit Block. Trotz medizinischer Versorgung ließen die Kräfte des Schäferhundes immer mehr nach, sodass man ihn von seinem Leiden erlösen musste. Das gesamte Tierheim.Team trauert um den Hund, der nur neun Jahre alt wurde. Birgit Block: "So ist das im Tierschutz: Freud und Leid liegen immer sehr nah beieinander."