Milch, Öl, Mehl und Fleisch sind deutlich teurer geworden, aber auch bei Nudeln und Zucker erwarten Experten in den kommenden Monaten Preisanstiege. Die gute Nachricht: Bei einigen Produkten sind die Preise schon wieder leicht gesunken. Foto: Hendrik Schmidt
Milch, Öl, Mehl und Fleisch sind deutlich teurer geworden, aber auch bei Nudeln und Zucker erwarten Experten in den kommenden Monaten Preisanstiege. Die gute Nachricht: Bei einigen Produkten sind die Preise schon wieder leicht gesunken. Foto: Hendrik Schmidt
Preisschock in Cuxhaven

Butter, Fleisch, Öl: So teuer sind die Lebensmittel geworden 

05.08.2022

KREIS CUXHAVEN.  Verbraucher müssen an der Supermarktkasse so tief in die Tasche greifen, wie lange nicht mehr. Die Lebensmittelpreise sind insgesamt deutlich gestiegen. Dennoch zeigt sich: In einigen Fällen reguliert sich die Preisexplosion bereits wieder, andere Produkte werden im Preis wohl noch zulegen.

Die Verbraucherzentrale berichtet, dass es bei den Lebensmitteln im Vergleich zwischen Juni 2021 und Juni 2022 eine Teuerung von 12,7 Prozent gegeben hat. Zum Vergleich: Zwischen den Jahren 2000 und 2019 gab es insgesamt eine Verteuerung von 1,5 Prozent bei den Lebensmitteln. Verbraucher müssen in diesem Jahr also so viel Geld an den Supermarktkassen lassen, wie seit 20 Jahren nicht.

Preissteigerungen auf Rekordniveau

Besonders drastisch sind die Preise bei Speisefetten- und Ölen gestiegen (plus 38,7 Prozent), aber auch Fleisch hat mit 16,5 Prozent eine deutliche Preissteigerung hin gelegt, ebenso wie Molkereiprodukte und Eier (plus 13,1 Prozent) und Brot und Getreide mit 10,8 Prozent.

Konkret bedeutet das im Portemonnaie:

Für 250 Gramm Butter der Marke Kerrygold müssen Verbraucher aktuell bei Aldi 3,49 Euro bezahlen, für die irische Butter der Eigenmarke 2,75 Euro, die normale Butter der Eigenmarke kostet 2,29 Euro, für Bio-Qualität müssen 3,29 Euro hingelegt werden. Anfang des Jahres lag der Preis für die Kerrygold-Butter noch bei 1,79 Euro. Laut des Milchindustrie-Verbandes hat Butter damit im Vorjahresvergleich eine Preissteigerung von 64 Prozent hingelegt.

Milch ist teurer geworden

Milch hat in diesem Jahr die vierte Preisrunde nach oben gemacht, berichtet die Lebensmittelzeitung. Aktuell müssten Kunden deshalb rund 50 Cent mehr pro Liter zahlen als noch im Frühjahr. So kostet die Tüte Biomilch beim Aldi aktuell 1,69 Euro statt wie bisher 1,15 Euro, herkömmliche Milch kostet 1,19 Euro statt 92 Cent pro Liter. Fettarme Milch kostet pro Liter 99 Cent.

Fleisch wird wieder günstiger

Fleisch ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 16,5 Prozent teurer geworden und lag damit doppelt so hoch wie die Inflationsrate von 7,9 Prozent. Doch inzwischen gibt es für die Verbraucher beim Fleisch wieder etwas Entspannung: Aldi hat die Preise gesenkt, andere Supermarktketten kündigen ebenfalls Preissenkungen an. So kosten beim Aldi 500 Gramm gemischtes Hackfleisch aktuell noch 3,99 Euro statt wie bisher 4,59 Euro, Rinderhack liegt allerdings weiterhin bei rund fünf Euro das Pfund. Bratwürste vom Schwein kosten aktuell in der 400 Gramm-Packung noch 2,99 Euro statt bisher 3,49 Euro und ein Kilo Rindersteaks ist deutlich im Preis gesunken von 27,99 Euro auf 24,99 Euro.

Speiseöl-Preise sind wieder gesunken

Auch beim Speiseöl sind die Preise zwar noch immer auf hohem Niveau aber nicht mehr ganz so hoch wie noch im Frühjahr: Sonnenblumenöl kostet aktuell 2,99 Euro pro Liter, im März lag der Preis noch bei 4,99 Euro. Im Herbst 2021 kostete der Liter noch 1,39 Euro. Der Preis für Olivenöl ist ebenfalls gesunken von rund 6,50 Euro im Frühjahr auf rund 4,50 Euro aktuell.

Mehl und Brot wird teurer

Der Preis für Mehl ist aktuell von auf 45 Cent das Pfund gestiegen, im März lag der Preis noch bei 39 Cent. Dinkelmehl kostet aktuell 1,29 Euro pro Pfund. Diese Preissteigerungen machen sich auch bei den Backwaren bemerkbar. Die Allgemeine Bäckerzeitung berichtet, dass das Brötchen angesichts der gestiegenen Kosten auch bei der Energie aktuell eigentlich ein Euro kosten müsste, wenn die Bäcker die tatsächlichen Kosten an die Kunden weitergeben würden.

Nudeln, Kaffee und Zucker werden teurer

Marktexperten sagen voraus, dass die Preise für Nudeln in den nächsten Wochen wegen der geringen Hartweizenernte um etwa 30 Prozent steigen werden. Auch für Zucker werden die Kunden im Herbst mehr zahlen müssen. Aktuell kostet das Pfund im Durchschnitt 80 Cent. Grund für die Preissteigerungen sind die hohen Kosten beim Zuckerrübenanbau und für die Energie. Auch Kaffee wird teurer werden, als Beispiel gehen Lebensmittelexperten davon aus, dass ein Cappuccino in den nächsten Wochen etwa 4,50 Euro kosten wird, statt wie bisher durchschnittlich 3,20 Euro.

Preisschock-Serie

CNV-Medien, mit den Tageszeitungen Cuxhavener Nachrichten und Niederelbe-Zeitung, startet eine Serie zum Thema "Preisschock". Wie haben sich die Preise entwickelt, wie sehen die Prognosen für die Zukunft aus und wie kann der Verbraucher sparen? Das alles steht im Preisschock-Themenspecial.

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