Bundestagswahl 2025: Dafür stehen die Top-Kandidaten im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II
Daniel Schneider oder Christoph Frauenpreiß? Sonntag entscheidet sich, wer den Wahlkreis Cuxhaven-Stade II bei der Bundestagswahl 2025 gewinnt. Wofür stehen die beiden Kandidaten? Schneider und Frauenpreiß antworten auf die wichtigsten Fragen.
Daniel Schneider (SPD) will seinen Platz im Bundestag verteidigen, Christoph Frauenpreiß (CDU) möchte einziehen. Sie gelten im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II als die wohl einzigen Kandidaten mit ernsthaften Chancen auf einen Einzug in das Parlament. Im Kandidaten-Check beziehen sie schriftlich Stellung zu den wichtigsten Fragen vor der Wahl. Die Antworten sind unverändert.
Warum treten Sie im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II als Direktkandidat an?
Daniel Schneider: Seit 2021 bin ich Mitglied des Deutschen Bundestages. Als direkt gewählter Abgeordneter vertrete ich in Berlin leidenschaftlich gern alle Menschen, die hier in meiner Heimat leben und arbeiten. Also trete ich an, um meine erfolgreiche Arbeit fortzusetzen. Mir geht es um die Zukunft unserer Kinder und um die gute Entwicklung unserer Region. Trotz Krisen haben wir viel erreicht und zu meiner Bilanz zählen Bundesmittel in Rekordhöhe. Mehr als 320 Millionen Euro sind in nur drei Jahren in den Wahlkreis geflossen und wir haben unsere Häfen in Cuxhaven und Stade als Drehscheiben der Energiewende fest verankert.
Christoph Frauenpreiß: Ich trete für die CDU als Direktkandidat für den Wahlkreis Cuxhaven-Stade II an, damit unsere ländlich geprägte Region zukunftsfähig bleibt und auch weiterhin mit einer starken Stimme der CDU in Berlin vertreten ist. Ich möchte gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern Verbesserungen zum Wohle aller schaffen. Es ist wichtig zu verstehen, was die Menschen in ihrem Alltag wirklich bewegt, wenn man etwas verbessern will. Deshalb habe ich stets ein offenes Ohr für die Belange meiner Mitmenschen und setze mich für sie ein. Das möchte ich auch auf Bundesebene tun.
Was qualifiziert Sie für dieses Amt?
Daniel Schneider: Als Kind der Region, Familienvater und erfolgreicher Unternehmer kenne ich mich hier aus und bin bestens vernetzt. Ich bringe langjährige Erfahrung sowie besondere Qualifikationen und Kompetenzen in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Kultur, Medien und Kommunikation mit. Vor meinem Wechsel in die Politik habe ich mich rund 25 Jahre kulturell in meiner Heimat engagiert. Seit vier Jahren mache ich in Berlin nun erfolgreich Politik im Sinne der Menschen hier. Meine berufliche und politische Erfahrung auf Bundesebene sind unter allen Kandidierenden einzigartig und ich kann Menschen zusammenbringen.

Christoph Frauenpreiß: Seit über 20 Jahren bin ich politisch engagiert. Zuerst in der Jungen Union, dann in der CDU. Seit einigen Jahren übernehme ich als CDU-Stadtverbandsvorsitzender Verantwortung. Als Ortsbürgermeister von Altenbruch, Mitglied im dortigen Ortsrat sowie im Cuxhavener Stadtrat habe ich einen guten Einblick in die parlamentarischen Abläufe erhalten. Als Firmenkundenbetreuer/Agrarberater der Volksbank Stade-Cuxhaven sowie als langjähriger Sprecher der Wirtschaftsjunioren im Kreis Cuxhaven kenne ich die Belange des Mittelstandes, der maritimen Wirtschaft, der Landwirtschaft und der Menschen vor Ort.
Welche drei Themen werden Sie als direkt gewählter Abgeordneter im Bundestag prioritär angehen?
