
Der eigenen Meinung auf der Spur:
Wie oft hinterfragen wir eigentlich
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unsere eigenen Sichtweisen?
Vermutlich eher selten.
Die tägliche Hektik sorgt dafür,
dass wir uns nicht mehr die Zeit nehmen,
um Probleme, Situationen und Informationen
zu betrachten und zu analysieren. Doch
das kritische Auseinandersetzen mit sich
selbst braucht Geduld, Zeit und Ehrlichkeit.
Eine kleine Reise, die sich mit einem Thema
beschäftigt, das nicht aktueller sein könnte:
Migration.
Mein Weg führt mich ins Deutsche Auswandererhaus
nach Bremerhaven. Eingebettet
in den Ausstellungsteilen „330 Jahre
Auswanderungsgeschichte“ und der neuen
Ausstellung zum Thema Einwanderung,
kann ich Geschichte interaktiv erleben.
Unter anderem mit den „Critical Thinking
Stations“.
Mit meiner Chipkarte, die ich an der
Kasse erhalten habe, kann ich die
insgesamt fünf Stationen
während meiner Reise
durchs Museum
Die Antworten, die Besucher*innen an den „Critical Thinking
Stations“ abgeben, können auf einer großen Videowand am
Ende des Rundgangs mit der eigenen Position verglichen werden.
aktivieren. Also los, dann will ich die digitalen
Denkräume mal erproben. Bei den
interaktiven Stationen werden mir je drei
Fragen gestellt, die dazu einladen, die eigene
Meinung zu aktuellen und historischen
Migrationsthemen zu reflektieren und neue
Perspektiven kennen zu lernen. Dabei setze
ich mich bewusst mit gesellschaftlichen
Fragen auseinander, durchlaufe die Ausstellungsräume,
die mir ganz unterschiedliche
Themen der Migrationsgeschichte zeigen
– und mir ermöglichen, das Gesehene
direkt zu reflektieren. Ich beantworte Fragen
zu persönlichen, ethischen und aktuellen
Themen. Wer oder was beeinflusst mich
am meisten, wenn ich an Migration
denke? Sind es die
Medien, die eigenen Erfahrungen? Sollte
ein Staat eher Menschen aufnehmen, die
ihr Land verlassen müssen, als die, die ihr
Land verlassen wollen? Helfen Symbole –
wie die US-amerikanische Freiheitsstatue
– beim Zusammenhalt von Einwanderergesellschaften?
Sind es nur Symbole, die die
heile Welt vorgaukeln oder können sie gar
Hoffnung schenken? Möchte ich im Ausland
leben oder arbeiten können?
Die „Critical Thinking Stations“ können
mir einen bewussten Anstoß zur bewussten
Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen
Fragen geben. Mit meinem eigenen Blickwinkel
konfrontiert, vergleiche ich meine
Sichtweise auf einer großen Leinwand mit
den Antworten der anderen Besucher. An
der letzten Station habe ich außerdem die
Möglichkeit, tiefer ins Thema einzutauchen,
meine Antworten noch einmal
Eine Denk-
Reise