
Eine Elektro-Fähre für Helgoland: Neue Dünenfähre in Stralsund auf Kiel gelegt
Eine vollelektrische Fähre für Helgoland wird in Stralsund gebaut. Ostseestaal und Ampereship entwickeln das emissionsfreie Schiff, das die bestehende Fähre ersetzen und bis zu 95 Passagiere transportieren wird.
In einer Produktionshalle der Stralsunder Firmen Ostseestaal GmbH & Co. KG und Ampereship GmbH jetzt die neue vollelektrische Fähre für Helgoland auf Kiel gelegt worden. Ostseestaal und Ampereship waren zu Jahresbeginn von der Hafenprojektgesellschaft Helgoland beauftragt worden, diese neue Fähre zu entwickeln und zu bauen.
Bauzeit von 14 Monaten geplant
In den vergangenen zwei Jahrzehnten sind Ostseestaal und Ampereship nach eigenen Angaben europaweit zum führenden Hersteller von Elektro-Solar-Schiffen für die berufliche Binnenschifffahrt avanciert. Zum Beispiel wurden zum Ende des Jahres 2024 zwei Elektro-Solarfähren für den oberitalienischen Iseosee erfolgreich abgeliefert und in Betrieb genommen. Dabei handelt es sich um die ersten vollelektrischen Fähren in Italien. Im Verbund der beiden Stralsunder Unternehmen wurden bisher insgesamt 22 Elektro-Solar-Schiffe für unterschiedliche Einsatzzwecke gebaut. Mit dem Bauauftrag für die Dünenfähre realisieren Ostseestaal und Ampereship ihr bis dato 23. Schiffbauprojekt. Für die Fertigung der Helgoland-Fähre ist eine Bauzeit von 14 Monaten geplant.

Erster Neubau für die hohe See
Der Schiffsrumpf der sogenannten Dünenfähre, die Helgoland mit der Düne verbindet, wird aus Aluminium gefertigt. "Die emissionsfreie Fähre ist für Ostseestaal und Ampereship der erste Neubau eines Seeschiffes, das jenseits der deutschen Küstengewässer auf hoher See zum Einsatz kommen wird", betonte Dirk Zademack, General Manager von Ampereship, bei der Kiellegung. Die Fähre wird vom renommierten Lloyd‘s Register klassifiziert und unter deutscher Flagge fahren.
Auf der rund 1300 Meter langen Route zwischen Helgoland und Düne löst die neue Dünenfähre die seit 1997 verkehrende Fähre "Witte Kliff" ab. Diese wird mit konventionellem Schiffstreibstoff betrieben. Die Nachfolgefähre wird 15,2 Meter lang und 5,6 Meter breit sein und Platz für 95 Passagiere bieten.
Ostseestaal und die Schwesterfirma Ampereship haben in den zurückliegenden Jahren verschieden konzipierte Elektro-Fähren entwickelt und abgeliefert. Diese verkehren unter anderem zwischen dem Festland und der Insel Usedom sowie auf der Warnow in Rostock. Schiffsdesign und Engineering der Dünenfähre stammen von Ampereship. Das Schiff besitzt ein Batteriesystem mit einer Gesamtkapazität von 1175 kWh und eine Antriebs-leistung von 2 x 125 kW. Die Fahrtgeschwindigkeit beträgt maximal zehn Knoten.