
Neues aus dem Tierheim Cuxhaven: Ignatz erhält Zahnbehandlung für schmerzfreies Leben
Was tut sich im Tierheim Cuxhaven? Wer ist neu? Wer ist ausgezogen? Wie geht es den Tieren? Immer samstags gibt es die Rubrik "Neues aus dem Tierheim Cuxhaven". Heute: Ignatz, ein Hund mit schweren Zahnproblemen.
Ignatz, liebevoll Iggi genannt, hat lange Zeit unter starken Zahnproblemen gelitten. Obwohl ein Zahnarztbesuch und eine Behandlung mit Narkose und Stress verbunden waren, konnte Ignatz aufgrund seines Gesundheitszustands bisher nicht behandelt werden.
Schlechte Zähne bei Tieren können zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Herz-Kreislauferkrankungen, Nieren- und Leberschäden sowie Veränderungen am Kiefer sind nur einige der möglichen Komplikationen. Ignatz, der schon seit einiger Zeit mit Zahnproblemen zu kämpfen hatte, musste endlich eine dringende Behandlung erhalten, um diese Risiken zu minimieren.
Ignatz musste am Magen operiert werden
Aufgrund von Ignatz' vorherigem gesundheitlichen Zustand war eine Narkose und ein Zahnarztbesuch mit Stress für ihn nicht möglich. Es musste abgewogen werden, welche "Baustelle" zuerst behandelt werden musste. "Wir hatten uns zwangsläufig für die Magen-OP entschieden, denn auf Grund einer Futtermittelallergie hatte sein Magen die Tätigkeit fast vollständig eingestellt bzw. war durch Schwellungen fast verschlossen", sagt Silke Wingen, Leiterin des Tierheims Cuxhaven.
Monate später konnte Ignatz' Zahnproblem nicht länger ignoriert werden, und der Zahnarzt musste dringend eingreifen. Die Vorbereitungen für die Operation waren umfangreich, da niemand wusste, wie Ignatz auf den Eingriff reagieren würde. "Abends das letzte Futter, Maulkorb bereitlegen, das Auto vorbereiten, Tierpflegerin für Fahrt und spätere Betreuung zusätzlich einplanen", beschreibt Wingen die gründliche Planung.
Planung ist das A und O
"Allein der Stress der Autofahrt war Ignatz anzumerken. Nur gut, dass seine Bezugsperson mit im Auto war." In der Tierarztpraxis wurde Ignatz schnell in Narkose versetzt, und nach einer dreistündigen Operation konnte er zurück ins Tierheim gebracht werden.
Die Zahnuntersuchung ergab, dass Ignatz an Parodontitis litt. Ein Zahn fehlte bereits, einige mussten gezogen werden, und vor allem gab es einen entzündeten Zahn, der bis in den Nasen-Rachenraum reichte. Obwohl der Eingriff als relativ klein betrachtet wurde, waren die Auswirkungen auf Ignatz' Gesundheit erheblich.
Nach der Operation darf Ignatz vorübergehend nur weiches Futter zu sich nehmen. In den ersten beiden Tagen war er aufgrund der Behandlung und der Umstellung auf weiches Futter schlecht gelaunt. "Jetzt müssen wir nur noch warten bis sich die Fäden aufgelöst haben und dann wird er wieder sein normales Futter fressen können", so die Leiterin.
Die Kosten für Ignatz' zweite große Operation werden das Vereinskonto stark belasten, aber für alle Beteiligten ist es eine Selbstverständlichkeit, alles zu tun, damit Ignatz ein schmerzfreies Leben führen kann.