
Der Traum
vom Fliegen im
Kleinformat
„Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, sang einst
Schlager-Ikone Udo Jürgens. Wenn das stimmt, dann
hat die 1956 gegründete Flugmodellgruppe Wanna
noch etliche Jährchen vor sich. Ob Jet, Helikopter
oder Segelfl ugzeug – die tollkühnen Männer und
Frauen bringen fast alles in die Luft.
Plötzlich steht
26
die „Fox“ senkrecht
in der Luft, wie ein
Kreuz am Himmel. Dann fl iegt
sie links über die eigene Achse Richtung
Boden, dreht noch eine Runde,
bis man schließlich ein leises Surren
hört, das zügig näher kommt. Pilot und
Flugzeugkonstrukteur Marco Conde
holt seinen Kunstfl ugsegler sicher auf
den Boden des Flugplatzes in Wanna
zurück.
Seit 40 Jahren ist Conde eine feste Größe
in der Flugmodellgruppe Wanna.
„Ich habe als Neunjähriger angefangen“,
erzählt der Spiekaer, der durch
seinen Vater zum Modellbau gekommen
ist. Hatten seine ersten Flieger
noch eine bescheidene Spannweite
von 1,50 Metern, zählt Conde heute mit
seinen Luftfahrzeugen zu den Spitzenreitern
im Verein, was die Größe und
Geschwindigkeit der Modellfl ugzeuge
betrifft. Zum Pressetermin auf dem
Modellfl ugplatz am Postweg hat der
49-Jährige gleich
mehrere beeindruckende
Maschinen mitgebracht.
Neben dem Kunstfl
ugsegler „Fox“ sorgt vor
allem der Kampf-Jet „Phantom“
mit einer Rumpfl änge
von 3,10 Metern für Aufsehen
- schon allein wegen der
16 Raketen, die am Modellfl
ugzeug angebracht sind.
Der gelernte Elektriker hat
die (völlig ungefährlichen)
Geschosse mit dem 3D-Drucker
gebaut. Detailgenauigkeit
ist für Conde Ehrensache. Das betrifft
auch die Sonderlackierung zum
30-jährigen Jubiläum des Kampf-Jets.
„Genauso steht die Phantom auf dem
Stützpunkt in Japan“, erzählt der Modellfl
ugzeugbauer.
Das Innenleben der „Phantom“ von Marco
Conde: Zwei Strahlturbinen bringen den
Modell-Jet ordentlich auf Touren.
Wenn Marco Conde von seiner großen
Liebe spricht, dann darf man dieses
„groß“ wörtlich nehmen – wie hier bei
seinem „Fox“-Flieger.