
Elbfähre Glückstadt-Wischhafen fährt wieder: "Zum Glück Ersatzteile auf Lager"
Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen steht nicht mehr still. Der Optimismus des Geschäftsführers hat sich bewahrheitet. Ersatzteile sind am Anleger eingebaut, der Betrieb ist wieder aufgenommen worden.
Zuversichtlich zeigte sich Tim Kunstmann, Geschäftsführer der FRS-Elbfähre Glückstadt-Wischhafen, dass die Fährverbindung gegen Mittag am Dienstag wieder aufgenommen werden konnte - zu recht, wie sich zeigte.
Ab Montag (25. August 2025) hatten Schäden am Anleger Glückstadt dafür gesorgt, dass der Betrieb lahmgelegt war. Ursächlich seien Schäden an der Getriebeanlage am Anleger Glückstadt. "Sie sorgten dafür, dass die Rampe nicht mehr hoch- und runtergefahren werden konnte", so Kunstmann. Das sei aber für den Betrieb vonnöten. Die Inspekteure hätten über Nacht entsprechende Ersatzteile eingebaut. "Zum Glück hatten wir die Ersatzteile auf Lager, sonst würde es deutlich länger dauern", erklärt der Geschäftsführer auf CN/NEZ-Nachfrage am Dienstagvormittag. Die Fähranleger in Glückstadt und in Wischhafen seien in die Jahre gekommen, das bedeutet laut Kunstmann einen erhöhten Wartungsaufwand.
Camper zeigen sich entspannt
Vor allem Camper seien entspannt und einige von ihnen nehmen die Wartezeit an der Elbe in Kauf, so Kunstmann. Bei den übrigen Verkehrsteilnehmern hätte sich durch Informationen über die Website und den Verkehrsfunk die Lage schnell herumgesprochen.

Dennoch: Durch den Ausfall der vor allem jetzt in der Urlaubszeit viel genutzten Elbfähre wird deutlich, wie wichtig eine solche Verbindung ist. Ohne Fährbetrieb kann die Elbe erst mehr als 100 Kilometer von Cuxhaven entfernt mit Fahrzeugen überquert werden.
Hoffen auf Signale aus der Politik
Die in Flensburg beheimatete Förde Reederei Seetouristik (FRS) als Muttergesellschaft hat einen Masterplan erstellt, um diese in die Jahre gekommenen Anleger sowie ihre Flotte der Fährschiffe zu modernisieren. Ihr Projekt sieht einen nachhaltigen, CO2-neutralen und schnelleren Fährverkehr ohne Wartezeit vor. Größere neue Doppelend-Elektrofähren, Vorverlegung und Neubau des doppelten Wischhafen-Anlegers sowie eine Optimierung des Anlegers in Glückstadt stehen in diesem Zukunftskonzept.
Um allerdings Planungs- und Investitionssicherheit bei der Umsetzung dieses Mobilitätskonzepts zu erhalten, benötigt die Gesellschaft Unterstützung aus der Politik. Dies ist notwendig aufgrund des geplanten A20-Elbtunnels und einer daraus resultierenden Existenzgefährdung der Fährlinie. Weiterhin hoffe man auf das entsprechende positive politische Signal, um diese Investition vornehmen zu können, bekräftigte Kunstmann erneut im Telefonat mit der CN/NEZ-Redaktion.