Die Amsel war bei der „Stunde der Wintervögel“ in diesem Jahr deutlich weniger zu sehen als noch im Vorjahr. Archivfoto: Oliver Berg/dpa
Die Amsel war bei der „Stunde der Wintervögel“ in diesem Jahr deutlich weniger zu sehen als noch im Vorjahr. Archivfoto: Oliver Berg/dpa
Tote und kranke Vögel

"Wintervögel": Massensterben bei den Amseln hat Folgen

09.02.2025

Tote und kranke Vögel: Das Jahr 2024 war für etliche Arten ein Desaster. Die Folgen wurden diesen Winter offenbar sicht- und zählbar.

Amseln sind in Gärten und Parks in Deutschland derzeit deutlich weniger zu sehen als noch im Vorjahr. Das geht aus der Mitmach-Aktion "Stunde der Wintervögel" hervor, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Berlin mitteilte. Demnach sank die Zahl der Sichtungen im Vergleich zu 2024 um 18 Prozent.

"Im vergangenen Sommer wurden uns viele kranke und tote Amseln gemeldet, die im Verdacht standen, mit dem Usutu-Virus infiziert gewesen zu sein. Das könnte dazu geführt haben, dass zur Vogelzählung weniger Amseln zu sehen waren", sagte NABU-Vogelschutz-Experte Martin Rümmler.

Auch Spatzen und Meisen machten sich rarer

Haussperling und Feldsperling ließen sich in diesem Jahr ebenfalls deutlich weniger blicken als im vergangenen Jahr. Auch Kohl- und Blaumeisen, die neben den Spatzenarten zu den häufigsten Gästen an Futterstellen gehören, machten sich etwas rarer.

Kohlmeisen wurden bei der "Stunde der Wintervögel" weniger gezählt als im Vorjahr. Foto: Patrick Pleul/dpa

"Feldsperlinge gehören schon länger zu den Sorgenkindern, deren Bestände in den letzten Jahren regional deutlich abgenommen haben", sagte Rümmler. Die geringen Meldezahlen bei Kohl- und Blaumeisen seien vermutlich auf die bisher milden Temperaturen zurückzuführen. "Bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte bleiben diese Arten öfter auch den Gärten und Futterstellen fern."

Kernbeißer und Bergfinken häufiger zu sehen

Kernbeißer wurden hingegen doppelt so häufig wie im Vorjahr gemeldet, Bergfinken tauchten sogar dreimal so oft auf wie noch 2024. Insgesamt wurden in diesem Jahr etwas weniger Vögel als im Vorjahr gezählt. Die Top fünf der meist gesichteten Wintervögel sind wie im vergangenen Jahr Haussperling, Kohlmeise, Blaumeise, Amsel und Feldsperling.

Über 122.000 Menschen haben sich dieses Mal laut NABU an der Mitmach-Aktion beteiligt. Für die Aktion sollten Freiwillige am zweiten Januar-Wochenende eine Stunde lang die Vögel in Gärten, Parks oder am Balkon beobachten und zählen. Die Fachleute erhoffen sich dadurch Erkenntnisse über langfristige Veränderungen in der Vogelwelt. (dpa)

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Lesen Sie auch...
Alle Zahlen im Überblick

Mehr als 500 Tiere im Kreis Cuxhaven getötet: Hier schlägt der Wolf am häufigsten zu

von Denice May

Im Landkreis Cuxhaven sorgt eine Serie von Wolfsangriffen auf Nutztiere für Unruhe. Seit 2012 wurden 756 Tiere gerissen, 501 davon getötet. Eine komplette Übersicht darüber, wo und wie oft der Wolf zugeschlagen hat, und welche Tiere betroffen waren.

Nabu-Mitglieder im Einsatzt

Blühender Deich im Kreis Cuxhaven: Lebensraum für gefährdete Arten

von Denice May

Am Deich in Cappel-Neufeld erwacht nicht nur die Natur, sondern auch das Engagement von Wiltrud Streich und dem Nabu. Der Blühstreifen bietet bedrohten Arten wie der Mooshummel einen dringend benötigten Lebensraum.

Eine Übersicht der Hundewiesen

Freilaufgebiete: Wo können Hunde im Kreis Cuxhaven ohne Leine toben? 

von Denice May

Von idyllischen Waldgebieten bis zu städtischen Parks - die Hundewiesen im Kreis Cuxhaven bieten Vierbeinern Abwechslung pur. Doch welche versteckten Mängel könnten den Spaß trüben? Ein Blick auf die beliebtesten Freilaufflächen.

Immaterielles Kulturerbe

Nordholzer Klub ist Kulturerbe: Boxer und Hundesport ist eine Herzenssache

von Denice May

Boxer haben Kraft und ein riesengroßes Herz. Seit 1973 engagiert sich der Boxer-Klub Nordholz für eine verantwortungsvolle Ausbildung von genau diesen Hunden. Jetzt wurde der Gebrauchshundesport als immaterielles Kulturerbe der UNESCO ausgezeichnet.