
Corona-Impfaktion in Cadenberger Kirche nach Doppelveranstaltung
CADENBERGE. Nach einer Doppelveranstaltung in der Cadenberger St.-Nicolai-Kirche konnten sich die Besucher noch den Piks gegen Corona abholen.
"Gott lädt ein und wir dürfen kommen", erklärte Pastor Klaus Volkhardt und dieser Einladung in die St.-Nicolai-Kirche zum Gottesdienst am zweiten Sonntag nach Epiphanias, der eine Taufe und den Neujahrsempfang mit einschloss, waren etwa 60 Menschen gefolgt.
Bert Hitzegrad, Cadenberges Pastor der Kirchengemeinde Cadenberge-Wingst, bedauerte zu Beginn seiner Begrüßung: "Leider dürfen wir hier heute nicht singen, wir haben stattdessen aber eine wundervolle Stimme hier, die das übernimmt: Regina Bolten", stellte er die Cadenberger Sopranistin vor. Anja Wackhusen begleitete die Sängerin an der Orgel.
Besonderer Tag für Keno
"Dieser Gottesdienst ist ja heute noch mal geprägt von Rückbesinnung, deshalb steht der Weihnachtsbaum noch hier", fuhr Hitzegrad fort. Dann leitete er zur Taufzeremonie über, denn für den kleinen Keno Sieroux aus der Wingst war es ein besonderer Tag. "Das Lied 'Morning has Broken' führt uns zum Wasser der Taufe", erklärte Bert Hitzegrad und Regina Bolten sang danach das Stück "Wasser des Lebens" in Anlehnung an das Original von Cat Stevens.
In einem Rückblick auf das vergangene Jahr resümierte Klaus Volkhardt: "Es war ein ganz besonderes Jahr, viele Veranstaltungen sind leider ausgefallen. Das Singen habe ich wirklich sehr vermisst." Er führte weiter aus: "In einem Jahr voller Unsicherheit hat es viele ungewöhnliche Grenzen gegeben. Ich sehne mich danach, wieder einladen zu dürfen, ohne irgendwelche Beschränkungen." Dann ging Volkhardt auf die Jahreslosung und den Bibelvers "Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen" (Johannes 6.37) ein. "Kirche soll eine einladende und keine abweisende Kirche sein", begann er. "Eingeladen sind alle, die sich einladen lassen. Weil es ja Gott ist, der uns letztendlich zu sich einlädt."
Ein Zeichen für die Gesellschaft
Nach dem Ende des Gottesdienstes folgte der Neujahrsempfang der Kirchengemeinde. In diesem Jahr allerdings, statt wie sonst üblich im Gemeindehaus, ebenfalls in St. Nicolai. "Wir setzen mit der Impfaktion ein Zeichen für die Gesellschaft", wies Bert Hitzegrad zunächst auf die im Anschluss stattfindende Impfaktion im Gemeindehaus hin. "Wir haben uns als Kirche anpassen müssen", bezog Hitzegrad zur "Herausforderung Corona" Stellung. So seien etwa Gottesdienste aufgenommen und ins Internet gestellt worden. Launig merkte er an: "Da denkst du, als Pastor mit jetzt 60 Jahren hast du deine Materialien fertig und kannst dich ein wenig zurücklehnen", lächelte er, "und auf einmal musst du deinen Konfirmationsunterricht mit den Jugendlichen über Zoom abhalten. Diesen Begriff habe ich erst dann kennengelernt."
Zum Ende seiner Rede wurde er nachdenklich: "Eine Zahl macht mich aber betroffen: wir hatten im vergangenen Jahr 41 Kirchenaustritte", ging er nicht näher auf einen möglichen Grund ein.
Patrick Pawlowski, Wingster Bürgermeister, freute sich über eine Begleiterscheinung von Corona: "Uns in der Wingst hat besonders der Zustrom von Gästen, dabei waren viele Tagesgäste, sehr gefallen." Der Aussichtsturm am Deutschen Olymp sei wieder barrierefrei, erklärte er und fügte in Anlehnung auf das Gotteshaus St. Nicolai mit einem Augenzwinkern hinzu: "Auf dem Olymp ist man dem Himmel dann ja schon ziemlich nah."
"Wir sind mit unseren Bauplätzen schon sehr weit vorangekommen", begann Wolfgang Heß, der Cadenberger Bürgermeister, seine Rede. So seien etwa in dem Baugebiet "Westlich der Bahnhofstraße, Teil II" nur noch sieben von 30 Baugrundstücken zu haben, erklärte ein gut gelaunter Wolfgang Heß. "Das Baugebiet in Geversdorf geht noch in diesem Jahr an den Start", verkündete er zudem.
Kein Fall an der Schule
Die Leiterin der Grundschule Wingst, Sabine Cordes, sprach ebenfalls von "herausfordernden Zeiten", in denen man sich befinde. Zufrieden betonte sie: "Wir hatten keinen Corona-Fall an unserer Schule." Es seien neue Wege der Einschulung gefunden worden, etwa in kleineren Gruppen und draußen, im Garten. In diesem Zusammenhang galt ihr Dank Pastor Volkhardt.
Schließlich fand die eingangs erwähnte mehrstündige Impfaktion im Gemeindehaus statt. "In Anlehnung an die lokale Aktion 'Heimat shoppen' nennen wir dies heute 'Heimat impfen'", lächelte der verantwortliche Arzt Dr. Kim Ahlf. Schon zu Beginn der Impfaktion bildete sich eine lange Schlange von Impfwilligen vor dem Eingang des Gemeindehauses, die sich von Dr. Ahlf und seinem Team sowie von einem Team der unterstützenden Cadenberger Rathaus-Apotheke ihre Erst-, Zweit- oder Dritt-Impfung, den sogenannten "Booster", abholen wollten. Eine der Ersten war Gaby Offermann aus Osten, die "geboostert" wurde.
Von Arno Grewe