
VVeerreeiinnee | 23
33
Besondere Zeit auch für den Blasmusikzug Wingst
Interview:
Was bedeutet die Corona- Zeit für die Wingster Schulkinder?
Die Schülerinnen Nele, Luisa und der Schüler Felix berichten:
1. Was war besonders in der Zeit, als ihr plötzlich nicht mehr zur
Schule gehen durftet?
Nele: Ganz neu war für mich das „Homeschooling“, also das Lernen
von zu Hause. Jetzt finde ich es ganz toll, dass wir in der Schule alle
zusammenhalten. Wir schaffen alles gut gemeinsam.
Felix: Ich konnte nicht mit Freunden spielen und auch mein Spielplatz
war geschlossen. Jetzt darf ich dort nur spielen, wenn mein Freund
und ich allein dort sind, aber nicht, wenn viele Kinder zu sehen sind.
2. Sind jetzt Dinge in der Schule anders als vorher?
Luisa, Felix, Nele: Es gibt viele neue Regeln. Im Bus tragen wir Masken
und sitzen mit Abstand. Wenn wir in der Schule ankommen, warten
wir auf Abstandspunkten auf dem Hof.
Unsere Lehrer/innen rufen uns auf und erst dann dürfen wir einzeln in
die Klasse. In der Klasse waschen wir die Hände und packen die Masken
weg. Natürlich sitzen wir allein mit Abstand. Partnerarbeit gibt
es nicht mehr. Spielen in der Pause dürfen wir nur mit Abstand und
zu verschiedenen Zeiten. Wir bleiben immer in unserer halben Klasse
und kommen nur alle 2 Wochen immer für eine Woche in die Schule.
3. Ist das alles schwierig für euch?
Nele: Es geht. Wir kriegen das ganz gut hin. Wenn wir den Abstand
vergessen, merken wir das schnell. Ich möchte unbedingt richtig in
die Schule gehen und einen echten Abschluss meiner Grundschulzeit
haben.
Felix: Es ist einfacher morgens in der Schule zu lernen und anschließend
die Hausaufgaben zu machen, als alles zu Hause zu erledigen.
4. Hat euch etwas besondere Sorgen bereitet?
Luisa: Ich habe Angst, dass ich auch Corona bekomme und dass meine
Großeltern krank werden könnten. Außerdem, dass es nie aufhört mit
Corona.
Nele: Ich möchte unbedingt in die Schule gehen, sonst fehlt mir etwas.
– Was ich noch sagen möchte:
Nele: Für uns Kinder ist es schwierig. Es fehlt, dass die ganze Klasse
zusammen ist. Es sollte normal weitergehen.
Nele, Luisa und Felix
So etwas hat es in der 42-jährigen Geschichte des Blasmusikzuges
Wingst noch nicht gegeben: ab März 2020 bis Mitte Juli keine
einzige gemeinsame Probe. Alle Konzertpläne wurden durch
den Lock-down für 2020 zunichtegemacht.
Keine musikalische Schützenfestbegleitung 2020.
Einige Mitspieler haben jeden Sonntag, 18.00 Uhr, aus dem Fenster heraus
oder im Garten für die Nachbarschaft musiziert. Liedvorschläge
gab es jede Woche neu vom Kreisverband. Ab Juli durfte unter Einhaltung
bestehender Hygiene-Auflagen draußen geprobt werden.
Ende August gab es dann das erste „Klappstuhl-Konzert“ auf dem
Olymp. Die Gruppe „Erscheinungsbild Wingst“ hat dabei sehr unterstützt
und sich um alle organisatorischen Dinge gekümmert. Das
„Klappstuhl-Konzert“ war in jeder Hinsicht für alle Beteiligten ein voller
Erfolg: die Zuhörer bekamen neben der wunderschönen Kulisse
ein unterhaltsames Konzert geboten und die Musiker waren glücklich
wieder vor Publikum spielen zu dürfen. Allen Beteiligten nochmals
vielen DANK!
Mitte September bot sich, zum „Tag der Wingster“, erneut ein „Klappstuhl
Konzert“ an. Bei bestem Wetter war auch diese Veranstaltung
ein voller Erfolg. Birgitt Griemsmann
Probe des Blasmusikzugs Wingst zu Coronazeiten Foto: Griemsmann
Nordleda
Wingst