Daniel Schneider: Meine Prioritäten sind gesunde Meere, starke Kommunen und gerechte Staatsfinanzen. Um unsere Zukunft zu sichern, braucht es ausreichend hohe Investitionen in Sicherheit, Energiewende, Zukunftstechnologien, Bildung sowie die Modernisierung unserer Wirtschaft und Infrastruktur. Zudem sind mir die Stärkung der ländlichen Räume sowie mehr Unterstützung der Länder und Kommunen in Bereichen wie Bildung, Mobilität und Integration wichtig. In meiner Arbeit haben der effektive Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer Meere als wichtigste Verbündete in der Klimakrise oberste Priorität. In diesem Sinne habe ich auch den Parlamentskreis Meerespolitik gegründet. Dabei geht es um die Unterstützung einer nachhaltigen Fischerei und den naturverträglichen Offshore-Wind-Ausbau.
Christoph Frauenpreiß: Zum einen ist die Stärkung unserer Wirtschaft durch verbesserte Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Bürokratierückbau, steuerliche Entlastungen und gezielte Förderprogramme, unbedingt erforderlich. Weiter müssen durch den Ausbau der Infrastruktur, bessere Bildungs- und Gesundheitsangebote sowie die Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe gute Lebensbedingungen im ländlichen Raum geschaffen werden. Mein dritter Schwerpunkt ist die Energiepolitik mit dem Ausbau erneuerbarer Energien, der Förderung von Energieeffizienz und der Entwicklung innovativer Technologien, um Deutschland klimaneutral zu machen.

Wie wollen Sie die wirtschaftliche Entwicklung im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II stärken?
Daniel Schneider: Unsere Häfen sind Drehscheiben der Energiewende, über 80 Prozent der Windkraftkomponenten laufen über unsere Hafenkanten. Mit den neuen Liegeplätzen 5 bis 7 wächst der Cuxhavener Hafen und schafft 5000 neue Jobs. Wir stärken die maritime Wirtschaft. Die heimische Landwirtschaft bleibt ein zentraler Wertschöpfungsmotor, den wir nachhaltig unterstützen. Daneben brauchen unsere Unternehmen, was überall im Land benötigt wird: Wir bauen Bürokratie ab, beschleunigen Planungen, senken Stromkosten und begegnen dem Fachkräftemangel. Starke Kommunen sind entscheidend, um unsere Region attraktiv zu gestalten.
Christoph Frauenpreiß: Für eine Stärkung der Wirtschaft in unserer Region müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Dazu gehören Bürokratierückbau, steuerliche Entlastungen und gezielte Förderprogramme. Nur so können unsere Unternehmen wachsen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Dies ist besonders für unsere vielen mittelständischen Unternehmen, Selbständigen und die Landwirtschaft wichtig. Dazu kommt der Ausbau der Häfen in Cuxhaven, Bremerhaven und Stade sowie der Ausbau der Seehafen-Hinterlandanbindung mit der Schiene, der A26, der A20 und der B73. Der Ausbau aller Erneuerbaren Energien ist fortzusetzen.
Welche Maßnahmen planen Sie, um soziale Ungleichheiten zu verringern und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen?
Daniel Schneider: Neben Themen wie einer gerechten Einkommenssteuer, Mindestlohn und stabilen Renten ist bezahlbares Wohnen die soziale Frage unserer Zeit. Schon seit Jahren kann der Wohnungsmarkt die Nachfrage kaum decken. Auch im Cuxland fehlt es an Wohnraum und die Mieten sind seit 2018 um 33 Prozent gestiegen. Um dem zubegegnen,n wollen wir die Mietpreisbremse verlängern. Mieterinnen und Mieter wollen wir bei der Grundsteuer entlasten. Mit einer einheitlichen Bauordnung für serielles Bauen schaffen wir schneller bezahlbaren Wohnraum. Dabei spielen unsere kommunalen Wohnungsbaugesellschaften eine wichtige Rolle.
