Nach der Ankunft im Tierheim konnte die Katze gar nicht richtig fressen. Foto: Tierheim
Nach der Ankunft im Tierheim konnte die Katze gar nicht richtig fressen. Foto: Tierheim
Einsatz macht betroffen

Neues aus dem Tierheim Cuxhaven: Katze kämpft ums Überleben - "es ist ein Wunder"

von Redaktion | 23.09.2023

Was tut sich im Tierheim Cuxhaven? Wer ist neu? Wer ist ausgezogen? Wie geht es den Tieren? Immer samstags gibt es die Rubrik "Neues aus dem Tierheim Cuxhaven". Heute: Ein Einsatz, der die Tierpfleger betroffen macht.

"Manche Erlebnisse machen einen nachdenklich", fasst Birgit Block, Vorsitzende des Cuxhavener Tierheim-Vereins "Eine Pfote, ein Versprechen" den Fall zusammen: Die Überlegung sei gewesen, "ob wir überhaupt über solche Einsätze berichten sollen oder nicht. Für uns Tierschutzorganisationen ist das nichts ungewöhnliches, für viele Menschen aber schon." Tierschutzarbeit habe viele Facetten - und die müsse man erstmal verdauen.

Die Tierschützer erlebten einen Einsatz, in dem eine Katze zwei Monate ums Überleben gekämpft hatte. Denn zwei Monate lang habe das Herrchen tot in der Wohnung gelegen - unbemerkt.

"Was passiert, wenn der geliebte Besitzer verstorben ist? In den ersten Tagen streunern die Tiere um dich herum, irgendwann sehen die Tiere dich nur noch als Nahrung an." Aufgrund des Überlebensdrangs habe sich die Katze von dem Körper des Toten ernährt, "ansonsten wäre sie verhungert", betont Birgit Block.

Katze kommt im erbärmlichen Zustand ins Tierheim Cuxhaven

Die Katze sei "in einem erbärmlichen Zustand" ins Tierheim gekommen und habe gar nicht richtig fressen können. "Sie musste erstmal entgiften und ankommen und wurde bestens durch unseren Tierarzt betreut und begleitet." In den ersten Tagen habe sich die Katze stetig unter ihrem Kuschelkissen versteckt.

Auch das Fell sei teilweise so stark verfilzt gewesen, dass es unmöglich gewesen sei, mit einer Bürste durchzukommen. "Da half nur noch die Schermaschine", urteilten die Tierpfleger.

Katze ist im Tierheim Cuxhaven auf dem Weg der Besserung

Mittlerweile gehe es der kleinen Samtpfote wieder recht gut und sie werde von Tag zu Tag zutraulicher. "Was muss diese kleine Katze gelitten haben?", fragt Birgit Block rhetorisch. "Ein Kampf ums Überleben und niemand ahnte, was sich hinter der Wohnungstür abspielte. Es ist ein Wunder, dass sie so lange durchgehalten hat. Wir sind sehr glücklich darüber, dass der Schutzengel sie nicht im Stich gelassen hat."

Es werde noch eine ganze Weile dauern, bis die Katze zur Vermittlung freigegeben wird. Block versichert: "Unsere Tierpfleger kümmern sich sehr liebevoll um diese fast vergessene Samtpfote."

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