Der Fußballkreis hat dem FC Basbeck-Osten eine Geldstrafe aufgebrummt. Foto: CNV
Der Fußballkreis hat dem FC Basbeck-Osten eine Geldstrafe aufgebrummt. Foto: CNV
Kommentar

Geldstrafe für Mannschaft: Bärendienst für den Fußballkreis Cuxhaven

von Frank Lütt | 30.08.2022

KREIS CUXHAVEN. Der Fußballkreis hat dem FC Basbeck-Osten eine Geldstrafe aufgebrummt. Warum das ein Eigentor war, kommentiert CNV-Sportredakteur Frank Lütt.

So gelungen die Sammelaktion der Oxstedter Fußballspieler ist, so beschämend ist das Verhalten des Fußballverbandes. Da erleben Ehrenamtliche auf einem Sportplatz ein sicherlich erschütterndes Ereignis wie den Waden- und Schienbeinbruch eines Spielers und der NFV-Kreis geht in Sachen Regularien einfach nach Schema F vor.

Der Fußball-Kreisvorsitzende Thorsten Holz hatte noch in unserem Fußball-Magazin "Übersteiger" zum Anfang der Saison erklärt, dass nach außen deutlich werden müsse, dass das Team des Kreisverbandes Dienstleister sei. "Wir wollen als die kompetenten Ansprechpartner für die Vereine da sein", so Holz. Für den seit knapp über einem Jahr im Amt befindlichen Fußball-Boss steht jedoch noch eine Herkules-Aufgabe bevor, denn auch nach innen muss bei den Verbandsvertretern deutlich werden, dass sie Dienstleister sind, Dienstleister für die Beiträge zahlenden 96 Vereine, Dienstleister für die über 15.000 Mitglieder im Kreis Cuxhaven.

Auch wenn der Weg, den Kreisspielleiter Reinhard Faust eingeschlagen hatte, noch so korrekt ist, richtig ist er deswegen noch lange nicht. An solch einem stereotypischen Verhalten krankt das System Fußballverband. Wie soll denn da Nähe und Vertrauen aufgebaut werden?

Wenn man als Verein wie der FC Basbeck-Osten solch eine Abfuhr vom Spielleiter erhält, dann kommt Frust auf. Wenn ein Einspruch eingelegt worden wäre, dann wären die Erfolgsaussichten auch nicht so rosig gewesen. Rein formal hat sich Spielleiter Faust ja korrekt vorhalten, eben wie ein preußischer Beamter. Das Sportgericht hätte sich wohl kaum über die Entscheidung hinwegsetzen können.

Der VfB Oxstedt hat in seinem Facebook-Aufruf den Verband aufgefordert, sich etwas einfallen zu lassen. Sinngemäß geht es den Kickern darum, dass solche Strafen nicht zwangsläufig nach einem Einspruch das Sportgericht beschäftigen müssen. Das hieße aber wiederum, dass eine neue Zwischeninstanz geschaffen würde - das sollte allerdings auch nicht im Sinne der Fußballspieler sein. Selbst die Einführung eines "Vier-Augen-Prinzips", also dass neben dem Spielleiter noch ein weiterer Funktionär auf den Fall guckt, bevor die Entscheidung verschickt wird, dürfte einen Mehraufwand bedeuten.

Unterm Strich bleibt dann doch wohl nur, dass sich alle Beteiligten darauf besinnen, Spaß zu haben und diesen auch zu verbreiten bei schönsten Nebensache der Welt...

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Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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