Christoph Frauenpreiß: Um soziale Ungleichheit zu verringern, wollen wir als CDU die Menschen beim Aufbau eines eigenen Vermögens unterstützen. Maßnahmen wären unter anderem eine spürbare Reduzierung der Einkommenssteuer, eine Vermögensbildungsprämie für Menschen mit geringeren Einkommen, höhere Freibeträge bei vermögenswirksamen Leistungen sowie Unterstützung beim Erwerb von Wohneigentum. Um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und den Bedarf zu decken, müssen wir vor allem die vorhandenen Baupotentiale nutzen und neue Baugebiete für alle Wohnformen ausweisen. Zudem wollen wir das Bauordnungs- und Raumordnungsrecht entschlacken.
Wie kann Deutschland die Klimaziele erreichen, ohne wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Akzeptanz zu gefährden?
Daniel Schneider: Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit bedingen sich gegenseitig. An der Spitze Niedersachsens profitieren wir von der Energiewende besonders, unsere Häfen sind zentrale Drehscheiben, wodurch tausende zukunftssichere Jobs entstehen. Für günstige Energiepreise für Unternehmen und Haushalte deckeln wir die Netzentgelte. Windkraft und Fotovoltaik sind bereits die günstigste Stromquelle - ihr konsequenter Ausbau sichert bezahlbare Energiepreise. Wir sorgen unter anderem mit dem Klimageld dafür, dass der CO₂-Preis sozialverträglich bleibt. Wir kämpfen für einen Klimaschutz, den sich jeder leisten kann.
Christoph Frauenpreiß: Klimaschutz braucht eine starke Wirtschaft und geht nur global und gemeinsam mit den Menschen. Wir senken die Stromsteuer und die Netzentgelte. Der Strom muss spürbar günstiger werden, wir bauen Netze, Speicher und alle Erneuerbaren aus und setzen auf Bezahlbarkeit und Versorgungssicherheit. Nur mehr Angebot senkt die Preise. Wir schaffen das Heizungsgesetz der Ampel ab und fördern technologieoffen emissionsarme Wärmelösungen. Der Emissionshandel ist das richtige marktwirtschaftliche Instrument, um die Emissionsmenge effizient zu begrenzen und damit das Klima bestmöglich zu schützen.

Welche Maßnahmen schlagen Sie vor, um die innere Sicherheit zu stärken und Migration gerecht zu gestalten?
Daniel Schneider: Wer auf Schutz angewiesen ist, dem gewähren wir Schutz. Doch wer sich nicht an die Regeln hält, muss wieder gehen. Das Gemeinsame Europäische Asylsystem (GEAS) ist der Schlüssel, um Migration solidarisch zu ordnen und gerecht zu verteilen. Nach acht Jahren ist uns endlich eine Einigung gelungen, die es nun ab 2026 konsequent umzusetzen gilt. Wir brauchen gleichzeitig eine Nettozuwanderung von jährlich 400.000 Menschen. Der Ausbau von Sprachkursen ist zentral für eine gute Integration. Integrierten Geflüchteten ohne Schutzstatus wollen wir den Spurwechsel in die Fachkräfteeinwanderung ermöglichen.
Christoph Frauenpreiß: Unser Land braucht eine grundsätzliche Wende in der Migrationspolitik. Der Zuzug ist zu viel und nicht mehr stemmbar. Eine strikte Begrenzung der Migration ist dringend nötig. Illegale Migration muss gestoppt werden. Wir brauchen beschleunigte Asylverfahren und Rückführungen. Die Bundespolizei muss die Kompetenz erhalten, ausreisepflichtige Ausländer vorübergehend in Haft oder Ausreisegewahrsam zu nehmen, um ihre Abschiebung sicherzustellen. Rückführungen von ausreisepflichtigen Straftätern und Gefährdern müssen umgehend vollzogen werden.
Wie wollen Sie das Bildungssystem und die digitale Infrastruktur verbessern?
Daniel Schneider: Bildung ist der Schlüssel zu gesellschaftlichem Fortschritt. Jedes Kind soll ein gesundes, kostenloses Schulessen erhalten. Wir setzen auf eine Ausbildungsoffensive für Lehrkräfte und gezielte Unterstützung sozialer Brennpunktschulen durch ein verstetigtes Startchancen-Programm für Schulen und Kitas. Von einer Reform der Erbschaftssteuer bis hin zu einem Sondervermögen Bildung werden wir alles dafür tun, dass Bund und Länder gemeinsam in gute Bildung investieren. Der Digitalpakt Schule muss fortgesetzt werden und
der Breitbandausbau muss bestehende Lücken schließen - damit Digitalisierung allen zugutekommt.
