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Was ein „richtiges” Labskaus ausmacht, darüber
gehen die Meinungen auseinander,
was beweist, dass dieses überall in Nordeuropa
bekannte Seemannsgericht, wie alles
im Leben, Geschmackssache ist. Das CUXJournal nahm
die Strapazen einer kombinierten Schiffs- und Fahrradreise
ins Dithmarscher Labskaus-Mekka Neufeld auf sich.
Während „Saumagen“ ziemlich eindeutig ist, gibt
„Labskaus“ Rätsel auf. Auch hier kursieren verschiedene
Versionen über den Ursprung, wobei „Lobscouse“
aus Liverpool übersetzt so viel bedeutet, wie
„Eintopf für raue Gesellen“. Der Sache am nächsten
kommt: Seemanns Saumagen, sozusagen. Dieses kulinarische
Highlight aus der Küche der Gaststätte Op‘n
Diek in Neufeld genießt einen Ruf wie Donnerhall in
der Gegend. So hat unser Reporter zum ersten Mal auf
der Green Ferry davon gehört, als er mit dem Catering-
Chef Sascha Wistuba einen Kaffee trank, der jetzt Ziel
und Zweck seines Trips auf dieser Überfahrt bei grauem
Wetter mit Augenzwinkern und Daumen hoch quittiert;
der Küchenprofi hatte nicht zu viel versprochen,
wie sich nach einer anstrengenden „Radtour“ herausstellen
sollte. Wer sich schon einmal irgendwo an der
Küste bei Gegenwind radelnd durch die norddeutsche
Tiefebene gekämpft hat, macht eine „elementare Erfahrung”:
Blökende Schafe auf dem Deich, Geschnatter
der allgegenwärtigen Gänse, hübsche Falter aus
den Rotkleefeldern. Der Wind sorgt für alternative
Energie am Windrad, raubt aber gleichzeitig dem Radfahrer
natürliche Energie; deshalb auch als „Steigung
der Ebene“ gefürchtet.
Lobscouse aus Liverpool:
Eintopf für „raue Gesellen”
Das Restaurant Op’n Diek wirkt auf den ersten Blick
wie ein neuzeitliches Klinker-Wohnhaus, ist aber in
Wahrheit uralt und immer schon dagewesen, innen
sehr behaglich, ein mit allerlei maritimem Schnickschnack
dekoriertes, küstentypisches Ausflugslokal,
welches auch auf der geräumigen Terrasse Platz für
Erfrischung, Erholung und Stärkung bietet.