Beim "Freien Impfen" (hier eine Aufnahme aus Mecklenburg-vorpommern eine gibt es den Piks gegen Covid-19 ohne vorherigen Termin. Foto: Stefan Sauer/dpa
Beim "Freien Impfen" (hier eine Aufnahme aus Mecklenburg-vorpommern eine gibt es den Piks gegen Covid-19 ohne vorherigen Termin. Foto: Stefan Sauer/dpa
Lange Wartezeiten

Cuxhaven: Johanniter erleben Riesenansturm beim offenen Impfen

von Kai Koppe | 17.11.2021

CUXHAVEN. Der Ortsverband Cuxhaven der Johanniter Unfallhilfe wurde am Dienstag von Menschen überrannt, die sich gegen Corona impfen lassen wollten. Manche haben mehrere Stunden gewartet.

 "Damit hatten wir gar nicht gerechnet": Die Resonanz überstieg die Erwartungen der Cuxhavener Johanniter. In Reaktion auf ein "freies" (das heißt, ohne Voranmeldung mögliches) Impfangebot des Ortsverbandes, wurden am Dienstag hunderte von Cuxhavenerinnen und Cuxhavenern am Querkamp vorstellig. 

Viele Erst- und Zweitimpfungen gegen Corona 

Nach den Worten von Tobias Holzberg, Mitglied der Ortsverbandsleitung, waren unter den Personen, die sich in eine immer länger werdende Schlange vor dem Stützpunkt der Johanniter-Unfall-Hilfe einreihten, keineswegs nur Menschen, die sich eine als "Booster" bekannt gewordene Coronaschutz-Auffrischungsimpfung abholen wollten. Es soll am Dienstag auch zahlreiche Impfwillige gegeben haben, denen erst die Zweit- oder sogar die Erstimpfung verabreicht wurde. 

Nur eine Impfstraße

 "Der Druck auf Ungeimpfte wird immer größer" - so erklärt sich Holzberg dieses Nachzügler-Phänomen. Er nutzte die Gelegenheit, um sich für die entstandenen Wartezeiten zu entschuldigen - manche Cuxhavener berichteten von drei bis vier Stunden. Jene seien auf den großen Andrang und auf die Tatsache zurückzuführen gewesen, dass vor Ort nur eine Impfstraße betrieben werden könne. 

Abläufe sollen beschleunigt werden

 Was Zeit koste, so heißt es bei den Cuxhavener Johannitern, sei das Ausfüllen der Aufklärungsbögen: Im Bewusstsein, dass die Bewältigung des Papierkrams für den ein oder anderen eine Herausforderung ist, habe man zwei Kräfte als Assistenten abgestellt. Nach den Worten von Dienststellenleiterin Britta Sahr arbeiteten die Johanniter "mit Hochdruck" daran, die Abläufe zu beschleunigen.

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Ziel: "Zusammen mit dem Landkreis nachjustieren" 

Dass viele Besucher trotzdem längere Zeit ausharren mussten, sei leider nicht zu verhindern gewesen. "Wir konnten", so fuhr Sahr fort, "gestern circa 280 Personen impfen, allerdings unter absoluter Auslastung unserer Kapazitäten". Die Dienststellenleiterin, die diesbezüglich von einer "Ausnahmesituation" sprach vergaß nicht, dem Impfteam und dem begleitenden Arzt Dr. Michael Bodanowitz zu danken. Ungeachtet des "großartigen Jobs", den die Genannten gemacht haben, wolle man allerdings in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis nachjustieren. 

Kein Impfangebot vom Landkreis Cuxhaven

Was das im Detail bedeutet, ließ eine Kreis-Sprecherin am Mittwoch noch offen. Nach derzeitigem Stand, so erklärte Kirsten von der Lieth, beabsichtige ihr Haus nicht, eigene Strukturen aufzubauen, mit denen die Ressourcen der ehrenamtlich getragenen Impf-Initiativen aufgestockt werden könnte. Die CN/NEZ-Redaktion hatte in diesem Zusammenhang die Raumproblematik angesprochen - so, wie sie tags zuvor von einem Leser beschrieben worden war. 

Größere Räumlichkeiten gefordert

Der Mann vertrat die Auffassung, dass Stadt oder Landkreis den Impf-Anbietern im Sinne eines zügigen Impf-Fortschritts größere Räumlichkeiten zur Verfügung stellen müsse - etwa in öffentlichen Gebäuden. Bis dato sei die Standortfrage Sache der Impf-Anbieter, antwortete die Kreis-Sprecherin, schob jedoch ein "aber" hinterher: In dynamischen Pandemiezeiten sei es schwierig, kategorische Aussagen zu treffen.

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Kai Koppe

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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