Christoph Frauenpreiß: Für ein funktionierendes, durchlässiges und mehrgliedriges Bildungssystem setzen wir unter anderem auf verpflichtende Sprachtests im Vorschulalter sowie ein bundesweit vergleichbares Abitur auf hohem Niveau. Wir unterstützen die Entwicklung der Berufs- und Hochschulen und verbessern das BAföG. Mit dem
DigitalPakt Schule 2.0 legen wir den Fokus auf digitale Infrastruktur, digitale Lehr- und Lernprogramme sowie auf die forschungsbasierte Qualifizierung von Lehrkräften und Schulleitungen. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren bei der digitalen Infrastruktur wollen wir beschleunigen.
Welche konkreten Maßnahmen planen Sie für eine nachhaltige und effiziente Mobilität im Wahlkreis Cuxhaven-Stade II?
Daniel Schneider: Wir erachten Mobilität im ländlichen Raum als wichtigen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und wollen, dass jeder Mensch in Zukunft verlässlich, günstig und klimaneutral von A nach B kommen kann. Damit das bei uns in der Region nicht länger Utopie bleibt, würde ich unsere Heimat gerne zur Modellregion ausrufen. Alle öffentlichen und privaten Mobilitätsangebote Bus, Bahn, Bürgerbus, Anrufsammeltaxi bis hin zum autonomen Fahren müssen gemeinsam neu gedacht werden, um wirtschaftliche Interessen und die öffentliche Daseinsvorsorge zusammenzubringen.
Christoph Frauenpreiß: Wichtig sind hier die Elektrifizierung der Bahnstrecken Cuxhaven-Stade sowie Cuxhaven-Bremerhaven und der Ausbau der B73, der A20 und A26 insbesondere im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Offshore-Industrie im Cuxhavener Hafen. Für die Menschen im ländlichen Raum sind besonders Busse und Anrufsammeltaxis relevant. Diese sowie das Deutschlandticket gilt es zu erhalten und auszubauen. Das Auto bleibt eines der wichtigsten Verkehrsmittel in unserer Region, weshalb die Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge und Wasserstofftankstellen flächendeckend ausgebaut werden muss.
Wie sieht der Wahlkreis Cuxhaven-Stade II in vier Jahren aus, wenn Sie sich mit Ihren politischen Zielen durchsetzen?
Daniel Schneider: Wir erhalten unsere Natur und alles, was heute schon einzigartig schön ist, während die Häfen und Innenstädte lebendiger werden. Wir bauen neue und nachhaltige Quartiere mit attraktivem Wohnraum, sanieren Schulen und Schwimmbäder und genießen die gute Stimmung in der multikulturellen Gesellschaft. An unserer gut geschützten Küste atmen wir frische und gesunde Luft und freuen uns über jedes neue Windrad im Landkreis.
Christoph Frauenpreiß: Die günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben weitere Unternehmen in unseren Wahlkreis gelockt mit zusätzlichen Arbeitsplätzen. Das "Leben auf dem Land" wird immer beliebter. Auch die Verkehrsanbindungen sowie die Digitalinfrastruktur haben sich zum Positiven verändert. Planungs- und Genehmigungsverfahren wurden insbesondere in den Bereichen Bau, Verkehr und digitale Infrastruktur beschleunigt. Familien werden weiterhin unterstützt, um Beruf und Familie vereinbaren und auskömmlich leben zu können. Die Lebensqualität wurde verbessert.

Im Steckbrief: Das ist Kandidat Daniel Schneider (SPD)*

Im Steckbrief: Das ist Kandidat Christoph Frauenpreiß (CDU)*
(Schützen-, Reit- und Fördervereine)
*die Antworten stammen von den Kandidaten selbst und wurden von der Redaktion nicht verändert