Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen. Archivfoto: Kramp
Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen. Archivfoto: Kramp
Mobilität

Elbfähre Glückstadt-Wischhafen fährt wieder: "Zum Glück Ersatzteile auf Lager"

von Wiebke Kramp | 26.08.2025

Die Elbfähre Glückstadt-Wischhafen steht nicht mehr still. Der Optimismus des Geschäftsführers hat sich bewahrheitet. Ersatzteile sind am Anleger eingebaut, der Betrieb ist wieder aufgenommen worden.

Zuversichtlich zeigte sich Tim Kunstmann, Geschäftsführer der FRS-Elbfähre Glückstadt-Wischhafen, dass die Fährverbindung gegen Mittag am Dienstag wieder aufgenommen werden konnte - zu recht, wie sich zeigte.

Ab Montag (25. August 2025) hatten Schäden am Anleger Glückstadt dafür gesorgt, dass der Betrieb lahmgelegt war. Ursächlich seien Schäden an der Getriebeanlage am Anleger Glückstadt. "Sie sorgten dafür, dass die Rampe nicht mehr hoch- und runtergefahren werden konnte", so Kunstmann. Das sei aber für den Betrieb vonnöten. Die Inspekteure hätten über Nacht entsprechende Ersatzteile eingebaut. "Zum Glück hatten wir die Ersatzteile auf Lager, sonst würde es deutlich länger dauern", erklärt der Geschäftsführer auf CN/NEZ-Nachfrage am Dienstagvormittag. Die Fähranleger in Glückstadt und in Wischhafen seien in die Jahre gekommen, das bedeutet laut Kunstmann einen erhöhten Wartungsaufwand.

Camper zeigen sich entspannt

Vor allem Camper seien entspannt und einige von ihnen nehmen die Wartezeit an der Elbe in Kauf, so Kunstmann. Bei den übrigen Verkehrsteilnehmern hätte sich durch Informationen über die Website und den Verkehrsfunk die Lage schnell herumgesprochen.

Mehr als 24 Stunden stand die Elbfähre still. Foto: FRS Elbfähre

Dennoch: Durch den Ausfall der vor allem jetzt in der Urlaubszeit viel genutzten Elbfähre wird deutlich, wie wichtig eine solche Verbindung ist. Ohne Fährbetrieb kann die Elbe erst mehr als 100 Kilometer von Cuxhaven entfernt mit Fahrzeugen überquert werden.

Hoffen auf Signale aus der Politik

Die in Flensburg beheimatete Förde Reederei Seetouristik (FRS) als Muttergesellschaft hat einen Masterplan erstellt, um diese in die Jahre gekommenen Anleger sowie ihre Flotte der Fährschiffe zu modernisieren. Ihr Projekt sieht einen nachhaltigen, CO2-neutralen und schnelleren Fährverkehr ohne Wartezeit vor. Größere neue Doppelend-Elektrofähren, Vorverlegung und Neubau des doppelten Wischhafen-Anlegers sowie eine Optimierung des Anlegers in Glückstadt stehen in diesem Zukunftskonzept.

Um allerdings Planungs- und Investitionssicherheit bei der Umsetzung dieses Mobilitätskonzepts zu erhalten, benötigt die Gesellschaft Unterstützung aus der Politik. Dies ist notwendig aufgrund des geplanten A20-Elbtunnels und einer daraus resultierenden Existenzgefährdung der Fährlinie. Weiterhin hoffe man auf das entsprechende positive politische Signal, um diese Investition vornehmen zu können, bekräftigte Kunstmann erneut im Telefonat mit der CN/NEZ-Redaktion.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

(1 Stern: Nicht gut | 5 Sterne: Sehr gut)

Feedback senden

CNV-Nachrichten-Newsletter

Hier können Sie sich für unseren CNV-Newsletter mit den aktuellen und wichtigsten Nachrichten aus der Stadt und dem Landkreis Cuxhaven anmelden.

Die wichtigsten Meldungen aktuell


Bild von Wiebke Kramp
Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

Lesen Sie auch...
Krabbenfischer

Nordsee-Krabbenfischerei unter Druck: Warum der Flottenabbau entscheidend sein könnte

von Tim Larschow

Die Krabbenfischerei bildet das Herz vieler Sielorte an der Nordsee. Doch dieses Herz droht stillzustehen. Jetzt soll die Flotte weiter verkleinert werden. Der Präsident des Deutschen Fischerei-Verbandes erklärt, wieso das die Rettung sein könnte.

Interview

Christoph Ploß: "Cuxhaven kann ein Vorbild für andere deutsche Hafenstädte sein"

von Redaktion

Im Interview spricht der Bundespolitiker Dr. Christoph Ploß (CDU) über die nationale Hafenstrategie, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Seehäfen und die wichtige Rolle von Sicherheitspolitik und Infrastruktur für die maritime Wirtschaft.

Kritik an Senat und HPA

Kein Interesse an Cuxhavener Konzept: Hamburg mauert bei der Baggerei

von Ulrich Rohde

Hamburg hält an teuren Schlickverklappungen fest und ignoriert innovative Konzepte. Trotz hoher Kosten zeigt der Senat kein Interesse an Alternativen und riskiert Steuerverschwendung, kritisieren der Steuerzahlerbund und die CDU in der Bürgerschaft.

Interview

Dr. Christoph Ploß: Cuxport durch Investitionen in Schienengüterverkehr stärken

von Ulrich Rohde

Dr. Christoph Ploß setzt auf zukunftsweisende Investitionen in Schiene und Straße und verspricht sich davon eine Stärkung der Häfen. Die Elektrifizierung von Bahnstrecken und der Weiterbau der A20 stehen im Fokus der Strategie für die Infrastruktur.