In Schleswig-Holstein werden 56 neue Weißstorchpaare gezählt. Foto: Patrick Pleul/dpa
In Schleswig-Holstein werden 56 neue Weißstorchpaare gezählt. Foto: Patrick Pleul/dpa
Weißstörche und Seeadler

Schleswig-Holstein feiert Erfolge beim Artenschutz

07.03.2025

Mehr Weißstörche und Seeadler, Schutz für bedrohte Arten: Das weist der neue Jahresbericht für biologische Vielfalt aus. Artenschutz und Jagd gehen Hand in Hand, sagen die zuständigen Fachminister.

In Schleswig-Holstein sind 19 als verschwunden geltende Arten von Wildbienen wiederentdeckt worden. Das haben Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) und Landwirtschaftsminister Werner Schwarz (CDU) bei der Vorstellung des "Jahresberichtes zur biologischen Vielfalt, Jagd und Artenschutz" erklärt.

Der Bericht werfe ein Schlaglicht auf öffentliche Artenschutzmaßnahmen in den stark landwirtschaftlich genutzten Naturräumen des Bundeslandes. Bei stark gefährdeten Brutvogelarten wie dem Trauerschnäpper gebe es Erfolge durch das gezielte Anbringen von mardersicheren Nistkästen, auch die Zahl der Schleiereulen sei mit Hilfe von Nistkästen gewachsen.

56 neue Weißstorchpaare im Land

Der Bestand des Graureihers im Land habe sich 2024 um 7,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 2.353 Brutpaare erhöht, so Goldschmidt. Fünf neue Seeadlerpaare habe die Projektgruppe "Seeadlerschutz" gezählt, von denen zwei Paare erfolgreich gebrütet haben. Damit steige der Bestand um zwei besetzte Reviere auf 149. Auch beim Weißstorch gibt es gute Neuigkeiten: 514 Horstpaare konnten gezählt werden, 56 mehr als im Vorjahr.

Man beobachte eine weitgehend stabile Population von Feldhasen, allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau als noch vor 50 Jahren. Bei Rebhuhn- und Fasanenpopulationen erkenne man einen deutlichen negativen Trend, so der Bericht.

Die Verbreitung invasiver Tiere wie Schmuckschildkröten, Bisamratten, Nutrias oder Nilgänsen habe in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Ein neu eingeführtes Meldeportal soll helfen, das Auftreten neuer Arten frühzeitig zu erkennen und das Management bei weit verbreiteten Arten zu verbessern.

Minister: Jagd ist für Artenvielfalt unverzichtbar

Der neue Jahresbericht zeige, dass Jagd und Artenvielfalt miteinander einhergehen, erklären Goldschmidt und Schwarz. Durch die Jagd würden Wildbestände im Idealfall so reguliert, dass eine natürliche Waldverjüngung ermöglicht und die Ausbreitung invasiver Arten eingedämmt werde.

"Jägerinnen und Jäger sind für den Schutz der Wälder, den Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt unverzichtbar", sagt Agrarminister Schwarz. Mit ihrer Hege- und Pflegearbeit leisteten sie einen wichtigen Beitrag zur Bewahrung der biologischen Vielfalt. 

Die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt und die Landesstrategie "Kurs Natur 2030" seien hervorragende Instrumente, um dem Artenschwund und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen etwas entgegenzusetzen, sagt Umweltminister Goldschmidt. Dass die Landesstrategie wirke, zeige etwa die Verdoppelung der Flächen beim Vertragsnaturschutz innerhalb von zehn Jahren. "Auf diesen extensiv bewirtschafteten Flächen erhalten wir damit wertvolle Lebensräume für Amphibien, Insekten oder typischen Vogelarten der Agrarlandschaft." (dpa)

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