
Tauchunfall im Kreidesee Hemmoor: Rettungshubschrauber bringt Frau in Spezialklinik
Tauchunfall im Kreidesee in Hemmoor: Eine Frau musste in Spezialklinik eingeliefert werden. Der Rettungshubschrauber war im Einsatz. Die Polizei gibt Infos zum Gesundheitszustand der Taucherin heraus.
Eine Taucherin ist nach einem Tauchunfall im Kreidesee in Hemmoor in eine Spezialklinik eingeliefert worden. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.
Tauchunfall im Kreidesee Hemmoor soll an "individuellem Tauchfehler" gelegen haben
Zu dem Tauchunfall kam am Donnerstag (16. Mai) gegen 14 Uhr: Nach Angaben der Polizei Cuxhaven beging eine 44-jährige Frau aus Stade einen "individuellen Tauchfehler". Sie sei in Panik geraten und habe einen Notaufstieg ohne Kompressionspausen durchgeführt. "Bei dem Aufstieg wurde sie durch ihren Tauchpartner begleitet", heißt es.

Zufällig war ein Taucherarzt der Polizeitaucher aus Schwerin vor Ort. Er kümmerte sich um die professionelle Erstversorgung der Frau. Im Anschluss kam die Patientin mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik in Kiel. "Ihr Gesundheitszustand ist nach polizeilichen Erkenntnissen stabil", teilt die Polizei mit. Hinweise auf Fremdverschulden hätten sich nicht ergeben. Die Polizeitaucher, zu denen der Taucherarzt gehörte, hatten zum Zeitpunkt des Tauchunfalls gerade Vorbereitungen für einen eigenen Lehrgang durchgeführt.
Was die Faszination Kreidesee ausmacht
Der 33 Hektar große und bis zu 60 Meter tiefe Kreidesee in Hemmoor gilt als einer der beliebtesten Tauchspots in Deutschland: Jährlich kommen über 30.000 Menschen aus der ganzen Welt. Sportler loben insbesondere das klare Wasser und die damit zusammenhängende Sichtweite. Das Gewässer ist deshalb so klar, weil dort bis 1976 Kreide für die Zementproduktion abgebaut wurde. Nach der Stilllegung füllte sich die Grube mit Wasser. Weil dieses leicht basisch ist und wenig Plankton hat, schimmert es türkis.

Kreidesee Hemmoor wartet mit Unter-Wasser-Attraktionen auf
Außerdem gibt es mehrere Attraktionen unter Wasser - darunter eine freischwebende Piper 28 und einen sieben Meter langen Plastik-Hai. Mehrfach wurde der Kreidesee schon als beste "Tauchbasis Deutschland, Österreich und der Schweiz" mit dem "Tauchen Award" ausgezeichnet. Im Jahr 2023 erhielt Betreiber Holger Schmoldt auf der Messe "boot" in Düsseldorf sogar den "dive award" als bestes Tauch-Revier der Welt. Zu dieser Meinung waren eine Fachjury und zahlreiche Sporttaucher gekommen.
Kreidesee-Betreiber wehrt sich gegen "Todessee"-Vorwürfe
Allerdings kommt es auch immer wieder zu Tauchunfällen im Kreidesee. Dass er im Volksmund auch gern als "Todessee" bezeichnet wird, kann Betreiber Schmoldt nicht verstehen. Dies sei völlig naiv und falsch. Seinen Angaben zufolge liegt die Unfallrate deutlich unter der von anderen Tauchgebieten. Wie die Polizei nach einem Unfall vor einigen Jahren bekannt gab, handelte es sich bei Kreidesee-Unglücken in der Vergangenheit oftmals um individuelle Tauchfehler, gesundheitliche Probleme oder Probleme mit der technischen Ausrüstung.