"Gewitter ziemlich heftig": Niederschlagsmenge in Cuxhaven rekordverdächtig
Am Mittwoch zog ein Gewitter über Stadt und Landkreis Cuxhaven, das bis in die frühen Morgenstunden des Donnerstags anhielt. Es beeindruckte vor allem durch massive Regenmengen. Eine Meteorologin erläutert die außergewöhnliche Wetterlage.
Am Mittwochabend zog ein heftiges Gewitter über Stadt und Landkreis Cuxhaven, das bis in die frühen Morgenstunden des Donnerstags anhielt. Das Gewitter, das nicht nur durch seine kräftigen Blitze und den unaufhörlichen Donner auffiel, beeindruckte aber vor allem durch massive Regenmengen.
Schnell stieß Cuxhavens Kanalisation an ihre Grenzen und die Straßen wurden überflutet. Teilweise sei das Fahren nur noch in der Straßenmitte möglich gewesen, berichtet ein Autofahrer. Andere hielten auf der B73 am Straßenrand, um die heftigen Regenschauer abzuwarten.
Fast 60 Liter Regen pro Quadratmeter
Meteorologin Annika Brieber aus dem Klimahaus Bremerhaven erläutert die außergewöhnliche Wetterlage und zeigt sich selbst beeindruckt. "Was den Niederschlag angeht, war das Gewitter tatsächlich ziemlich heftig", so Brieber. Mit fast 60 Litern Regen pro Quadratmeter verzeichnete Cuxhaven am Mittwoch die dritthöchste Tagesniederschlagsmenge, die jemals in der Stadt gemessen wurde. "Das ist normalerweise eigentlich das, was in einem Monat herunterkommt", fügt sie hinzu.

Die Niederschlagsmenge eines Tages wird immer ab sechs Uhr morgens über 24 Stunden gemessen. Obwohl der Rekordwert für Cuxhaven nicht geknackt wurde, markiert diese Menge dennoch ein außergewöhnliches Wetterereignis.
Ein langsamer Gewitterkomplex
Das Gewitter, das in den späten Abendstunden vom Süden her über Cuxhaven hinweg, unterschied sich klar von typischen Sommergewittern. "Das Besondere ist, dass es nicht nur eine Gewitterzelle war, die kam und sich dann relativ schnell wieder auflöste, sondern es war ein Komplex von vielen Gewitterzellen", erklärt Brieber.
Dieser Komplex bewegte sich langsam von Süden nach Norden und verharrte dadurch auch einige Zeit über Cuxhaven. Über Bremen sei das Gewitter noch eher weniger heftig gewesen, beschreibt die Meteorologin, habe sich dann aber nördlich von Bremen "noch einmal richtig aufgebaut" und sei dann deutlich größer geworden.
"Es waberte eher herum und zog gar nicht so richtig weg", beschreibt Brieber das ungewöhnliche Verhalten des Gewitters. Gewöhnlicher seien kleine, lokale Gewitterzellen, die plötzlich auf der Karte erscheinen, aber ebenso schnell wieder verschwinden. "Oder eine Gewitterfront, die recht schnell von Westen nach Osten durchzieht, hinter der dann aber auch wieder Schluss ist", weiß die Klimahaus-Mitarbeiterin.
Trotz zwischenzeitlicher Regenpausen hörten Blitz und Donner die ganze Nacht über nicht auf. Erst zwischen drei und vier Uhr morgens zog das Gewitter schließlich vollständig ab und die Wetterlage beruhigte sich. (lk)