Von dem Otterndorfer Schulkomplex aus waren die rassistischen Parolen zu hören. Foto: Schröder
Von dem Otterndorfer Schulkomplex aus waren die rassistischen Parolen zu hören. Foto: Schröder
"Ausländer raus"-Rufe am ZOB

Ausländerfeindliche Lieder in Otterndorf: Es braucht jetzt zwei Dinge (Kommentar)

von Tim Larschow | 29.05.2024

Die ausländerfeindlichen Parolen, die zuletzt an mehreren Orten in ganz Deutschland angestimmt wurden, sind auch im Kreis Cuxhaven angekommen. Junge Menschen skandierten die Zeilen in Otterndorf. Redakteur Tim Fischer fordert zweierlei Dinge.

Erst Pfingsten auf Sylt, nun auch in Otterndorf: Jugendliche einer Otterndorfer Schule informierten am Dienstag die Polizei, dass eine Gruppe Jugendlicher ausländerfeindliche Lieder singe. Auch die aus anderen Vorfällen bundesweit bekannte Zeile "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" sei mehrfach skandiert worden.

Als ich diese Meldung las, wurde mir schlecht. Bei der Gruppe handelte es sich laut Polizei um zehn Jugendliche im Alter von 15 und 19 Jahren. Bereits im Oktober 2023 kursierten Videos von einem Erntedankfest in Mecklenburg-Vorpommern, es folgten Aufnahmen von Karnevals- oder Faschingsveranstaltungen in Bayern und Nordrhein-Westfalen.

Mehr Zivilcourage ist gefragt, wenn rechtsextreme Parolen gerufen werden. Diejenigen, die am Dienstag die Polizei informierten, haben alles richtig gemacht. Weghören ist keine Option! Die Polizei hat bereits mitgeteilt, dass entsprechende Strafverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet und eindringliche Gespräche geführt wurden - aber reicht das wirklich aus? Meiner Meinung nach kann nur eine flächendeckende Aufklärungsarbeit dazu führen, dass derartiges Verhalten konsequent unterbunden wird.

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Tim Larschow

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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