
Neue Logistikfläche im Hafen von Cuxhaven: Großbaustelle nimmt Form an
Von morgens bis abends rollen LKWs von der "Kiesschräge" im Neuen Fischereihafen zur Großbaustelle an der Neufelder Straße. Voll beladen mit Split aus Norwegen. Doch auf dem Gelände der ehemaligen Müllersiedlung passiert noch viel mehr.
Auf dem 16 Hektar großen Areal entsteht eine neue Logistikfläche für den Terminalbetreiber Cuxport - hier sollen zukünftig Autos stehen. "Die Arbeiten gehen gut voran", fasst es Vorarbeiter Gevin Hinck auf der Baustelle von Bodo Freimuth im Hafen zusammen. Doch was genau bedeutet das?
"Wir sind aktuell dabei, die 30 Zentimeter hohe Tragschicht aus Schotter auf der Fläche aufzutragen", erklärt Hinck. Die dafür benötigte Menge Split kommt mit dem Schiff aus Norwegen. Am Dienstag machte das 137 Meter lange Mehrzweckschiff "Tali" an der Kiesschräge im Cuxhavener Hafen fest - an Bord 13.000 Tonnen Mineralgemisch aus Norwegen für die Cuxport-Baustelle. "Zurzeit fahren drei LKWs dauerhaft hin und her und bringen den Split auf die Baustelle", erklärt der Vorarbeiter. Der Schotter wird dann ausgeschüttet, planiert und verdichtet. Bisher wurden per Schiff rund 45.000 Tonnen angeliefert - kalkuliert wurden 60.000 Tonnen für die Fertigstellung der Tragschicht, auf die im Anschluss die Betonschicht kommt.
"Wir sind im Zeitplan"
Parallel wird auf der zukünftigen Logistikfläche an der Entwässerung gearbeitet. Dafür heben Bagger rund um das Gelände einen Graben aus. Von hier kann das Regenwasser dann in die sich im Bau befindenden Regenrückhaltebecken fließen. Die Rückhaltebecken nehmen zukünftig das Regenwasser auf, welches in der Vergangenheit in den Teich auf dem Gelände gelaufen ist. "Das Wasser im Teich wurde abgepumpt, die Fische entnommen und umgesetzt, der Schlamm entfernt und anschließend alles mit Sand aufgefüllt", berichtet Hinck.
Damit die Anwohner der Papenstraße zukünftig möglichst wenig von dem Trubel auf der Cuxport-Logistikfläche mitbekommen, wird zurzeit auch ein Lärmschutzwall hergestellt. "Wir sind im Zeitplan", sagt Hinck. Für Terminalbetreiber Cuxport birgt die neue Fläche nach der Fertigstellung viele Vorteile.
Im Hafen wird mehr Platz benötigt
Durch die Nachwirkungen des Brexits werden im Cuxhavener Hafen dringend neue Flächen benötigt. Zusätzliche Logistikflächen für den Frachtverkehr würden zukünftig zwingend benötigt. Ohne ein erweitertes Flächenangebot für die zollbedingt notwendige Zwischenlagerung bestünde die Gefahr, dass Logistikunternehmen für den Handel mit Großbritannien auf andere Häfen ausweichen.
Die sogenannte Fläche "B113" im Cuxhavener Hafen ist 16 Hektar groß. Hier soll zukünftig alles gelagert werden können - vorrangig Autos. "So entsteht eine Entlastung für piernahe Flächen", erklärte Cuxport-Geschäftsführer Claudius Schumacher. Diese würden für den Transport und die Lagerung von Bauteilen für Windkraftanlage benötigt.