
Ende der Debatte? Könnte erst der Anfang sein: Kommentar zum Aus der Einheitsgemeinde
Der Armstorfer Gemeinderat hat mit einem knappen Beschluss den Prozess zur Bildung einer Einheitsgemeinde in der Börde Lamstedt gestoppt. Ob das eine kluge Entscheidung war, wird die Zukunft zeigen. Ein Kommentar.
Erstens kommt es anders und zweitens? Denkzettel! Über das Für und Wider einer Einheitsgemeinde kann man streiten. Sie hat Vor- und Nachteile. Wobei auf Seiten der Verwaltung die Vorteile sicherlich überwiegen. Es ist erheblich einfacher, eine Einheitsgemeinde zu steuern, als einen Verbund aus mehreren eigenständigen Gemeinden. Aber gerade für die finanzschwachen Gemeinden gibt es auch Vorteile. Müssen sie jetzt jeden Cent einzeln umdrehen, um sich eine Straßenlaterne leisten zu können, würde in einer Einheitsgemeinde das Geld aus dem großen Topf in die Ortschaft fließen.
Aber sei's drum. Das Thema ist durch. Es bleibt beim alten Konstrukt - bis der Druck von außen aufgrund der immer schwieriger werdenden Haushaltslage so groß zu werden droht, dass auch ganz andere Konstellationen ins Spiel kommen könnten. Wer sich nicht bewegt, wird bewegt. Die Eigenständigkeit der Börde mit ihren gerade mal 6000 Einwohnern wird in den nächsten Jahren ein Dauerthema sein.
Um eins klarzustellen: Das Votum gegen die Einheitsgemeinde sollte nicht als eines gegen Samtgemeindebürgermeister Frank Springer, erst ein halbes Jahr im Amt, aufgefasst werden. Er hatte den Auftrag von der Politik erhalten, die Umbildung der Kommune auszuloten und im Fall der Zustimmung zu gestalten. Das hat er, zunehmend überzeugt, getan, mit dem bekannten Ergebnis. Einige, denen das alles offenbar zu schnell ging, haben sich auf die Hinterbeine gestellt. Fraglich, ob sie sich damit einen Gefallen getan haben.